04. September 2017

Letzter Flugtag für P2-MFB

Als Mathias Ende August gemeinsam mit Holger Lasi die Twin Otter P2-MFB aus Goroka raus geflogen ist, war Derene Els an Bord, Freundin und Unterstützerin einer der MAF Goroka Familien. Lasst euch von ihr erzählen, wie sie den Flug ins Marawaka-Tal erlebt hat:

Ich hatte das Privileg, am 24. August mit MAF mitzufliegen. Das Besondere an diesem Flug war, dass es der letzte operationelle MAF-Flug der Twin Otter P2-MFB war, da das Flugzeug danach an eine andere Fluggesellschaft vermietet wird.

Die Piloten waren Holger Lasi und Mathias Glass. Gleich von Anfang an war ich von der Freundlichkeit aller MAF-Teamler angetan, ihrer Effizienz und ihrer Gründlichkeit, ihrer Fähigkeit mehrere Dinge gleichzeitig zu regeln und dennoch flexibel zu bleiben, ihrer Fürsorglichkeit um Menschen beim Ein- und Aussteigen zu helfen und ihrer Kraft das Flugzeug mit teilweise sehr schweren Sachen zu beladen; und zu guter Letzt natürlich von ihren phänomenalen Flugfähigkeiten.

Das Flugzeug selbst, die Twin Otter, ist ein unglaubliches Meisterwerk der Technik. Das war nur zu offensichtlich, als wir über die schroffe Landschaft und die hohen Berge flogen und dann auf einer Vielzahl von Flugstreifen landeten, die in die ebenste Fläche einer Bergseite gemäht wurden. Starts und Landungen im Marawaka-Tal sind kurz und steil. Die Piste in Ande misst 485m, die in Sindeni ist 560m lang. Andakombi hatte die steilste Landebahn mit 9,1% Steigung. All das erfordert von den Piloten sehr schnelle und präzise Handgriffe und Entscheidungen bei den Starts und Landungen.

In jedem Dorf stiegen Passagiere aus und Waren wurden ausgeladen. Neue Passagiere kamen an Bord und lokal angebaute Erzeugnisse wurden eingeladen. Eines der häufigsten Produkte ist Kaffee, den die Menschen in den Dörfern anbauen und ernten. Sie bringen dann ihre getrockneten Bohnen säckeweise zu den MAF-Flugzeugen, um sie in die Stadt zu transportieren.

Alle Passagiere und Gegenstände, die auf das Flugzeug geladen werden, müssen gewogen und gleichmäßig verteilt werden, damit das Flugzeug für effektive Starts und Landungen ausbalanciert ist. Dies erfordert von den Piloten enorme Aufmerksamkeit und Genauigkeit, damit am Ende alles passt und im Limit ist.

Die Piloten müssen auch ständig mit Unerwartetem rechnen. Eine Priorität ist ein Medevac, und in zwei der drei Dörfer, die wir mit P2-MFB anflogen, gab es insgesamt drei Medevac Fälle: ein Kind mit schweren Verbrennungen, ein junger Mann, der zu schwach war um gehen oder auch nur stehen zu können sowie eine schwangere Frau mit Geburtskomplikationen. Alle diese Leute mussten zusätzlich auf dem Flug untergebracht werden. Die Twin Otter war das ideale Flugzeug, um alle Passagiere und Waren unterzubringen und eben auf so schwierigen Pisten zu starten und zu landen – eine erstaunliche Leistung.

Es ist schwer, alle meine Eindrücke in Worte zu fassen. Was heraussticht an Eindrücken von diesem Morgen im Marawaka-Tal sind Mitgefühl, Mehrfachbegabung, Flexibilität, Geduld, Anpassungsfähigkeit, Sorgfalt und Hoffnung.

Der Bibelvers, der mir in den Sinn kam, ist Jesaja 40: 29-31: „Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. Jünglinge werden müde und matt, und Männer straucheln und fallen; aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“

Vielen Dank MAF, dass ich diesen Flug miterleben durfte und somit einen Eindruck bekam von dem wichtigen und wertvollen Dienst, den MAF den Menschen in Papua-Neuguinea anbietet.


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