02. März 2018

Erdbeben in PNG der Stärke 7.5

Montagmorgen kurz vor 4 Uhr gab es in PNG ein Erdbeben der Stärke 7.5 laut Richter Scala. Seither wurden mehr als 80!!! Nachbeben registriert, die stärker als 4.0 waren und auch die Tiefe wird geringer. Das erste war noch 35km unter der Erdoberfläche, die letzten nur noch 10km!

Erkundungsflug über dem Erdbebengebiet

Hier ein paar Fotos von unserem Erkundungsflug. Mathias war der Pilot unter Aufsicht eines Trainingspiloten und ich saß hinten und habe versucht zu fotografieren. Eine weitere Kollegin übernahm die rechte Seite des Flugzeuges. Dann waren noch 3 Regierungsbeamte an Bord.

Den ausführlichen Bericht könnt ihr hier nachlesen (auf englisch…):
http://www.maf-papuanewguinea.org/earthquake-survey-flight/

88 Nachbeben stärker als 4.0 seit 4 Tagen, also seit dem starken Beben von Montagmorgen!

Die orangen Punkte im Bild sind alles Beben der letzten 24 Stunden. Die gelben zeigen die Beben der vergangenen Woche, wobei das erste Beben in der Nacht vom Sonntag auf Montag stattfand.

Mt Hagen liegt ca 120km entfernt vom Erdbebengebiet, aber die Erschütterungen merken wir auch hier noch ganz ordentlich.
Freunde von uns wohnen nochmal 20km entfernter, dafür im 1. Stock und bei ihnen hat es nochmal mehr gewackelt und sie sind aus dem Haus geflüchtet. Die Stelzen bzw. Pfostenbauweise hierzulande hilft, die Erschütterung aufzufangen, lässt das Haus aber auch ordentlich schwingen… Wären die Häuser hier aus Stein, dann wären sicher noch viel mehr Schäden zu verzeichnen als bisher.

Zzt. spricht man von ca 50 Toten. Viele vermutlich dort, wo das Haus am Hang war und abgerutscht ist. Wir wissen auch von einer Gruppe Leuten, die auf dem Weg von ihrem Dorf zu einem Marktplatz waren, um dort ihr Gemüse zu verkaufen. Ein 2-Tagesmarsch und sie haben in einer kleinen Schutzhütte übernachtet. Direkt beim Epizentrum. Nur einer von 14 Leuten hat es überlebt!

Das Interessante ist, dass da, wo das Erdbebengebiet ist, ist auch PNG´s größte Schatzkammer. Dort wird das Flüssiggas abgebaut von ExxonMobil. Die Anlagen sind natürlich abgeschaltet. (@Andreas, hier wären deinen Erdbebensensoren vermutlich von gutem Nutzen gewesen). Mal schauen, was das mit der Ökonomie hierzulande macht. Die Währung ist eh schon recht schwach (kommt uns zugute, da wir mehr Kina für einen Euro bekommen…)

Das mal als kleines Update von uns. Vermutlich hat der ein oder andere von euch es aus der Presse mitbekommen, vielleicht aber auch nicht, denn die Katastrophe hier ist nicht groß genug, als dass sie weltweit für große Schlagzeilen sorgen würde.

Für MAF war es wichtig, vor allem zu den abgelegenen Dörfern zu fliegen und zu schauen, ob und welche dort Hilfe ggf. benötigt wird. Oben einer der vielen kleinen Buschlandeplätze in der Region. Wir wissen von einem, der auch Risse hat und der nun entsprechend geschlossen ist. Für die Bevölkerung dort bedeutet dass nun, dass vorerst eben kein medizinischer Notfallflug mehr stattfinden kann. Stellt euch die Situation mal vor: kein Arzt im Dorf und ihr seit in einer lebensbedrohlichen Situation und der nächste Landeplatz ist mindestens einen Tagesmarsch entfernt, oder zwei oder drei, und das bei 40 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit.

Danke, wenn ihr an die Menschen, die hier in PNG vom Erdbeben akut begtroffen sind, denkt. Eure Unterstützung für unseren Dienst hier trägt dazu bei, genau diesen Leute zu helfen durch den Flugdienst von MAF!

Wackelige Grüße vom anderen Ende der Welt,

Mathias & Mandy


Lupo am 17. März 2018 um 00:55 Uhr

Danke für die Fotos und Infos!

Gruss

Lupo


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