Seit neun Jahren ein Lebensretter in Honinabi: Jamie Gudego gibt nicht auf
Seit neun Jahren ist Jamie Gudego ein fester Anker für die abgelegene Gemeinde Honinabi – als Gesundheitshelfer, Gemeindeleiter und Vater. In einem Dorf, das ausschließlich per MAF-Flugzeug erreichbar ist, versorgt er über 1.500 Menschen mit unermüdlichem Einsatz und Fürsorge.
„Ich hätte eigentlich nur drei Jahre hierbleiben sollen. Aber die Leute mögen mich hier“, sagt Jamie Gudego.
Als Jamie vor neun Jahren in das abgelegene Dorf Honinabi in der Western Province von Papua-Neuguinea kam, war das zunächst nur ein befristeter Einsatz. Doch der ausgebildete Gesundheitshelfer (Community Health Worker), fünffache Vater und Kassenwart der Kirchengemeinde übernahm viele Rollen – alle im Dienst an der Dorfgemeinschaft.
Honinabi liegt tief im Dschungel, ohne Straßen- oder Flussanbindung. Der einzige erreichbare Ort für Versorgung und medizinische Hilfe ist das über vier Tagesmärsche entfernte Kiunga. Die einzige verlässliche Verbindung zur Außenwelt: der Flugplatz.

Jamie übernimmt sogar zahnärztliche Aufgaben. „Ich bin auch Zahnarzt. Ich ziehe Zähne. Im ganzen North Fly District gibt es keinen Zahnarzt, also muss ich viel in diesem Bereich arbeiten.“
Dank MAF kann Jamie auch Orte wie Mougulu anfliegen, wo er vor allem Schüler*innen der Grund- und Sekundarschule zahnmedizinisch versorgt. „Sie brauchen mich dort. Sie wollen einen Zahnarzt.“

Sein Einsatzgebiet umfasst über zehn Gemeinden mit mehr als 1.500 Menschen. Die häufigsten Krankheiten, mit denen er es zu tun hat, sind Atemwegserkrankungen, Malaria und zunehmend auch Tuberkulose. Manche Patienten werden überwiesen, andere behandelt er direkt vor Ort.
Dienstags kümmert sich Jamie um Schwangerenvorsorge, donnerstags um Familienplanung.

Die Landebahn in Honinabi ist kurz, uneben und bei Regen rutschig – und oft schwer instand zu halten. „Wenn sie unbrauchbar ist, gehe ich zu Fuß drei Stunden zur Nachbarlandebahn in Nomad River, um Medikamente zu holen.“ Oft trägt er mehrere Kartons zurück durch den Dschungel. „Erst am Sonntag habe ich sechs Kartons geholt.“ Aber das birgt Risiken: „Manchmal verdirbt der Regen die Medikamente.“
Trotz aller Herausforderungen macht Jamie weiter. „Ich liebe es, den Menschen zu helfen … Viele haben Angst, ins Krankenhaus zu gehen, aber ich gebe ihnen Freude.“

Eigentlich wollte er längst gehen – doch er bleibt. Besonders stolz ist er auf seine Kinder. Sein ältester Sohn ist inzwischen im zweiten Jahr an der Sogeri National School of Excellence bei Port Moresby. „Ich bin sehr stolz auf ihn, ja.“
Ob Zähne ziehen, Geburten begleiten, durch den Schlamm für Medikamente laufen oder Trost spenden – das Leben von Jamie Gudego ist ein bewegendes Zeugnis für Ausdauer, Demut und tiefe Liebe zu seinen Mitmenschen.
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