15. Juli 2025

Gottes Wort veränderte alles

Eine zufällige Begegnung auf einem staubigen Weg in Telefomin offenbart die bleibende Wirkung der MAF-Präsenz in Papua-Neuguinea – dort, wo das Evangelium einst Stammesfehden durch Versöhnung und Hoffnung ersetzte.

„Früher waren wir Feinde“, sagte der alte Mann. Seine Stimme wurde leiser, als er diesen dunklen Teil seiner Stammesgeschichte erwähnte. „Wir waren Feinde – Telefomin mit Oksapmin, mit Feranmin, mit Tifalmin“, erklärte er und zeigte in verschiedene Richtungen. Es gab Kämpfe. Aber als Gottes Wort kam, hörte es auf. Jetzt arbeiten wir zusammen.“

Als ich mit meiner Freunding Siobhain Cole vom Frauenkreis heimlief, kam dieser alte Mann yielgerichtet auf Sionhain zu, nahm ihre Hand zum Gruß und erzählte. Wir standen neben ihm und waren berührt von seiner Ehrlichkeit. Was als ruhiger Spaziergang nach einem Treffen der örtlichen Baptist Women’s Fellowship begonnen hatte, wurde plötzlich zu einem tiefen Moment, den ich zum großen Teil mit meiner Kamera einfangen konnte.

An diesem Morgen hatte sich der ältere Mann Siobhain mit einer Wärme genähert, wie sie nur durch viele Jahre Leben und Glauben wächst. Er begrüßte sie freundlich und sanft, als hätte er auf diesen Moment gewartet.

„Gott ist mit dir“, begann er. „Ich bin ein alter Mann. Ich bete oft… und ich sage dir, ich habe Kummer, ich weine. Aber ich weiß, dass Gott die Familie des Piloten und den Piloten selbst segnen wird. Das alles – meine Sorgen, meine Gedanken – lege ich auf den Tisch des Altars Gottes. So bete ich.“

Er lächelte und zögerte kurz.

„Einmal wollte ich dich besuchen und mit dir reden, aber ich wollte dich nicht stören… und die Zeit verging. Aber jetzt, hier auf dem Weg – das ist der perfekte Moment zum Reden.“

„Wie ist dein Name?“ fragte Siobhain.

„Miom Slinger.“

Neugierig fragte sie, ob er sich daran erinnere, wann MAF zum ersten Mal nach Telefomin kam.

Miom lachte. „Oh, ich war ein ganz kleines Kind… eigentlich noch nicht einmal geboren. Die Generation meines Vaters kennt diese Zeit. Aber ich wurde in dieser Zeit geboren. Ich habe die Geschichten gehört.“

Seit den 1950er-Jahren fliegt MAF nach Telefomin und unterstützt sowohl Regierungs- als auch Missionsarbeit – zunächst durch die Australian Baptist Missionary Society (heute: Baptist Mission Australia), die bereits in den 1940er-/50er-Jahren in Telefomin missionierte, mit Schwerpunkten auf Evangelisation, Übersetzung, Bildung und Gesundheitswesen.

Als das Gespräch weiterging, fragte Siobhain, was MAF in den Anfangsjahren gebracht habe – und ob Miom je mit einem MAF-Flugzeug gereist sei.

Mioms Augen leuchteten auf. „Materielle und geistliche Dinge kamen zu uns. Die MAF-Basis war in Wewak, und von dort aus wurden Oksapmin, Mianmin… alle um uns herum versorgt. Ja, ich bin mit MAF geflogen – nach Eliptmamin und andere Orte.“

„Was genau hat MAF gebracht?“ fragte Siobhain weiter.

Miom zeigte die Straße entlang. „Siehst du die Kantine da? Das ist MAF. Eine Erinnerung. Sie brachten Waren – aber auch Gottes Wort.“

„Gottes Wort?“ wiederholte sie.

Er nickte.

„Das war’s! Ja. Materielle Hilfe, ja – aber vor allem geistliche Dinge. Gottes Wort kam hinunter nach Oksapmin, Feranmin, Duranmin, Mianmin – überallhin. Die Regierung hilft mit physischen Dingen. Aber MAF – sie brachten die Mission. Sie haben etwas verändert.“

Als das Gespräch zu Ende ging, segnete Siobhain Miom und dankte ihm – für seine Gebete, seine Erinnerungen und dafür, dass er ihr einen Einblick in das Vermächtnis der MAF in dieser Region gewährt hatte.

Siobhain und ich setzten unseren Weg fort – auf der ihr so vertrauten, staubigen Straße, die sie und ihr Mann, MAF-Pilot in Telefomin, in den vergangenen siebeneinhalb Jahren unzählige Male gegangen sind. Telefomin ist ihr Zuhause geworden – ein abgelegenes Verwaltungszentrum, verborgen inmitten hoch aufragender Berge. Mathias und ich kommen zeitweise nach Telefomin, um im Flugbetrieb zu helfen.

Auch heute ist die einzige wirkliche Verbindung zur Außenwelt die Luft – obwohl eine raue Straße zur Minenstadt Tabubil langsam Form annimmt.

Und doch geschah auf diesem unscheinbaren Wegabschnitt etwas Außergewöhnliches. Siobhain und ich spürten die Tiefe dessen, was Miom gerade mit ihr geteilt hatte – nicht nur Geschichte, sondern ein lebendiges Zeugnis der Veränderung.

Unser Heimweg war zu einem Fenster in ein geistliches Erbe geworden – und zu einer Erinnerung daran, dass manchmal genau auf dem Weg jene Menschen auf uns warten, die wir treffen sollen.

Das Video nimmt euch ein wenig mit hinein in diese Begegnung der besonderen Art…

Und hier bekommt ihr noch einen Eindruck von Telefomin… Fliegt mit Mathias über die Sepik Schlucht ins Telefomin Tal…


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