Von der Dunkelheit ins Licht: Dimanbils Traum von einer Landebahn wird wahr
Im abgelegenen Dorf Dimanbil, das einst von allen Flugzeugen nur überflogen wurde, landen nun die Flugzeuge von MAF auf deren eigenen Landebahn – das Ergebnis von vierzig Jahren Entschlossenheit, Hoffnung und gemeinschaftlicher Anstrengungen.
Fast vier Jahrzehnte lang hielten die Bewohner von Dimanbil in der Sandaun Provinz in Papua-Neuguinea an einem Ziel fest: dem Traum von Verbindung und davon, ihre Isolation zu durchbrechen. Mit Buschmessern, Stöcken und schierer Entschlossenheit arbeiteten sie daran, eine Landebahn aus dem dichten Dschungel herauszuschneiden. Es war eine scheinbar unmögliche Aufgabe.
Doch Ende 2023 erfüllte sich dieser Traum, als zum ersten Mal ein MAF-Flugzeug auf der neu gebauten Landebahn landete.
Auch im Mai 2025 sind die Einwohner von Dimanbil noch immer begeistert, wenn ein MAF-Flugzeug in ihrem Dorf landet. Wir waren für einige Woche in Telefomin, der westlichen Außenstation, zum Aushelfen. Mandy wollte unbedingt wissen, ob und wie die neue Fluganbindung für das Dorf wirklich einen Unterschied macht. Von Telefomin nach Dimanbil ist es nur ein 20-minütiger Flug. Die Zeit auf dem Boden war begrenzt, andere Flugaufträge warteten für Mathias, aber dennoch konnte Mandy einige Stimme einfangen und dokumentieren…

Wokul Timoti, eine ältere Frau, erinnert sich an die Anfänge. „Ich kenne mein genaues Geburtsdatum nicht. Als ich an dieser Landebahn arbeitete, waren meine Haare noch nicht grau. Und jetzt ist das Flugzeug gekommen. Ihr habt das Flugzeug gebracht, und ich bin so glücklich und singe, weil ich euch hier sehe“, sagt sie in ihrer Herzenssprache und gestikuliert dabei wild mit den Händen.

Sie erinnert sich an die Zeit, als Flugzeuge nur über ihr Dorf hinweg flogen und es auf dem Weg zu anderen Orten wie Tumolbil, Munbil und Yapsie war. „Früher lebten wir im Dunkeln und sahen zu, wie die Flugzeuge über uns hinwegflogen. Aber jetzt landet das Flugzeug hier. Diese Veränderung ist wie Sonnenschein“, sagte Wokul.
Andere schließen sich ihrer Freude an. Meton Kenon, der nach acht Jahren in sein Heimatdorf zurückgekehrt ist, erinnert sich an die langen Tage, die er einst von Dimanbil nach Telefomin gelaufen ist: vier Tage über Bergkämme und Flüsse, mit Übernachtungen an kleinen Orten auf dem Weg. „Das war weit“, sagt er.
Jetzt, da die Landebahn in Betrieb ist, kann das, wofür man früher Tage gebraucht hat, in 20 Minuten erledigt werden. Er freut sich auf den Flug mit MAF. „Das macht es für die Leute viel einfacher, hin und her zu reisen. Jetzt steige ich einfach ins Flugzeug und fliege nach Dimanbil, das ist wirklich großartig“, sagte er mir in Telefomin.

Wokuls Sohn Nainj Timoti, Schüler der 7. Klasse, berichtet von dem vierstündigen Fußmarsch, den er auf sich nehmen muss am Anfang und Ende jeder Woche, um die Schule in Munbil zu besuchen.
„Wir müssen Berge erklimmen, Flüsse durchqueren und den hohen Bergkamm überqueren, um dorthin zu gelangen. Aber jetzt kommen die Flugzeuge. Wir sind so glücklich“, sagt er. Er wird diesen Weg jedoch weiterhin gehen müssen, bis Dimanbil vielleicht eines Tages eine eigene Grundschule bekommt. Einen Shuttle Service allein für die Schulkinder von Dimanbil nach Munbil wird es nie geben…
Milton Konsep, der Vertreter der lokalen Regierung, so etwas wie ein Ortsvorsteher, würdigt die jahrzehntelangen Bemühungen seines Dorfes: „Wir haben 39 Jahre lang extrem hart dafür gearbeitet. Und jetzt sind wir froh, dass MAF hier landet.“
Die Landebahn ist jedoch mehr als nur eine Landebahn. Sie ist eine Abkürzung zu Gesundheitsversorgung, Bildung, Märkten und Hoffnung. „Wir hatten keine Schule“, sagt Meton und erinnert sich an seine Kindheit. „Wir lebten im dichten Dschungel und in der Dunkelheit. Erst jetzt ändert sich langsam etwas. Ich bin sehr, sehr glücklich über unsere neue Landebahn. Die Tatsache, dass wir unsere eigene Landebahn haben, verkürzt viele Wege.“

In Dimanbil können Gesundheits- und Bildungsgüter nun direkt hingeflogen werden. Menschen wie Meton sparen sich so die tagelangen Märsche zum Bezirkszentrum in Telefomin oder zu anderen Orten. Die Gemeinde kann die Schüler der Telefomin Secondary School mit frischen Gartenprodukten aus der Region unterstützen. „Ich werde jetzt Gemüse für die Schüler nach Telefomin schicken, und das macht mich glücklich“, sagt Wokul.
Trotz ihres Alters macht sich Wokul dafür stark, dass die Landebahn gut genutzt wird und Flüge regelmäßig landen. „Vergesst uns nicht. Ihr müsst weiterhin zu unserer Landebahn kommen, damit ich noch mehr Veränderungen in meinem Leben erleben kann. Das ist gut so! Möge Gott über euch wachen, und danke, dass ihr mit dem Flugzeug kommt. Das ist wunderbar!“
Schaut selbst…
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