Mumu
Mumu
Mit einem Tag Verspätung kam ich heute morgen aus Mt. Hagen zurück vom MAF-Frauengebetswochenende. Das dies stattfand, begann mit der Vision einer Pilotenehefrau in Australien: Sie sah ein Bild, bei dem viele Frauen, versammelt auf einem Berg, für PNG beten. Frauen sind in PNG eher „kleingehalten“ und nur langsam erkennen sie die Kraft, die auch in ihnen steckt, ihre Stimme zu erheben und auf Familie und Gesellschaft positiv einzuwirken. Es war zum einen total schön, fast allen MAF-Frauen dort zu begegnen und zum anderen auch zu erleben, wie Gott an und mit jeder einzelnen auf dem Weg ist. Nicht nur ich als Neue habe meine Sorgen und Probleme, hier in PNG zu Hause zu sein und den Alltag zu bewältigen, auch sie haben ihr Päckchen zu tragen, selbst wenn sie schon 20 Jahre im Land sind. Sonntag und Montag hatten die einheimischen MAF-Frauen ihr eigenes Treffen auf einem Berg auf der anderen Seite von Mt. Hagen. Toll war, dass die Gastgeber unseres Wochenendes extra ein Mumu für uns zubereiteten, also ein Abendessen gekocht in einem Erdloch. Am Morgen begannen die Frauen, das Gemüse zu putzen: Kochbananen, Kaukau (Süßkartoffeln), Pitpit, Taro (typisches Wurzelgemüse, viel größer als Kartoffeln), Maiskolben, Erdnüsse. Die Männer schlepp-ten das Holz herbei, Bananenblätter und anderes Grünzeug – entweder zum Aus-legen und Abdecken des Mumus oder auch zum Essen, z.B. Farne. Die Erdlöcher – eines um die Steine zu erhitzen und eines als „Dampfkochtopf“ – waren bereits vorhanden. Am Nachmittag wurde Feuer gemacht und das Mumu gefüllt. Zuunterst die Kaukau, abgedeckt mit Grünzeugs und erhitzten Steinen, dann alles weitere Gemüse. Immer schön abwechselnd und zuoberst das Fleisch: ein paar Hühnchen (in der Sonne tagsüber aufgetaut und deren Leber mit den Erdnüssen und dem Pitpit in einem Blätterbeet verpackt war), zwei große Stücke Schwein mit richtig viel Fett (…). Und dann kommt der Deckel auf den Topf: alles wird in Bananenblättern eingeschlagen, mit einer Plastikfolie abgedichtet und mit nassem Gras bedeckt. Und dann heißt es warten… Nach ca. 3-4 Stunden kann ausgepackt und angerichtet werden. In diesem Fall pünktlich vorm einsetzenden und die ganze Nacht andauernden Regen. Und dann hieß es „Guten Appetit!“ Gegessen wird natürlich mit den Fingern – wir hatten Tellerm aber wahrscheinlich wird im Busch traditionell von Blättern gegessen. Bis auf das Taro und den Farn war alles richtig lecker! Sonntagabend war ich zwar dann mehrmals auf dem stillen Örtchen (…), aber dank eines Gläschens Kirschwasser meiner Schweizer Gastfamilie ging es mir dann schnell wieder besser ;o) Da Montagmorgen das Flugzeug nach Goroka mit den besorgten Müttern schon voll und eine einheimische MAF-Lady außerdem bis spätnachmittags noch auf deren Meeting war, musste ich noch eine Nacht länger in Mt.Hagen bleiben :o(