03. März 2010

Tsunami-Warnung für den Pazifik

Vergangenen Samstag gab es nach dem Erdbeben bei Chile eine Tsunami-Warnung für den gesamten Pazifikbereich. Unsere Nachbarn, Familie Köhler, sind Samstagabend 11 Uhr von anderen Lutheraner Missionaren auf Karkar (Insel nordöstlich von Wewak) deswegen aus dem Bett geklingelt worden. Dann haben sie auch registriert, dass ihr Handy auch eine entsprechende Warnung empfangen hatte. Sie haben sich ein Tsunami-Warnungs-Abo von einem Tübinger Institut eingerichtet http://www.tsunami-alarm-system.com/ Da bekommt man dann umgehend eine entsprechende SMS zugesandt. Wir werden das wohl dann auch investieren, sobald die Köhlers weg sind und uns angewöhnen, das Handy immer anzuhaben. Unser Compound liegt ja so weit nicht vom Meer entfernt… Wenn ihr auf dem Bild schaut: an der großen Hauptstraße oberhalb gelegen und dann in dem Eck, wo die kleine Straße wieder abzweigt. Silbergraue Umzäunung. Das rotbedachte Haus ist schon der Nachbarcompound. Unser Haus ist das, was scheinbar ums Eck geht. Der Querbau zur Straße hin das sind wir. Der Teil, der nach oben weggeht, ist ein alter Schuppen, der ziemlich nah an unserm Haus steht. Da haben wir unter anderem unsere Tonnen untergestellt. Die Köhlers auch.
Als wir Sonntags in der Boutique zum Essen und Relaxen am Pool waren, haben wir uns schon gewundert, warum so wenig los war, niemand von New Tribes Mission da war. Wie wir erfahren haben, hat der Stationsleiter alle Autoschlüssel eingesammelt, damit niemand deren Compound verlässt, eben wegen der Tsunami Warnung. Der NTM-Compound liegt am anderen Ende der Stadt auf einem Hügel, also tsunamitechnisch sehr sicher. Die Boutique liegt auf dem Hügel, den ihr noch links im Bild erkennen könnt. Das sind dann so die höher gelegenen Rettungsplätze im Fall der Fälle, wo wir hinkönnen. Dumm nur: auf dem Weg zur Boutique fährt man ziemlich nah am Meer vorbei, wie ihr auf dem Foto sehen könnt… Zu NTM hat man mehr Abstand und wir würden dann wohl eher bei denen ans Gate klopfen… Wir hatten am Sonntag und auch bis heute ziemlich hohe Wellen. Aber das lag wohl an dem zzt. recht unbeständigen Wetter. Also der Tsunami wars wohl nicht, der hier ans Ufer geschlagen hat. Aber man spricht wohl schon von einem Tsunami, wenn der Wasserstand sich aufgrund eines Seebebens auch geringfügig nur verändert. Nicht immer ist damit eine Katastrophe oder Gefahr verbunden, haben wir gelernt.
Weil wir schon beim Thema Meer sind… Gestern lag hier im Hafen ein riesiges Kreuzfahrtschiff an. Das kommt wohl aller halbe Jahr mal vor. Von HappagLoyd. Claudia und ich haben unsere Männer zum Flugplatz gefahren und da haben wir uns schon über die viele Bleichgesichter gewundert, die da so schick und mit dicken Kameras am Straßenrand liefen… Bei einem Zwischenstopp bei NTM – unsere Männer sind derweil schon in die Luft gegangen… – haben wir die Info bekommen, dass deshalb extra ein Markt mit Souveniers sich da an der Straße zum Hafen bildet. Na da müssen wir doch gleich mal hin! Und da treffen wir doch tatsächlich „Wantoks“ von Claudia. Ein Apothekerehepaar aus Franken, aus einem Städtle, wo Claudia auch mal an einer Schule unterrichtet hat. Kurzerhand schenken sie den Kids ein kleines Tütchen Lindt-Schokolade, die es wohl als Betthupferl immer aufm Schiff gibt… Und es dauert nicht lang, da wimmelt es nur so von Franken und anderen Bleichgesichtern. Die Busse aus der Stadt trudeln wieder ein. Und auf einmal sind wir umringt von vielen Weißen. Ein ganz komisches Gefühl so mittlerweile ;o) Den Einheimischen Marktleuten und Schaulustigen gefällt das und sie freuen sich mit uns, dass wir unsere Wantoks hier in PNG treffen. Aber zuweilen ist es schon schräg, was die reichen Deutschen uns für Fragen stellen: Wir hätten doch sicher einen Swimmingpool in unserm Garten?! AUf der anderen Seite sind sie seltsam irritiert, als Claudia sagt, dass sie ihre Kinder nicht in die hiesige Schule schickt… Jedenfalls wundern wir uns, dass sie bei einer Muschelkette für 50 Cent immer noch um den Preis verhandeln wollen, obwohl ihnen die Diamenten von der Brille blitzen. Wir selbst haben auch ein wenig eingekauft, grad noch vor den Touris, die v.a. auf die Masken scharf sind. Masken kommen bei uns nicht ins Haus, da sie in der Regel irgendeinen spiritistischen Hintergrund haben. Ich habe einen schönen Speer gekauft und 2 Muschelketten, die über Hals und Schulter gehängt werden und beim Tanzen entsprechend klimpern. Und das Wechselgeld hab ich bei den Marktfrauen in Dollar getauscht. Weil wenn diese mit ihrer Handvoll Touristen-Dollars zur Bank gehen, dann sind die Gebühren so hoch, dass sie noch draufzahlen müssen. So waren am Ende alle glücklich! ;o)


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert