04. August 2010

Baumkängurus und manches mehr

Wir hatten mal wieder Besuch aus Deutschland! Lupo, eine „Flugplatzbekanntschaft“ von Mathias, und dessen Tochter. Ein Höhepunkt für uns alle war ein kleiner AusFLUG nach Lumi, einem Dorf in den Torricelli Mountains. Dort fliegt MAF regelmäßig hin. Vor allem das Tenkile Projekt ist auf den Flugdienst von MAF sehr angewiesen, insbesondere in der Regenzeit.
Mehr zum Tenkile Projekt und der Vision von Jim und Jean Thomas findet ihr hier.
Im Folgenden ein paar Highlights unseres Aufenthalts.Da wären zuallererst natürlich die Baumkängurus. Zurzeit sind es acht auf der Station. Weltweit gibt es wohl 14 verschiedene Arten.Dieser hier ist ein

GRIZZLED TREE KANGAROO

Mehr Infos über ihn und seine Art auf der Homepage

Und dieser hier ist ein

WEIMANG TREE KANGAROO

In seinem Beutel trägt er noch ein kleines. Laut Jim ist das das erste Mal, dass ein Weimang in Gefangenschaft ein Junges bekommen hat. Sie sind alle mächtig stolz.
Ziel des Projektes ist es, den Buschbewohnern das Jagen abzugewöhnen und ihnen andere Proteinquellen nahe zu bringen, als da wären Hühner und Hasen, wobei letztere einfacher zu halten sind, da kein Zusatzfutter gekauft werden muss und alles ja im Busch wächst…
Mehr zum Weimang findet ihr hier.
Freitagmorgen ist immer Markttag in Lumi.

Um den oberen Teil der Landebahn sitzen unzählige Leute und verkaufen ihre Waren. Teilweise das, was der Busch hergibt oder eben Waren aus der Stadt. Natürlich mit entsprechendem Aufschlag um die Tansportkosten…
Wir kaufen Vanille von diesen Herren hier. Buschabnahmepreise. Richtig günstig und doch auch sehr gute Qualität.
Und dann suchen wir den Markt nach der „Coca Cola“ des Busches ab: Nach einer frischen Kulau, also einer unreifen Kokosnuss. Ein sehr schmackhaftes und isotonischen Getränk von gut einem Liter. Und zudem auch noch steril verpackt. Lecker!
Vom Markt aus machen wir mit Jean Thompsen einen Spaziergang in ein kleines Dorf, wo einige ihrer Arbeiter und Wachmänner leben.
Wir haben das Glück, dass heute eine Frau Saksak gemacht hat. Zwar war sie mit dem ganzen Prozess (Palme fällen, Mark heraushacken und auswaschen) schon fertig, aber voller Freude hat sie sich noch einmal in die bereits ausgehöhlte Palme gesetzt und munter mit der Axt drauflosgehackt, um uns zu zeigen, wie das eben funktioniert.

Und dieses nette Lächeln habe ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen!
Und noch mehr Kinderlächeln!
Am Spätnachmittag machen wir noch einen kleinen Spaziergang auf dem Sepikhighway entlang. Oder sollten wir sagen „Schotterpiste“?
Vorbei kommen wir wieder an einigen Buschhütten, am Krankenhaus und an einer Vocational School der Regierung.

Nach zwei Nächten, guter Erholung, netten Begegnungen und leckerem Busch- und Dosenessen gings am Samstagmorgen wieder zurück nach Wewak.Mathias war eine Weile beschäftigt mit den Daily Check, beobachtet von einigen Dorfleuten und im Speziellen von den Polizisten. Diese haben nämlich die Tage auf das Flugzeug aufgepasst. Aber der Hammer war: Sie wollten über 800 Kina für ihren Dienst. Frechheit! Wir haben sie zumindest noch auf 300 runterhandeln können, was immer noch wesentlich zu viel war. Das nächste Mal wird vorher ein Vertrag gemacht und unterschrieben! Jaja, so zahlt man sein Lehrgeld…Im Weggehen haben wir sie noch reden gehört, dass sie nun jede Menge Bier kaufen können. Wie traurig! Nichts wird wohl bei Frau und Kindern davon ankommen, nur ein stockbesoffener Mann. Leider ist das hierzulande gängige Praxis, dass das Gehalt sofort versoffen wird von vielen. Der Wohlstand hat seinen Preis, aber selbst zu Zeiten des Alkoholverbots gibts genug Betrunkene, denn dann wird vermehrt Selbstgebrautes getrunken.Da ist es immer wieder ein Lichtblick, wenn man zwischendurch doch auch vernünftige Papua Neuguinesen trifft, wie zum Beispiel die Mitarbeiter in Lumi oder auch die Angestellten bei MAF oder Leute in der Gemeinde. Aber der Schritt, der Versuchung zu erliegen, ist leider nur ein kleiner. Betet mit, dass es immer mehr Leute in PNG schaffen, aus den Fängen des Alkohols rauszukommen und sich um ihre Familien sorgen sowie für ihr Land einstehen.


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