15. Juli 2012

Eine volle Woche

Montag
Verlängertes Wochenende
Es war nicht ganz klar, wer am Montag wohin fliegt, und so war ich am Flugplatz um zu erfahren, dass ich heute nicht gebraucht werde. Martin fliegt nach Mount Hagen.
Ich habe dafür Zeit, mir den Schaden an unserem Flugplatzgebäude anzuschauen. In der Nacht gab es ein schweres Gewitter und nach Aussage des Nachwächters so starken Sturm, dass die Dachrinne herunter gebrochen ist. Vermutlich „Pfusch am Bau“. Das gehört auch auf dem Compound zu den regelmäßigen Frustrationen, wenn Handwerker ihren Job nur schlampig erledigen. 
Rückseite unseres MAF Gebäudes am Flugplatz in Wewak
Dienstag
Medevac und Landung 17:35
Das Wetter ist derzeit nicht gut. Schlechte Sichten und Wolken machen das Fliegen gerade sehr herausfordernd. Ein Medevac aus Edwaki kommt dazu. Zwei Frauen müssen ins Krankenhaus in der Küstenstadt Vanimo. Eine der beiden Frauen kann nur liegend transportiert werden. Sie hat eine unbekannte Schwellung im Bauch und muss operiert werden.
Mehr Infos zum Medevac HIER  
Mittwoch
Hochlandtour
Ein Passagier von Wewak nach Okisai, ein weiterer von Ambunti nach Okisai, drei von Okisai nach Telefomin und leer wieder zurück nach Wewak. Ein Tag mit „leichter Ladung“. 
Morgens habe ich, Mandy, noch einen Passagier zum Flugplatz gebracht. Es regnete und die Hügelkette hinterm Flugplatz war kaum zu sehen. Es war ein lustiger Anblick, erst Mathias und dann Martin jeweils unterm Regenschirm betanken zu sehen. Zurzeit ist die Fliegerei wettertechnisch sehr herausfordernd, Bodenzeiten und auch Flugzeiten dauern länger als sonst, oder manche Landungen müssen auch gestrichen werden. 
Mathias

Martin

Donnerstag
Spritfässer
Zwei Fässer mit Autobenzin fliege ich heute nach Eliptamin. Damit werden Motorsägen betankt und betrieben. Ich frage mich, was in dem Dorf im Hochland gebaut wird. So viel Benzin reicht für sehr lange.
Freitag
Schlechtes Wetter
Heute bleiben die Passagiere aus Magleri, Amanab und Vanimo am Boden. Ich muss drei Sektoren streichen, weil das Wetter dort die Landungen nicht zulässt oder mich zum Warten zwingt.
Jacob, einer unserer Base-Mitarbeiter war mit an Bord. Er sollte unseren Spritbestand in Vanimo überprüfen. Der Flugplan führte auch nach Green River zu seinem Heimatdorf. Regen verhinderte einen schnellen Turn Around und wir mussten über 2 Stunden warten. Das gab ihm Zeit für einen spontanen Beusch bei seinen Wantoks und mir die Gelegenheit das Funkgerät anzuschauen. Im Krankenhaus gibt es ein „Health Radio“, das normalerweise nur für Krankenhaus interne Dinge verwendet wird. Aber wir könnten das Radio auch für Wetterberichte nutzen, damit so ein Flug wie heute nicht nochmal sein muss. 
Funkgerät vom Gesundheitsposten in Green River

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