21. Mai 2014

Ausflug in die Vergangenheit

In unserem letzten Rundbrief hatten wir erwähnt, dass MAF PNG sich auf Ende 2013 von einem bewährten Arbeitsmittel getrennt hat: allen Cessna 206:
Ausflottung der letzten Cessna 206 
 Am 29. Dezember 2013 wurde die letzte auf MAF PNG registrierte Cessna 206 nach Australien geflogen, um dort verkauft zu werden. Über Jahrzehnte war die C206 ein echtes Arbeitstier für MAF hier in PNG, wurde nun aber durch eine Flotte der Airvans GA8 ersetzt.
Mathias ist die C206 nur für Trainingszwecke in Australien geflogen, jedoch nie hier im Land. Zuerst flog er die Twin Otter und nun den Airvan, auf dem er bald seine 2000. Flugstunde in sein Logbuch eintragen kann.
In Simbai, 20. Dezember 2007. 
Wir sind Passagiere in der C206 und auf dem Weg nach Madang. 
Drei Tage später verloben wir uns …
Wir haben mittlerweile auch einen großen englischsprachigen Freundeskreis und es es interessant, wie über die Jahre die Kontakte zu verschiedenen Leuten entstanden sind. Aber das ist eine andere Geschichte…
Jedenfalls kam es, dass wir vor 2 Jahren eines Tages eine Email von einem Ian W. Stacy aus Australien erhielten, der sich uns als Ex-MAF Pilot vorstellte und mittlerweile um die 80 Jahre ist. Immer wieder findet er einen Anknüpfungspunkt in unserem M&M Flight Recorder und erzählt von seinen Erfahrungen hier im Land zwischen 1960 und 1968. So auch dieses mal…
„Gegen Ende August 1967 gab es eine der bedeutendsten Änderungen im Wapenamanda Programm. Max Meyers kam von Wewak geflogen und zwar in einer neuen Turbo geladenen Cessna TU206, VH-MFH, der ersten Cessna dieser Art in unserer MAF Flotte. Die Veränderungen im Flugverhalten waren vom ersten Flug an deutlich zu spüren.“
Ian machte einige normale Flüge im Wapenamanda Programm, erinnert sich aber speziell an einen seiner ersten Flüge von Wewak zurück ins Hochland, nachdem die Maschine für eine Inspektion in Wewak war. Er hatte eine volle Ladung Lebensmittel für eine Missionsstation in Kandep geladen. 
„Über das CRMF Netzwerk rief ich die Missionstation in Kandep und erkundigte mich nach dem Wetter. „Es ist recht wolkig hier, aber man sieht durchaus blauen Himmel.“ Das hörte sich doch ganz gut an. Aber als ich die Funksprüche anderer Maschinen auf meiner Route  südlich von Wewak mithörte, realisierte ich, dass manche echt Probleme mit dem Wetter hatten, tiefhängende Wolken und Regen im Lagiap Flusstal. Immer wieder korrigierten die Piloten ihre Landezeiten für ihre Zielflugplätze nach hinten, addierten immer ein paar Minuten zu ihrer Flugzeit. Auch auf meiner Route waren viele Wolken, deshalb stieg ich bis auf 14.000 Fuß und nutze die im Flugzeug eingebaute Sauerstoffversorgung für mich.“
Madang Flight Service schien wurde auch immer routinierter, die verzögerten Landezeiten der verschiedenen Flugzeuge, die allesamt Schwierigkeiten mit dem Wetter in niedriger Flughöhe hatten, aufzunehmen.
„Wegen der höheren Fluggeschwindigkeit, die durch Fliegen in größeren Höhen entsteht, rief auch ich über Funk Madang an, um meine Landezeit jedoch nach vorne zu korrigieren. Mandang rief zurück und fragte: „Landezeit bitte bestätigen.“ „Positiv!“
Ian flog mit seiner neuen Turbo C206 also nicht nur höher als alle anderen Piloten, sondern genoss förmlich die neuen Flugeigenschaften und seine Vogelperspektive über all die anderen Piloten, die sich um und unter den Wolkentürmen verzweifelt ihren Flugweg suchten.
VH-MFH_Photo Brierley Bailey

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