20. April 2020

Gestrandet in CAIRNS – April 2020

Wer hätte gedacht, dass sich die Welt zwischen unserer Ausreise aus Deutschland und dem Heute, Hier und Jetzt so ändert? Damals schrieben wir, dass wir uns auf unser Zuhause in Mt Hagen freuen, auf Freunde, Nachbarn und Kollegen, geregelte Arbeitstage. Nun, auf Mt Hagen freuen wir uns immer noch! Seit dem 15. März sind wir in Cairns, leben in einem Apartment der “Tree Tops Lodge”. Da diese MAF und Wycliffe gehört, ermöglicht es uns günstige Unterkunft.

Als wir am 15.3. um 18:00 in Cairns ankamen hatte die Australische Regierung gerade die 14-tägige Zwangs-Isolation für international Reisende, beginnend um Mitternacht am 15. März verordnet. Rechtlich hätten wir keine Isolierung machen müssen, aber MAF International bestand darauf. Zum Fliegerarzt für Mathias Flugtauglichkeitszeugnis durften wir noch. Aber unsere Weiterreise nach PNG am 19.3. war fraglich. An dem Tag hatte eine unserer Caravans in PNG einen Landeunfall und der Flugbetrieb von MAF PNG wurde deshalb eingestellt. 

Am 24.3. hat PNG, wie viele andere Länder auch, seine Grenzen für Ausländer geschlossen. 

Nun verfolgen wir die Corona-Krise von unserem kleinen Apartment aus. 

 

Derweil  in  Papua-Neuguinea …

Auswirkungen von drei Landeunfällen und COVID-19 auf den Flugbetrieb von MAF PNG

Die letzten Monate in PNG waren für MAF ziemlich schwierig. Es gab drei Landeunfälle. Gott sei Lob und Dank gab es keine Verletzten. Das Flugzeug kam aus unterschiedlichen Gründen von der Landebahn ab und der Propeller hatte Bodenkontakt (was größere Triebwerksreparaturen und neue Propeller bedeutet). Bei zwei Vorfällen wurden auch die Flügel beschädigt. Ein Flugzeug befindet sich noch auf der Buschlandebahn. Aufgrund derzeitiger Flugbeschränkungen kann es nicht per Hubschrauber nach Mt Hagen transportiert werden.

Infolge dieser Vorfälle wurden bereits ab 20. März alle MAF-Flüge eingestellt. Ein internationales Gremium arbeitet nun mit dem MAF PNG Team diese Vorfälle auf, untersucht die Ursachen, und berät und implementiert Maßnahmen, den Flugbetrieb langsam – und sicher! – wieder hochzufahren.

Im Rahmen dieser Aufarbeitung, wurde Mathias zum MAF PNG Sicherheitsmanager berufen. Für die Zukunft bedeutet das mehr Zeit im Büro und weniger Trainingsflüge. Ein Kompromiss, den MAF PNG eingehen muss! Die Tage in Cairns sind für Mathias nun geprägt von viel Studieren um sich in diese verantwortungsvolle Position einzuarbeiten und bereits erste Maßnahmen und Risikobewertungen von geplanten Flügen für die Wiederaufnahme des Flugbetriebs zu beurteilen.

Wir haben regelmäßig Kontakt zu unseren Kollegen in PNG, die alle in Sicherheit sind und derzeit (von zu Hause aus) mit den PNG-Behörden zusammenarbeiten. Kollegen, wo Familienmitglieder einer Risikogruppe angehörten, flogen vor Schließung der Grenze als vorbeugende Maßnahme nach Australien. Manche sind daheim bei der Familie, andere, wie wir, hier in Cairns.

In PNG wurde der erste Fall von COVID-19 am 22. März bestätigt. Als Antwort hat der Premierminister von PNG, Hon. James Marape für zwei Wochen den Ausnahmezustand erklärt: Schulen wurden geschlossen, internationale und nationale Flüge und auch öffentliche Verkehrsmittel wurden ab dem 24. März eingestellt. In einer Ansprache sagte der Premier-minister: „PNG ist ein christliches Land. Wir erklären den 25. März 2020 zu einem nationalen Tag des Fastens und Betens…“. Was für eine Regierungserklärung! Wir bitten auch, euch uns anzuschließen, um für PNG zu beten, gerade für die Menschen in den abgeschiedenen Regionen und für diejenigen in der Regierung, die versuchen, ihr Land zu schützen.

Mittlerweile gibt es sieben bestätigte Fälle von COVID-19 in PNG.

Nach Ostern wurde der Ausnahmezustand leicht gelockert. MAF arbeitet daraufhin in begrenztem Umfang Flüge wieder aufzunehmen, die sich zunächst auf Gesundheitsversorgung konzentrieren, und einzeln MAF intern und dann von einer Regierungsbehörde genehmigt werden müssen.

Obwohl der Großteil unserer PNG Flotte am Boden steht, passiert viel im Hintergrund. Manager machen Überstunden. Kollegen fragen, wann wir endlich kommen… 

MAF rechnet damit, dass, wenn die Bedrohung durch COVID-19 gebannt ist und die Regierung uns erlaubt, wieder normal zu fliegen, MAF noch mehr benötigt wird als zuvor! Allerdings sind wir durch die Landeunfälle gewarnt und angehalten, den Flugbetrieb sowie Kundenanfragen neu zu überdenken und zu prioritisieren. 

 

Und wir?

Wir haben uns hier mehr oder weniger auf Transit eingerichtet, leben einen geregelten Arbeitsrhythmus und vertrauen auf Gott, dass er uns getrost und gesund durch diese unerwarteten Ereignisse führt und uns die nächsten Schritte zeigt. 

Wie wohl Eure Erfahrungen sind im Umgang mit der Krise und der ganzen

Familie im Haus ohne Freigang? 

Vielen herzlichen Dank für  Eure fortwährende Unterstützung und Gebete für uns in diesen unsicheren Zeiten! Ebenso seid auch ihr oft in unseren Gedanken und Gebeten. Lasst uns gemeinsam Gott vertrauen!


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