unterwegs

Dorfrundgang in Arkosame

Nach getaner Arbeit auf der Landebahn gings zurück zu unserer Bleibe. Als kleine Erfrischung gabs dann erstmal eine Kulau. Das ist DAS Buschgetränk schlechthin! Isotonisch und total hygienisch. Die Coca Cola vom Busch! Man nehme einen langen Bambusstab und schlage eine noch grüne Kokosnuss vom Baum. Das Fleisch innen ist noch nicht vollständig hart, oftmals noch gallertartig. Getrunken wird aus einer eingeschlagenen Öffnung. Das brauch zuweilen ein wenig Übung, damit man nicht allzuviel dieses edlen Trunks veläppert… ;o)

So schaut es aus, wenn man nach links von unserer Bleibe schaut. Schöner Rasen, große Häuser, alles sauber. Und man staunt, dass dies in den 60er bis 80er Jahren mal die Landebahn des Dorfes war. Aber mit der Zeit ist sie an den Seiten und auch auf der Fläche abgerutscht, sodass der Platz geschlossen werden musste.
Die neue Landebahn, die das Dorf nun wiedereröffnen will, wurde wohl Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre gebaut, aber auch wegen Hangabrutschgefahr wohl um 2005 wieder geschlossen.

Wir staunen nicht schlecht über die Größe der Häuser. In der Regel hat jede Familie ein großes Haus long slip auf Stelzen und ein Haus Kuk auf dem Lehmboden. Ob die Ordnung und Sauberkeit wohl auf den Einfluss von Missionarenzurückzuführen ist, die hier Ende der 60 für einige Jahre da waren?

Hier treffen wir wohl einen der Dorfältesten. Er sagt, dass er als junger Mann damals nach den Weißen geschaut und für sie gearbeitet hat. Nun ist er krank und kann keine weiten Strecken mehr laufen oder viel arbeiten. Aber sein fröhliches Gemüt hat er behalten.
Hier sieht man es noch mal: das Wohn- und Schlafhaus im Vordergrund, das Kochhaus im Hintergrund. Erstaunlich, dass man da drinnen wirklich über offenem Feuer kocht und dazu noch die Türen verschließt. Der Rauch steigt durch das aus Saksakblättern gebaute Dach hindurch.

Hier ein kleiner Eindruckeiner Dorfstraße. Natürlich kamen viele Leute aus ihren Häusern, um zu schauen, wer denn da spazieren kommt ;o) und die Kinder liefen dann meistens mit uns mit…

Hier bekommt man einen kleinen Eindruck von der Konstruktion der Häuser. Alles hinterprozentig Buschmaterial. Denkt nur mal an die Arbeit, bis man die ganzen Pfosten geschlagen und zur Baustelle transportiert hat. Alles Handarbeit!!! Keine elektrischen oder motorbetriebenen Werkzeuge, nur Buschmesser, Äxte und dergleichen…
Aller fünf Jahre muss so ein Haus dann wohl auch ersetzt werden. Also arbeitslos wird man dann im Busch auch nicht.

Und so sehen die Dachschindeln aus. Auch alles Hundertpro Handarbeit. Verwendet werden die Blätter der Sagopalme. Geflochten bzw. gewebt werden sie noch im grünen Zustand. Bis sie gebraucht werden und ihren Platz auf einem neu zu deckenden Haus finden, sind sie getrocknet.

Schade, dass die Dunkelheit hier in Äquatornähe so schnell hereinbricht und uns nicht so viel Zeit mehr blieb, noch weitere Ecken des Dorfes zu erkunden. Noch immer kommen uns viele Frauen mit schweren Bilums entgegen, gefüllt mit den Erträgen ihres Gartens, der keine-Ahnung-wie-weit-entfert ist.
Die Bilums hier im Busch sind ebenfalls aus Naturmaterialien gemacht. Sehr beeindruckend.


So, nun wirds aber wirklich Zeit, die eigene Buschhütte wieder aufzusuchen. Versorgt wurden wir von zwei einheimischen Familien. Es gab wieder Erwarten kein „Buschessen“, schade eigentlich denn wir mögen das Grünzeugs, sondern man kochte für uns extra Reis mit Thunfisch oder Dosenfleisch und Nudeln. Und das morgens, mittags und abends ;o) Oh, beim letzten Frühstück gabs leckere Kaukau-Chips, sprich Süßkartoffel-Chips.

Eine Woche Flugalltag

Montag – Ins Hochland

Isabel fliegt mit und wartet in Telefomin. Mehrmals fliege ich Passagiere aus Blackwara nach Eliptamin und umgekehrt.
O-Ton Isabel: Am Montag war es endlich so weit. Meine Wenigkeit durfte als Überflieger vom Dienst auf dem Copilotensitz in Mathias` Dienstfahrzeug, einer einmotorigen GA8, Platz nehmen… Die Fortsetzung findet ihr hier.
Dienstag – Küstengebirge Gestern Hochland heute Küstengebirge. Anfragen gibt es von überall. Diese Woche haben wir zu wenig Flugtage, für alle Anfragen.
Mittwoch – Mal wieder nach Mt. Hagen
Nach 100 Betriebsstunden ist die GA8 für eine Wartung fällig. Ich fliege direkt von Wewak nach Mt. Hagen. 1,3 Flugstunden.
Donnerstag – Bei den Mechanikern Ich helfe beim Öl wechseln, Sitze reparieren, Scheiben polieren und verschließe am Ende alle Inspektionslöcher am Flügel. Die Teamarbeit mit den einheimischen Mechanikern macht Spaß und geht gut von der Hand.
Freitag – Wider Erwarten Die Wartung lief nach Plan und wäre um 10 Uhr abgeschlossen worden, wenn nicht eine gebrochene Schelle am Motor entdeckt worden wäre. Das Ersatzteil ist in Brisbane/Australien und kommt erst am Wochenende. Zufällig sind MAF Leute dort, die auf ihrem Weg nach PNG das Teil mitbringen können. Eine 206 bringt mich über Yenkis, Munduku und Tinboli zurück nach Wewak. An letztgenannten beiden Landepisten holen wir die Examenspapiere der Buschschulen ab.

Mit Mathias unterwegs

war meine Schwester vergangenen Montag. Ihre Eindrücke und Erlebnisse könnt ihr auf ihrem Blog nachlesen.
Ich muss das unbedingt auch mal machen. War bislang immer nur auf Maintenanceflügen dabei..

Beeindruckend!

Wäre MAF nicht, würde ich nicht in Tekin sein. Ohne Straßenanbindung ist es nur via Flugzeug zugänglich. Ich bin auf Wunsch papuaneuguinesischer Christen hier, die für ihre Kinder eine christliche Bildung wollen. Mein Ziel ist es, qualitativ hochwertigen Unterricht für die Sekundarschüler zu machen. Mit fünf anderen Lehrern unterrichten wir nach dem staatlichen Bildungsplan und versuchen, ihnen Jesus vorzuleben und sie zu einem Leben im Glauben an ihn herauszufordern. Noch unterrichten wir in alten und dreckigen Klassenzimmern, aber bald wird eine neue Schule gebaut. Alles was wir haben – Bücher, Nahrungsmittel für die Schüler, Besucher, Medikamente, Post, Treibstoff, Batterien, – kommt via MAF. Wenn wir sehr krank werden, wie ich letztes Jahr, ist es MAF, die uns Zugang zu medizinischer Versorgung ermöglichen. Was MAF für uns ist? Alles! Wir sind nur hier in Tekin, weil MAF auch für uns hier ist!
Glenda Giles, eine Missionarin aus Neusseland, kam als Bibelübersetzerin ins Land und unterrichtet mittlerweile an der vierten von ihr gegründeten Hochschule (vergleichbar mit unserem Gymnasium). Wie die anderen zuvor in einer von jeglicher Infrastruktur abgeschnittenen und von der Regierung vernachlässigten Gegend im Hochland von PNG. MAF fliegt nicht nur sie und ihre Mitarbeiter nach Tekin, sondern auch regelmäßig Lebensmittel für die Hochschule und eine dort ansässige Bibelschule. Das war in den letzten Wochen besonders von Nöten, da die Ernte schlecht ausgefallen ist. Die Landebahn in Tekin ist mit eine der herausfordernsten in PNG: knapp 500 m lang, am Fuß eines großen Berges gelegen mit streckenweise über 10 % Steigung und kräftigen Fallwinden am Nachmittag.

Das ist ein kleiner Auszug aus unserem September-Rundbrief. Wir schreiben ca. viermal jährlich einen vierseitigen Rundbrief über unsere Arbeit und unseren Alltag hier in Papua Neuguinea. Interesse? Dann einfach eine Email mit dem entsprechenden Vermerk an uns schreiben, siehe Link auf unserer Homepage www.maf-pilot.de
Weitere Einblicke in den Alltag in Tekin, allerdings auf Englisch, gibt es auf dem Blog von Eric und Hannah-Lee, einem jungen Ehepaar, die noch bis Ende November dort als Voluntäre in der Schule mithelfen.

1. Mai _ AusFLUG

Am Samstag hatten wir zum zweiten Mal die Gelegenheit ein Buschdorf zu besuchen. In Tinboli verabschiedete sich ein Schweizer EBC Missionsehepaar. Ich darf sie dort hin fliegen und Mandy darf mit 🙂

Sie haben die Missionsarbeit nach vielen Jahren in die Hände der Einheimischen übergeben. Zum Abschieds-Gottesdienst war die Buschkirche voll. Männer und Frauen sitzen nach Brüdergemeindetradition getrennt. Rudi, der schweizer Missionar, hält 90 Minuten eine eindrucksvolle Predigt über Verantwortung und „in Besitz nehmen“. Die Missionsarbeit ist in Tinboli ca. 50 Jahre alt. Verglichen mit der jahrhundertalten Geschichte des Christentums in Europa, befindet sich die Gemeinde in Tinboli noch in den Kinderschuhen. Am Ende des Gottesdienstes bekommen Rudi und Judith Abschiedsgeschenke und auch Mandy und ich werden bedacht.
Mandy hält einen traditionellen Bastrock an ihre Taille. George, der Pastor sagt, dass sie vergangene Woche, als die den Landeplatz gemäht haben, teilweise in diesen Kleidern gearbeitet haben. Mittlerweile ist diese traditionelle Kleidung auch im Busch verschwunden und die Leute tragen Second Hand Kleider.
Mandy und ich haben uns ein bisschen in Tinboli umgesehen: ein großes Dorf, in dem ich zum ersten Mal in PNG doppelstöckige Häuser aus Baumpfählen gesehen habe.
Wir werden zu einer Kakao-Fermentier-Anlage geführt und bekommen eine kleine Einweisung wie das Ding funktioniert. Mandy hatte die Einführung am vergangenen Samstag in Munduku, jetzt war ich dran 🙂
Tinboli ist ein erstaunlich entwickeltes Dorf, es sieht sehr sauber aus und hat die größte Grundschule in diesem Gebiet. Zu Tinboli gehören noch viele kleinere Dörfer, die um Tinboli herum entstanden sind.
Trotzdem gibt es auch Probleme in dem Dorf. Vor Jahren gab es einen funktionierenden Gesundheitsposten. Das sind kleine Häuser, in denen ein medizinisch trainierter Einheimischer Medikamente an die Menschen austeilt oder auch ein Notfallflug ins nächstgelegene Krankenhaus organisieren kann. Der Gesundheitsposten ist schon seit langem unbesetzt und verfällt. Die Gesundheitsposten im Land wurden in der Regel von Missionen und Kirchen eingerichtet. Irgendwann wurden sie in einheimische Hände übergeben und sollten nun vom Staat unterhalten werden – der sich ganz offensichtlich nicht um die Gesundheit der Einheimischen kümmert.
Nach vier Stunden und einem leckeren Reisgericht mit Grünzeug machen wir uns wieder auf den Rückflug nach Wewak. Schon während des Gottesdienstes hat es geregnet und ich fragte mich wie der Rückflug wohl wird. Es waren immer noch Schauer in der Gegend von Tinboli. Wir warten eine Lücke in den Schauern ab und starten. Zwischen Tinboli und Wewak steht eine große, dunkle Wolke und drumherum viele Schauer. Wir können unter den Wolken und zwischen den Schauern durchfliegen und sind 30 Minuten später wieder in Wewak.
Wir sind sicher, dass Gott uns einen Weg geschaffen hat, um diesen Einsatz in Tinboli zu ermöglichen. Schon der Hinflug war spannend. Kaum sind wir in Wewak gestartet und über den Berg Richtung Tinboli unterwegs, sehen wir eine Wolkendecke so weit das Auge reicht. Ich bin lange Zeit am überlegen, ob es besser wäre umzudrehen, nach Wewak zurückzufliegen und nochmals eine Stunde zu warten, bis die Sonne den Morgennebel vertrieben hat. Mandy stellt ebenfalls fest, das die Wolken nicht sehr verheißungsvoll aussehen. Aber mit genug Treibstoff im Tank für drei Stunden Flug und einer Flugzeit von 30 Minuten nach Tinboli hätten wir über Tinboli noch eine Weile kreisen können.
Wir haben nicht kreisen müssen, denn fünf Flugminuten vor Tinboli brach die Wolkendecke auf und immer größere Löcher werden sichtbar. Wenn Gott das Wasser im Roten Meer teilen kann, dann hat er heute für uns die Wolken geteilt.
Auf dem Rückflug dasselbe. Wären wir eine Stunde später gestartet, wären wir wahrscheinlich mitten durch ein rießiges Niederschlagsgebiet geflogen, mit schlechter Sicht, niedrigen Wolken und vielleicht sogar Gewitter. Stattdessen hat Gott uns einen Schön-Wetter-Korridor bereitet, durch den wir einfach nur durchfliegen mussten.

Gutbai Lotu in Munduku

Gestern waren wir schon wieder gemeinsam in der Luft. An Bord noch vier Schweizer. Ruedi und Judith, Missionare der EBC, die seit 4 Jahren hier im Sepik waren und deren beide Nichten, die am Morgen erst in Wewak gelandet sind. Durch die Aschewolke über Europa hatte sich ihre Anreise etwas verschoben. An Ostern war das offizielle Hand over – Take over der EBC für den Sepik. Nun wollten sich Ruedi und Judith noch persönlich in Munduku von der Gemeinde verabschieden. Im Juni fliegen sie zurück in die Schweiz. Am Morgen schüttete es aus Eimern! Optimistisch und routiniert frühstückten wir und Mathias war 7 Uhr auf dem Weg zum Flugplatz. Draußen war es noch recht dunkel, von der Sonne war noch nichts zu sehen. Ich blieb dann doch noch daheim. Gegen acht Uhr kam der Funkspruch, dass Richtung Munduku und auch in Munduku selbst, das Wetter gut aussieht. Also gut. Auf zum Flugplatz. Und tatsächlich, es gab dieses Loch hinein in die Sepikebene, wenngleich über dem Meer noch alles grau und dicht war. In Munduku wartete schon das ganze Dorf an der Landebahn. Ein immer wieder schöner Anblick! Es dauerte auch nicht lang, da ertönte schon die Garamut, die Kirchenglocke bzw. Kirchentrommel im Busch. Ruedi ermutigte die Gemeinde, mutig im Glauben voran zu gehen und Verantwortung zu übernehmen, sich einzubringen, füreinander und für die Gebäude der Gemeinde zu sorgen. Als kleine Erinnerung gab es Geschenke für die beiden, sogar auch für deren Besucherinnen aus der Schweiz. Auch wir wurden bedacht. Dabei betonte der Bruder noch einmal die Wichtigkeit des Flugdienstes. Nach Munduku führt keine Straße. Das Kanu und eine stundenlange Fahrt auf diversen Flüssen führt irgendwann an eine Straße … Nach dem Gottesdienst gab es noch ein gemeinsames Mittagessen. Typisch Busch: Kochbananen, Kartoffeln, Kürbis, Kumu, Mais und aus besonderem Anlass Reis und Hühnchen. Kulau als Erfrischungsgetränk. Eine Schweizerin fand auf ihrem Teller auch eine Extra-Portion Protein: eine dicke fette Made …
Während des Essens wurde es immer dunkler. Ein Gewitter zog über Munduku. Spannend, spannend. Kommen wir alle wohl zurück nach Wewak? Mathias funkte wiederholt nach Wewak und Ambunti, um Wetterinformationen einzuholen. Irgendwann starteten wir im Regen, Mathias, ich und die Schweizer Frauen. Aufgrund von seinen Beschränkungen musste Mathias zweimal aus Munduku rausfliegen, um uns alle wieder nach Wewak zu chauffieren. Kurz vor Wewak wurden die Wolken immer dichter. Wir flogen bereits in 600 Fuß über Grund. Aber der Weg über die Hügelkette kurz vor Wewak war dicht. Was tun? Ausweichen nach Ambunti. Nachtanken. Im Anflug nach Ambunti hörten wir eine Twin Otter im Funk, die den Anflug auf Wewak geschafft hatte – in 5000 Fuß Höhe und dann durch ein Loch hinunter zur Landebahn. Dieser Hinweis änderte Mathias´ Pläne, nun doch nicht nach Munduku zu fliegen und die anderen 3 Passagiere zu holen, sondern noch einmal den Landeanflug auf Wewak zu probieren. Gesagt, getan! Gestartet, geflogen, gelandet. Im Flug schon die Base informiert, wie viel Sprit nachgetankt werden musste und dass der Turn around so schnell wie mäglich gehen muss. Richtung Munduku hing jedoch noch immer eine große graue Wolke. Der Nachmittag war schon weit fortgeschritten. Wenn alles klappt, landet Mathias eine halbe Stunde vor last light wieder in Wewak. Und tatsächlich. Die Regenwolke hatte sich ausgeregnet und Mathias konnte direkt hin und her fliegen. Im Dunkeln fuhren wir dann zum Compound zurück.

Ein historischer Flug!


Vergangenen Montag saßen Mathias und ich das erste Mal allein im Flugzeug. Das erste mal, dass wir gemeinsam im Flieger unterwegs waren. Flugzeit 1,3 Stunden. Für Mathias war es Flugstunde Nummer 1870 und 1871 und seine 3424 Landung. Und weils so schön war, flogen wir am Mittwoch gleich noch einmal. Immer ohne Passagiere. nur Cargo. Wir waren in Mt.Hagen. Das Flugzeug musste in die Werkstatt. Routine-Check. Und ich konnte shoppen; ein paar Leckereien, die wir hier in Wewak nicht bekommen.
Hier auf dem Foto sieht man die Mündung des Yuat in den Sepik. Der Yuat kommt aus dem Hochland und ist für die Piloten eine gute Orientierung. Ihn können sie bis in die Sepikebene folgen.

Gerade der Rückflug nach Wewak war sehr spannend. Morgens hatte die GA8 noch einen Testflug. Dann musste der Motor noch etwas abkühlen, ehe der Mechaniker die letzten Handgriffe am Motor erledigen konnte. Mathias wurde schon unruhig, denn genau in Abflugrichtung Wewak wurden die Wolken immer dunkler und das helle Loch immer kleiner. Außerdem wollten wir schnell nach Wewak, um Claudia und die Kinder noch nach Deutschland zu verabschieden. So haben wir uns dann den Weg um die Wolkentürme gesucht. Für mich war es immer wieder neu schön, die Landschaft unter mir zu beobachten, die kleinen Hütten der Einheimischen im bergigen und dicht bewaldeten Hochland zu entdecken, die sich windenden Flüsse, teilweise mit Stromschnellen. In der Sepikebene war das Wetter besser. Die Wolken viel luftiger. Die Luft war wider Erwarten sehr ruhig. Sehr angenehm! Ein schöner Flug!

Wartezeit


Gestern kam also unser erster Besuch aus Deutschland. Gegen 17 Uhr sollte die Maschine in Wewak landen. Wir wunderten uns, dass noch keine Autos am Flugplatz waren, schließlich passen in so eine Foker 100 ja doch eine ganze Menge Leute rein. Wir fragen also das Sicherheitspersonal am Flugplatz, wann denn die Maschine landen wird. Okay, noch eineinhalb Stunden Zeit. Was tun? Zurück zum Compound fahren? Oder die Zeit nutzen, den sog. Airport Beach zu erkunden? Letzteres war natürlich die attraktivere Option. So fuhren wir also noch ein Stück der Straße weiter, eine Teerstraße, die wirklich direkt am Meer entlangführte, auf der anderen Seite oft Sumpfland. Wann die wohlgebaut wurde? Irgendwann haben wir eine geschickte Parkbucht gefunden, um noch einen Spaziergang am Strand entlang zu machen. Wir staunen nicht schlecht, als sich ein verrostetes Fahrzeugwrack ans andere reiht. Schweres Gerät, Baumaschinen, Kettenfahrzeuge. Komplett mit Motorenblöcken. Alles reihenweise am Ufer entsorgt. Wir fragen uns, ob das noch aus der Zeit des 2. Weltkriegs stammt, als die Japaner hier an der Nordküste stationiert waren, Landeplätze gebaut haben und eventuell auch diese Uferstraße. Anscheinend haben sie sie dort entsorgt, um gleichzeitig die Straße vor den Wellen zu schützen…Am Ende ist noch immer ein Militärstützpunkt. Mittlerweile einer von PNG Militär. Unser Besuch landete dann auch irgendwann. Sie haben noch einen kleinen PNG-Küstenrundflug gemacht: von Port Moresby ging es nach Madang, dann nach Vanimo und dann nach Wewak. Von der Landung in Vanimo wussten wir nichts, auch unsere zwei Männer nicht. Sie sind nämlich in Vanimo schon mal ausgestiegen und wunderten sich, dass alles so anders aussah wie auf den Googlebildern, die Landebahn anders augerichtet war… Da mussten sie dann doch mal nachfragen und – sind wieder eingestiegen ;o)

ohne Worte … Kommentare jedoch erwünscht!

Ein Viertel

Wir haben heute festgestellt, dass wir vor genau einem halben Jahr in Australien gelandet sind und nun eigentlich schon ein Viertel unserer Einsatzzeit rum ist – und dabei sind wir noch nicht wirklich in unserm PNG-Zuhause angekommen! Aber die Tage lassen sich ja mittlerweile zählen – noch 7-mal schlafen und dann ist der Umflug ;o) So haben wir heute mit der Malariaprophylaxe begonnen und hoffen, dass wir die Pillen gut vertragen.