unterwegs

Weihnachten in Wewak


Sommer, Sonne, Strand, Schnorcheln, Swimmingpool, Schwitzen, Schlemmen, Sonnenbrand, Second Hand Shopping … und das sind mal nur die tollen Dinge mit „S“ am Anfang… Wir freuen uns, Ende Januar dann richtig nach Wewak umzuziehen und unser erstes „eigenes“ Häuschen zu beziehen. Aber wie es so ist, gibt es auch einiges zu tun am, im und ums Haus. Wer kommt zum Renovieren?

Heilig Abend

Noch sind wir in Mt.Hagen. Heute Abend jedoch wollen wir in Wewak sein, um mit deutschen und schweizer Freunden Weihnachten zu Feiern und danach ein paar Tage Urlaub zu machen. Gestern Abend gab es „Carols by Candlelight“. Ein kleines Weihnachtssingen mit den MAF-lern hier in Mt.Hagen. Es war sehr schön und endlich kam auch irgendwie ein wenig das „Gefühl von Weihnachten“ herauf… Für MAF ist es heute noch ein voller Arbeitstag und das um so mehr, da gestern Nachmittag die Caravan stecken geblieben ist. Heute morgen sind nun Mechaniker und Pilot, der gestern glücklicherweise noch von einer Twin Otter aufgegabelt werden konnte, schon wieder nach Tari unterwegs, um die Caravan zu reparieren. Hoffentlich ist es nur eine Kleinigkeit, etwa die Batterie. Die Caravan ist nämlich auch unser Weihnachtsurlaubflieger… Und somit wird es auch kein Trainingsflug für Mathias wie im Rundbrief beschrieben. Der Airvan fliegt nämlich zzt. auch nicht. Der Motor ist abgelaufen, d.h. er hat genug Stunden geflogen und nun muss ein neuer eingebaut werden und dieser ist auf dem Postweg von Australien nach Mt.Hagen anscheinend irgendwie verlustig gegangen… Nun denn. So sind wir gespannt, was dieser Tag noch für uns bereithält. Gegen Nachmittag wird zzt. außerdem das Wetter schlechter und das Fliegen unangenehmer oder ganz unmöglich… Was bleibt, ist aber der eigentliche Grund für Weihnachten: Jesus. Und seinen Geburtstag feiern wir ja.

Noch einmal auf der Twin Otter

Mathias war hier in Mt. Hagen noch einmal 2 Tage für die Twin Otter eingeteilt. Donnerstag gegen halb vier rief Mathias an, dass er eventuell heute nimmer heim kommt und auswärts übernachten muss. Evtl. steht noch ein Touristenflug an die Küste an. Und diese hätten 15 Uhr am Flugplatz sein sollen. Wenn sie in der nächsten halben Stunde noch kommen, können sie fliegen. Aber zeitlich wird es dann wohl knapp, vor Sonnenuntergang wieder zurück zu sein. Zu blöd! Denn mit Martin wollten uns noch einen schönen Abend zu dritt machen, ihn ausfragen über Wewak, Bilder schauen … Aber wenn Mathias nicht da ist, muss sich Martin einen anderen Übernachtungsplatz suchen. Das sind die Regeln …
Mathias rief dann 20 nach 5 aus Madang an. Es hätte reichen können. Denn sie sind 17 Uhr in Madang gelandet und der Tankwagen war auch bestellt. Der Tankwart entschied dann aber, zuerst die große Fokker 100 von Air Niugini zu betanken, die 3 Minuten nach ihnen gelandet war – und das war dann das Aus für die Twin Otter. Hätten sie 20 nach 5 starten können, hätten sie es noch nach Mt. Hagen zurück geschafft.
Ich habe Martin noch „gefüttert“. Das ist die englische Ausdrucksweise, wenn man Übernachtungsgäste hat und ihnen Abendessen serviert. Seltsam, seltsam diese Engländer, Australier und wie sie alle heißen … ;o)

Umzug bzw. Umflug

Mathias und ich sind wieder einen Schritt weiter. Wir sind am Montag umgezogen bzw. umgeflogen und grad dabei, uns wieder neu einzurichten. Es ist doch erstaunlich, was sich zu unserem Reisegepäck aus Deutschland in der Zwischenzeit noch alles hinzugesellt hat… ;o) Und dabei sind die Sachen, die wir per Schiff geschickt haben noch nicht dabei. Die liegen wohl noch im Zoll in Lae. Zu unserer Verteidigung: Es waren auch drei Kisten mit Lebensmitteln und Vorräten dabei. Außerdem jede Menge Papierkram, den Mathias fürs Fliegen braucht. Und natürlich unser tolles Möbelstück für die Veranda in Wewak. Wir sind jedoch nicht mit der Cessna 206 umgeflogen. Da wäre es wohl sicher reichlich knapp geworden mit uns, dem Gepäck und dem Piloten drin… Uns hat eine Cessna Caravan abgeholt und da ging alles bequem rein. Andere Passagiere waren auch noch dabei. Mathias durfte auf dem Copilotensitz mitfliegen und hat das sehr genossen. Es war auch sein erster Flug in der Caravan. Ein wirklich tolles leises Flugzeug. Über Kopfhörer hab ich all seine tausend Fragen und Kommentare an den Piloten von meinem Platz aus auch mitverfolgen können. Jaja, wenn Piloten unter sich sind ;o)
In Mt.Hagen wohnen wir in der Wohnung einer Frau, die dieses Jahr auch geheiratet hat und nun noch bis Mitte Februar in Neuseeland sich an das Leben mit ihrem Mann gewöhnt, bis sie dann als Paar wieder zurückkommen. So ist die Wohnung schon ziemlich eingerichtet und es wird schwer, ihr unsere persönliche Note zu geben. Zum einen haben wir eh unsere Tonnen noch nicht und zum anderen steht einfach schon viel rum. Was ja auch diverse Vorteile hat… Aber grad in der bevorstehenden Adventszeit wird es hier wohl eher kaum weihnachtlich werden. Es gibt zwar viel Plastikchinesenkram in den Läden, aber das ist nicht unser Stil… Unsere Weihnachtsdeko ist eben noch in einer unserer Tonnen und das Päckchen aus Deutschland auch noch nicht da. Nun ja, mal schaun, wie wir das so erleben. Dummerweise müssen, sollen, können, dürfen… wir darüber einen Artikel für die Wetzlarer Neue Zeitung schreiben: „Wetzlarer feiern Weihnachten in PNG“. Und natürlich muss der Artikel vor Weihnachten fertig sein. Wir sind auch schon gespannt, was wir schreiben werden :o) Fest steht zumindest, das Mathias am 24.12. einen Trainingsflug nach Wewak haben wird. Und ich und die Frau des Trainingskapitäns sind mit an Bord, um danach in Wewak eine Woche Urlaub zu machen. Schon mal Probewohnen in unserem endgültigen Zuhause hier in PNG. Wir freuen uns schon drauf.

Auf dunklen Straßen

… waren wir gestern Abend das erste Mal unterwegs. Wir hatten eine Einladung zum Abendessen bei einer deutschen NTM-Familie etwas außerhalb von Goroka. Und da es hier schon früh dunkel wird, muss man zwangsweise des Nachts heimfahren. Und wir wir da so fahren, fällt eine Ente flatternd vom Himmel und bis sie sich aufgerappelt hat, die Fahrbahn wieder zu verlassen, wird sie von unserm Fernlicht geblendet, kriegt ihre Flügel und Füße nicht so recht sortiert und landet auf unserer Kühlerhaube bzw. unterm Auto. Nein, wir machen keine Notbremsung für Enten! Ein paar Kilometer weiter grast ein riesiges Schwein am Straßenrand. Wir fahren zwar etwas langsamer heran, aber es lässt sich glücklicherweise nicht stören. Wir würden bremsen für ein Schwein! „Never hit a pig!“ – Das ist hier nämlich immer ein Vermögen wert und nicht wirklich ein Wildschwein. Und die, denen es gehört und die es frei herumlaufen lassen, sind keineswegs schuldig, wenn ihr Kapital angefahren wird… Außerdem treffen wir noch einige streunende Hunde am Straßenrand. Wenn man die überfährt, findet sich sicher auch jemand, der mal schnell behauptet, dass es seiner war und dann darf man noch Kompensation zahlen… Nee, nee. Mit uns nicht! Und dann kommen wir heim, und was grast in unserm Garten? – Glühwürmchen! Wie schön!

Kurzbesuch in Wewak

Heute war Mathias‘ erster Flugtag nach dem Urlaub – die Goroka-Twin Otter war in der Wartung und wir auch ein paar Tage weg… Die Flugplanung ließ es zu, dass Mandy mit an Bord war und die Möglichkeit hatte, unser zukünftiges Häuschen kurz zu inspizieren. Mathias unterdessen hatte das Flugzeug voll Japaner – dazu mehr im nächsten Blogeintrag. Als mich Claudia, die Frau des dort stationierten deutsche MAF-Pilots, vom Flugplatz abholte und wir entlang der Küste und des Strands zum Compound fuhren, dachte ich nur: „Wow, hier darf ich demnächst wohnen!“ Die Nähe zum Strand (10 Minuten Fußweg vom Compound) macht die Hitze dort auf Dauer wohl wieder wett. Wir sind gespannt, wie wir uns vom angenehmen Hochlandklima auf das schwülwarme Küstenklima umgewöhnen. Aber die Aussicht, dort endlich längerfristig Zuhause zu sein, ist sehr motivierend! Und auf die tolle Veranda, gebaut von einem Schweizer Pilot, der dort einst wohnte, freuen wir uns auch schon riesig. Fehlt bloß noch das passende Möbel zum Relaxen…

Hüttenzauber in PNG



Kaum zu glauben, aber wahr: einen Abend vorm Kamin kann man(n) – und frau – auch in PNG verbringen. Für einen Kurzurlaub waren wir in Kassam, einer Station der Schweizer EBC mit einem kleinen Holiday-Haus. Schön wars! Gemütliches Häuschen, Ruhe, Zeit zum Relaxen, Lesen und Lernen auf Liegestühlen im „haus win“ mit Blick auf den Yonkisee, kleine Wanderung mit tollem Blick über die Station und den See und Einblick in die Arbeit der EBC speziell in und um Kassam, Gastfreundschaft der Schweizer, Gottesdienst in einer Buschgemeinde … Weniger schön: Bei unserm Rundgang am Freitag morgen über die Station erfuhren wir, dass während wir noch gemütlich am Frühstückstisch saßen, das Büro von vier bewaffneten Jugendlichen überfallen und alles Geld geraubt wurde. Die 4 hatten Insider-Informationen und wussten genau, dass an mindestens 4 Stellen im Büro Geld deponiert war. Auch das Kirchenbüro kam noch dran. Verletzt wurde zum Glück niemand, aber das Geld sieht man wohl nicht wieder… So wars uns dann leider nicht möglich, genauer in die einzelnen Werkstätten (Schreinerei und Metallwerkstatt) zu schauen. Niemand hat mehr gearbeitet. Verständlich, zum einen der Schock, dass so etwas am hellichten Tag passieren konnte und zum andern war natürlich auch der Zahltag für diese Woche über alle Berge.

Mumu

Mit einem Tag Verspätung kam ich heute morgen aus Mt. Hagen zurück vom MAF-Frauengebetswochenende. Das dies stattfand, begann mit der Vision einer Pilotenehefrau in Australien: Sie sah ein Bild, bei dem viele Frauen, versammelt auf einem Berg, für PNG beten. Frauen sind in PNG eher „kleingehalten“ und nur langsam erkennen sie die Kraft, die auch in ihnen steckt, ihre Stimme zu erheben und auf Familie und Gesellschaft positiv einzuwirken. Es war zum einen total schön, fast allen MAF-Frauen dort zu begegnen und zum anderen auch zu erleben, wie Gott an und mit jeder einzelnen auf dem Weg ist. Nicht nur ich als Neue habe meine Sorgen und Probleme, hier in PNG zu Hause zu sein und den Alltag zu bewältigen, auch sie haben ihr Päckchen zu tragen, selbst wenn sie schon 20 Jahre im Land sind. Sonntag und Montag hatten die einheimischen MAF-Frauen ihr eigenes Treffen auf einem Berg auf der anderen Seite von Mt. Hagen. Toll war, dass die Gastgeber unseres Wochenendes extra ein Mumu für uns zubereiteten, also ein Abendessen gekocht in einem Erdloch. Am Morgen begannen die Frauen, das Gemüse zu putzen: Kochbananen, Kaukau (Süßkartoffeln), Pitpit, Taro (typisches Wurzelgemüse, viel größer als Kartoffeln), Maiskolben, Erdnüsse. Die Männer schlepp-ten das Holz herbei, Bananenblätter und anderes Grünzeug – entweder zum Aus-legen und Abdecken des Mumus oder auch zum Essen, z.B. Farne. Die Erdlöcher – eines um die Steine zu erhitzen und eines als „Dampfkochtopf“ – waren bereits vorhanden. Am Nachmittag wurde Feuer gemacht und das Mumu gefüllt. Zuunterst die Kaukau, abgedeckt mit Grünzeugs und erhitzten Steinen, dann alles weitere Gemüse. Immer schön abwechselnd und zuoberst das Fleisch: ein paar Hühnchen (in der Sonne tagsüber aufgetaut und deren Leber mit den Erdnüssen und dem Pitpit in einem Blätterbeet verpackt war), zwei große Stücke Schwein mit richtig viel Fett (…). Und dann kommt der Deckel auf den Topf: alles wird in Bananenblättern eingeschlagen, mit einer Plastikfolie abgedichtet und mit nassem Gras bedeckt. Und dann heißt es warten… Nach ca. 3-4 Stunden kann ausgepackt und angerichtet werden. In diesem Fall pünktlich vorm einsetzenden und die ganze Nacht andauernden Regen. Und dann hieß es „Guten Appetit!“ Gegessen wird natürlich mit den Fingern – wir hatten Tellerm aber wahrscheinlich wird im Busch traditionell von Blättern gegessen. Bis auf das Taro und den Farn war alles richtig lecker! Sonntagabend war ich zwar dann mehrmals auf dem stillen Örtchen (…), aber dank eines Gläschens Kirschwasser meiner Schweizer Gastfamilie ging es mir dann schnell wieder besser ;o) Da Montagmorgen das Flugzeug nach Goroka mit den besorgten Müttern schon voll und eine einheimische MAF-Lady außerdem bis spätnachmittags noch auf deren Meeting war, musste ich noch eine Nacht länger in Mt.Hagen bleiben :o(

Zwischenlandung

Waehrend Mathias schon wieder in der Luft ist, sitze ich, Mandy, in der MAF Base in Mt Hagen. Heute morgen ging es fuer uns 7 Uhr in Goroka los Richtung Madang. Von dort flog die Twin Otter mit einer Ladung Baumaterial fuer eine Schule in die Finistere. Fuer einen zweiten Flug hat es leider nicht gereicht, da der Landeplatz gegen 10 Uhr schon in den Wolken lag. Mathias hat auf diesen beiden Fluegen gleich seinen Instrumentenflugberechtigungcheckflug machen koennen :o) Also ging es wieder Richtung Hochland, genauergesagt nach Dusin. Dort wurde das Flugzeug mit Kaffeesaecken beladen. Ich hatte auf meinem Sitz gerade noch genuegend Platz, meine Beine angenehm zu platzieren. Iin der Luft musste ich echt ein paar mal die Luft anhalten und einfach nur staunen ueber die Schoenheit des Landes. Wahnsinn, wie es hier hoch und runter geht und was fuer ein Know how die Piloten haben muessen, sich in diesem zerkluefteten Land und bei den vielen Wolken zurechtzufinden. Mein Flugtag ist fuer heute beendet. Ich warte auf einen Taxiride in die Stadt zu unserm Uebernachtungsquartier. Ein Schweizer Ehepaar… Wir freuen uns auf einen gemuetlichen Abend! Morgen wird Mathias wieder den ganzen Tag fliegen. Das Freitagsprogramm von Hagen. Abends wird er mich und den Chefpilot, der den ganzen Tag Meetings sitzt, wieder einsammeln und zurueck gehts nach Goroka.

Weiter geht´s!

Morgen früh um 7 Uhr geht unser Flieger nach PNG. Die Koffer sind bereits wieder gepackt. Die Nacht wird kurz… 4.30 Uhr gehts zum Flughafen. Ein anderer Teilnehmer der MAF-Orientation ist sogar bereit, den Wecker so früh klingeln zu lassen und uns zu fahren. Wow! In Port Moresby, der Hauptstadt von PNG, werden wir zwischenlanden. Leider geht der Anschlussflug nach Goroka erst am Nachmittag – wenn er überhaupt geht. Wir haben so manche Story gehört… Aber wir gehen davon aus, dass der nächste Blogeintrag aus Goroka kommt ;o)