Erholung

Unterwegs auf dem Sepik




Mal ganz persönlich: So hundert Prozent Entspannung kam bei mir, Mandy, auf dieser Einbaum-Sepik-Tour dann doch nicht auf. Jetzt in der Regenzeit ist der Sepik sehr breit und fließt mit einer wirklich hohen Strömung dahin; in engen Flusskehren entstehen sogar größere Strudel. Unsere Gastgeber in Ambunti meinten, dass der Sepik in der Trockenzeit bei ihnen mindestens 12-15 m tiefer dahinfließt. Außerdem ist da, wo man vom Boot aus das Ufer sieht, nicht wirklich trockenes Land… Diese Einbaum-Kanus gibt es in allen Größen, sogar unterschiedliche für Männer und Frauen. Und sie können wirklich richtig groß sein: die PIM hat eines, auf dem sie 18 Spritfässer liegend transportieren – so kommt u.a. auch der Sprit für den Airvan nach Ambunti! Wer es sich leisten kann oder ein kleines Transportunternehmen hat, hat einen Motor an seinem Einbaum. Viele Menschen sind jedoch nur mit Paddel unterwegs, sitzend oder stehend… Hut ab vor den Menschen dort, die tagein tagaus auf das Kanu angewiesen sind. Will man zum Beispiel von Ambunti nach Wewak, sitzt man auch erstmal 6 Stunden im Einbaum und das des Nachts um 1 Uhr, damit man in der Früh gegen 7 die Stadt erreicht, von der aus es im PMV weitere 4-6 Stunden nach Wewak geht, je nach Straßenzustand und Fahrstil… Mit dem Flugzeug sind es 40 sehr komfortable Minuten!
Anmerkung zum letzten Foto: Das Breite ist der Sepik. In den Seitenarm sind wir abgebogen und dann durch das sog. Raunwara zu dem Hügel weiter hinten gefahren.

Frauenwochenende

Ich, Mandy, war die letzten Tage in Madang. Eingeladen von den Lutheranern (Eine Welt Mission Neuendettelsau) als Fernschulexpertin zu deren alljährlichem deutschen Frauenwochenende. Es war interessant, noch mehr „Wantoks“ kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und manches über deren Arbeit und Erfahrungen im Land zu erfahren. Thema des Wochenends war „Ermutigung“. Es gab Andachten, eine Bibelarbeit und einige kreative Angebote passend zum Thema. Aber es war auch genug Zeit für Begegnung und Ausflüge. Gottesdienst feierten wir im Freien, musikalisch mitgestaltet von der Brandung hinter uns, von den Vögeln und dem Rascheln der Blätter im Wind.

Am Samstag haben wir zum Beispiel eine Betriebsbesichtigung bei British American Tabaco gemacht (Pall Mall…). Da kam man sich vor wie in einer anderen Welt: ein hochmoderner Betrieb, alles sauber und strukturiert. Am Samstag wurde zwar nicht produziert, aber dennoch haben wir einen guten Eindruck von den Gesamtabläufen bekommen. Auch wenn hier auf den örtlichen Märkten Tabak verkauft wird, kommt aller Tabak aus Übersee. So ist eine international vergleichbare Qualität gewährleistet. Die monatliche Zigarettenproduktion beläuft sich auf mindestens 70 Millionen Zigaretten – und das allein für PNG! Exportiert wird nichts!

Außerdem werden in einer zweiten Produktionsschiene spezielle PNG Zigaretten produziert, sogenannten Spears. Das ist typisch PNG-Style: in Zeitungspapier eingewickelte längere Zigaretten ohne Filter. Zeitungspapier wird bei BAT zwar nicht verwendet, aber zeitungsähnlich bedrucktes Spezialpapier. Hier liegt die Produktion bei ca. 30 Millionen pro Monat.Wenn man dann noch bedenkt, dass auch der Schwarzmarkt blüht und viele ihre Glimmstängel selber drehen, dann wird hierzulande ganz schön viel gequalmt.

Gegenüber der BAT-Firma gab es noch ein typisches Madang-Phänomen zu beobachten: Hitchcock-Feeling kam auf in Anbetracht der unzähligen Fledermäuse bzw. hierzulande werden sie Flying Fox oder Flying Dog genannt. Manche landen auch auf dem Grill. Die machen ganz schön Lärm, egal ob sie nur im Baum rumhängen oder ihre Kreise am Himmel ziehen. Ich bin froh, dass wir diese Geschöpfe in Wewak nicht haben!!!

Am Sonntag gab es einen Ausflug zur Malalo Lodge zum Baden. Dort gibt es schwarzen Sandstrand und aufgrund der momentanen Wetterlage gab es geniale Wellen.

Kurzurlaub


Am Sonntag haben wir Urlaub gemacht! Es ging mit allen vom Compound, auch den Einheimischen, bepackt mit Kühltaschen zum Strand. Herausfordernd war es bei dem Wind, ein Feuer zu machen, um unsere Sachen dann zu grillen. Aber die Männer haben es geschafft. Viel zu gut, letztendlich, denn der Baum, der als windgeschützter Grillplatz gewählt wurde, fing dann mit der Zeit auch an, zu glühen. Mal schaun, wie lange er uns noch Schatten spendet …

Hüttenzauber in PNG



Kaum zu glauben, aber wahr: einen Abend vorm Kamin kann man(n) – und frau – auch in PNG verbringen. Für einen Kurzurlaub waren wir in Kassam, einer Station der Schweizer EBC mit einem kleinen Holiday-Haus. Schön wars! Gemütliches Häuschen, Ruhe, Zeit zum Relaxen, Lesen und Lernen auf Liegestühlen im „haus win“ mit Blick auf den Yonkisee, kleine Wanderung mit tollem Blick über die Station und den See und Einblick in die Arbeit der EBC speziell in und um Kassam, Gastfreundschaft der Schweizer, Gottesdienst in einer Buschgemeinde … Weniger schön: Bei unserm Rundgang am Freitag morgen über die Station erfuhren wir, dass während wir noch gemütlich am Frühstückstisch saßen, das Büro von vier bewaffneten Jugendlichen überfallen und alles Geld geraubt wurde. Die 4 hatten Insider-Informationen und wussten genau, dass an mindestens 4 Stellen im Büro Geld deponiert war. Auch das Kirchenbüro kam noch dran. Verletzt wurde zum Glück niemand, aber das Geld sieht man wohl nicht wieder… So wars uns dann leider nicht möglich, genauer in die einzelnen Werkstätten (Schreinerei und Metallwerkstatt) zu schauen. Niemand hat mehr gearbeitet. Verständlich, zum einen der Schock, dass so etwas am hellichten Tag passieren konnte und zum andern war natürlich auch der Zahltag für diese Woche über alle Berge.

Wochenende


Am gestrigen Tag haben wir uns den Luxus eines Touritripps zum Great Barrier Reaf gegönnt. Wir waren schnorcheln über den Korallen und zwischen den Fischen. Aber wir haben es langsam angehen lassen. Die 90-minütige Bootsfahrt war nämlich kein wirkliches Vergnügen, auch wenn wir alles bei uns behielten ;o) Leider wars recht bewölkt. Das erste Mal hier überhaupt. Und deshalb war der Wellengang entsprechend. Sogar Wale haben wir gesehen! Aber nicht beim Schnorcheln ;o) Da gab es viele kleinere bunte und streifige Fische zu sehen. PNG gilt übrigens auch als Schnorchler- und Taucherparadies. Da freuen wir uns schon drauf. Eventuell werden wir längerfristig in Wewak stationiert sein. Da liegt das Meer vor der Haustüre …
Heute steht Ausruhen und Lernen auf dem Programm: Mathias wiederholt all die Dinge rund um das Fliegen der Twin Otter und Mandy macht ihre Hausaufgaben in Tok Pisin. Außerdem müssen wir noch unsere Andacht für die nächste Woche vollends vorbereiten. Damit beginnt jeder Seminartag und jeder neue MAF-ler ist mal dran.