Wewak
Scandying
Jetzt nur kein Englisch-Wörterbuch holen! Dieses Wort ist da nämlich nicht zu finden, sondern eine Wortneuschöpfung innerhalb der MAF-PNG-Ladies und bezeichnet als solches eine Art Hobby: Second Hand Shopping.
Kaum zu glauben, dass man – ich sollte besser sagen „frau“ – sich wirklich dafür begeistern kann. Aber was hat man, ähm, frau, hierzulande für Möglichkeiten, die eigene Garderobe aufzufrischen, will frau und ebenso ihr Mann nicht nur mit den spärlich bei der Einreise mitgebrachten und von den hiesigen australischen Wirbelwaschmaschinen schneller demolierten Kleidern leben. Jedenfalls, einen H&M oder C&A oder irgendwelche Versandhauskataloge sucht frau hier auch vergebens. Was es gibt, sind so null-acht-fuffzehn-Klamotten im Sinne von klassischen unifarbenen T-Shirts und Poloshirts oder eben die sogenannten Meri blauses, weit schwingende Oberteile aus synthetischem bügelfreien Material aller Farben und Muster – die typische Kleidung der PNG-Frauen. Grundsätzlich gilt für die Frau: Figurbetont ziemt sich nicht. Alles immer schön weit und vor allem auch bis übers Knie. Was mich betrifft, ich freu mich an meinen beiden meri blauses aus Madang. Die sind aus Baumwolle und haben einen doch noch ganz netten Schnitt. Naja, in Deutschland würde ich dann vielleicht doch nicht so rumlaufen, aber hier schon. Sie sind bequem und bei der Hitze hier total angenehm luftig. Oft höre ich dann auch die Einheimischen untereinander tuscheln: „wait meri i gat naispela meri blaus“ (Die weiße Frau hat eine schöne Bluse an.) … Das verschafft mir einerseits Achtung und andererseits auch Sicherheit, mich hier in der Stadt und auf dem Markt zu bewegen. So ist man bzw. frau den Einheimischen gleich sehr sympatisch und zeigt, dass frau kein „Durchgangstourist“ ist. Aber auch hierzulande ändert sich so manches und auch zwischen dem Hochland und der Küste zeigen sich unterschiedliche „Freiheiten“. Je weiter man/frau jedoch in die Buschdörfer kommt, um so „enger“ die Regeln aber unter Umständen auch umso freizügiger, frei nach dem Motto „bush tru“… Zurück zum Scandying… Den neuesten Modeschrei aus Paris oder Mailand kriegt frau hier freilich nicht zu kaufen. Aber wer trägt den auch schon und wer kann sich das denn auch leisten, für viel Geld wenig Stoff zu kaufen ;o) Nach anfänglicher Zurückhaltung und einer gewissen Ignoranz der zum Teil etwas schmuddeligen Waren des typischen Gebrauchtkleiderdufts, kann man eine gewisse Freude am Scandying entwickeln und erlebt dies dann auch als einen kleinen Höhepunkt in der Woche. Und dies um so mehr, je erfolgreicher man bzw. frau bei der Schnäppchenjagd ist. Wobei, ein Schnäppchen ist eigentlich alles, was frau nach Hause trägt. Und dann ärgert es auch nicht allzusehr, wenn es mal nicht passen sollte. Nix mit Anprobe im Laden. Kauf nach Augenmaß! Und das gelingt um so besser mit den australischen oder chinesischen Größen – wenn denn die Labels überhaupt noch drin sind… – je mehr Übung frau hat. Nebenbei bemerkt: Mann von frau mag nicht mitkommen ;o) aber erfreut sich gelegentlich auch eines neuen Kleidungsstücks. Natürlich nicht in dem Maße und nicht in der Menge wie frau. Denn komischerweise gibts an den Herrenkleiderständern nicht so viel Auswahl bzw. vieles ist wirklich schon sehr abgetragen und das will ja weder frau kaufen noch man(n) anziehen… Aber das scheint wohl auch mit dem Ursprung der Kleidung zusammenzuhängen, weil frau wohl grundsätzlich mehr hat und immer öfters Kleider aussortiert, die sie nicht mehr mag und trotzdem noch kleidsam sind. Man(n) hingegen zieht alles wirklich an, bis es nimmer tragbar ist und dies wohl in doppelter Hinsicht ;o) Mittlerweile ziehen wir als Schwestern los und freuen uns doppelt über die mitgebrachte Beute. Zumal dann, wenn wie die Tage, frau sogar eine niegelnagelneue Hose gefunden hat, die in Australien 45 Dollar gekostet hat (Preisschild war noch dran…) und umgerechnet ich sie für grad mal 3 Euro bekommen habe. So macht Klamottenshoppen Spaß! Übrigens: das ist typisch für so kleine Läden hierzulande: die Kassen sind in kleinen Käfigen. Und noch einen Vorteil hat das Scandying: man/frau ist nicht an irgendwelche Modetrends und -farben gebunden, sondern findet echt nette Sachen für wenig Geld, die frau in Deutschland wohl kaum gefunden und sich wohl auch nicht hätte leisten wollen und können…
Auch schön!
… wenn man den Pazifik so vor der Haustüre hat und schnell mal einen Strandspaziergang machen kann oder eine Abkühlung braucht (die gar nicht so kühl ist…)
Ascheregen
Nein, kein Vulkanausbruch in der Nähe, wenngleich es hierzulande einige davon gibt, die auch noch immer aktiv sind. Den Ascheregen hat uns Samstagmorgen ein Brand in der Nachbarschaft beschert. Nicht etwa, dass da eine Hütte aus Unachtsamkeit beim Kochen über dem offenen Feuer „gekocht“ wurde. Nein. Drei Hütten wurden von einer Sippe angezündet aus Rache nach einer Messerstecherei, bei der einer ihrer jungen Männer ziemlich böse mit dem Buschmesser verletzt wurde. Vergeltung – So funktioniert Gerechtigkeit hier im Land…
Da wundert es dann auch nicht, warum das Land nicht vorwärts kommt. Dieses Vergeltungsverhalten und damit verbunden sogenannte Kompensationsforderungen stecken so tief in der Kultur hier drin. Ein anderes Beispiel. Mt. Hagen letzte Woche. Zwei Parteien geraten in Streit in der Nähe vom Flugplatz. Der Kampf treibt immer mehr Richtung Flugplatz, wo gerade ein ziemliches Polizeiaufgebot herrscht, da der Präsident für eine Veranstaltung erwartet wird. Es kommt zu einem Schusswechsel, bei dem ein junger Mann von der Polizei mit zwei Schüssen verletzt wird. Ein paar Tage später fordern dessen Verwandte Kompensation vom Staat: 1,5 Millionen Kina. Als Druckmittel besetzen sie kurzerhand den Flugplatz, sodass keinerlei FLugbetrieb stattfinden kann. Nach drei Stunde Verhandlung mit der Polizei räumen sie das Gelände, drohen aber mit einer erneuten Besetzung und Schließung des Flugplatzes und anderer staatlicher Einrichtungen wir Krankenhaus, Schulen etc., wenn sie binnen 2 Wochen keine vernünftigen Antwort von Staatsseite erhalten… Was soll man nun dazu sagen? Wie kann dieses Land jemals aus seiner Rückständigkeit rauskommen?
Gebet und Bungkai
Achso, für alle nicht Tok Pisin Kundigen… Bung _ TreffenKai _ EssenBungkai _ das wisst ihr jetzt auch ;o)
MAF International hat zwei Tage pro Jahr speziell fürs Gebet reserviert und schickt dann auch entsprechend Andachts- und Gebetsmaterial in die einzelnen Landeszentralen. Gebet ist wichtig und auf dem Gebet liegen viele Verheißungen. Und MAF als Organisation und alle Mitarbeiter sind schlussendlich auf Gottes Führung, Leitung und Bewahrung angewiesen. Danke, wenn auch du für die Arbeit von MAF betest! Das Gebet ist wie der Auftrieb beim Flugzeug – es zieht nach oben…
Eine Oase
Ab und an entfliehen wir mal für ein paar Stündchen der papuaneuguinesischen Wirklichkeit und gönnen uns ein Lunch @ Poolside im besten Hotel von Wewak.
Zwillings Update
Ich, Mandy, war diese Woche noch einmal im Krankenhaus. Der Sicherheitsdienst hat mich nur ungern eingelassen. Kurz vorher ist ein Mann seinen Verletzungen von einer Straßenschlacht erlegen und nun befürchtete man Unruhen. Die Siedlung vorm Krankenhausgelände war menschenleer. Man hatte Angst, dass sie abgebrannt würde. Eine der Parteien kam von da… Jaja, so läuft das in PNG und die Polizei ist zuweilen ziemlich machtlos. War irgendwie eine gespenstisch unheimliche Stimmung… Zurück zu den Zwillingen: Beide sind wohlauf, ebenso die Mutter. Gestern rief uns der Vater an. Laut Arzt können sie wohl entlassen werden. Er fragte nach einem Flug zurück nach Anguganak. Mal schaun, ob´s diese Woche programmtechnisch noch klappt. Das Gute wiederum hier an den Krankenhäusern: auswärtige Leute können auch etwas länger bleiben selbst wenn es medizinisch nimmer notwendig ist. Ich hatte noch ein paar Sachen zum Verteilen für die anderen Mütter dabei (Leider nicht genug…). Traurig war, dass ein Baby wohl kurz vorher auch gestorben ist. Das hat mich zeimlich betroffen gemacht, zumal ich dann auch an eine gute Freundin hab denken müssen, der es ähnlich ging. Ich weiß nicht, ob ich es noch mal schaffe, die Familie im Krankenhaus zu besuchen. Unser Compoundbus ist defekt und muss erstmal in die Werkstatt. Ist was größeres und dauert wohl ne Weile.
Zwillinge!
Ich wollte einfach nach der Familie schauen, die Mathias am Samstag aus Anguganak eingeflogen hatte. Sarah, die Frau eines Basemitarbeiters, entschied sich spontan, mitzukommen – nachdem sie mir zuvor ausführlich erklärt hatte, wo ich parken kann und wie ich die Neugeborenenabteilung finden kann. Ich war ganz froh um ihre Begleitung, denn als wir dann dort waren, hätte ich garantiert einen anderen Weg eingeschlagen, so wie ich ihre Beschreibung vorher verstanden hatte… Als wir kamen, kam uns auch gerade der Vater und die ältere Tochter entgegen. Sie hatten gerade das Essen für die Familie zubereitet. Tanim Saksak und Kumugemüse. Als sie uns erkannten, freuten sie sich und ebenso die Mutter. Sie und die Zwillingen waren wohlauf! Praise the Lord!
Im Zimmer, oder besser gesagt im „Saal“ stand ein Bett am anderen, 10 in auf der einen Seite vom Schwesterntisch, weitere 8 auf der anderen Seite. Und dann ums Eck nochmal 8. Von wegen Privatsphäre! Einige Mütter hatten erst an diesem Morgen entbunden. In der Regel hatte jede irgendein Familienmitglied oder Wantok bei sich. In den Krankenhäusern ist nur die medizinische Versorgung gewährleistet. Verpflegung und Hygiene sind Privatsache. Oft schlafen die Angehörigen dann unterm Bett des Patienten, v.a. wenn es keine ortsansässigen Leute sind. Da wird man schon beschämt, wenn man an die deutschen Krankenversorgung denkt. Beschweren wir uns da nicht oft auf einem viel zu hohen Niveau?
Zurück zu den Zwillingen. Es sind zwei Mädchen. Eines ca. 2 kg, das andere etwas weniger. Namen hatten sie noch keine. Das ist nicht ungewöhnlich für Papua Neuguinea. Manchmal warten die Leute ein Jahr, bis sie ihrem Kind einen Namen geben – als Angst, dass es vorher stirbt. Die Kindersterblichkeitsrate beträgt hier 45,9 auf 1000 Lebendgeburten (in Deutschland 3,99/1000). Ich schaute noch an den Betten der anderen Mütter und Babys vorbei. Alle Kinder relativ winzig im Vergleich zu unseren deutschen „Wonneproppen“. In der Zwischenzeit entschieden sich die Eltern, ihre Mädchen nach uns zu benennen. Also darf ich vorstellen: links das ist Sarah und rechts das ist Mandy. Welch eine Ehre! Leider ist unser Compoundbus auf dem Rückweg vollends kaputtgegangen. Jetzt hoffe ich, ich, dass ich mein Versprechen, wiederzukommen, irgendwie halten kann. Außerdem hoffen wir, dass die Familie noch bis Freitag im Krankenhaus bleiben kann, wenngleich es ihnen bereits jetzt schon recht gut geht. Am Freitag hat Mathias einen großen Baumaterial Charter, aber erst beginnend in Anguganak. Also das Flugzeug leer und bereits bezahlt, sodass die Familie einfach mitkönnte…
Bomben unter Kokospalmen
Solche Besuche sind für uns immer wieder nett und auch ermutigend. Vor 2 Wochen hatten wir auch den Geschäftsführer von MAF Schweiz zu Gast. Nun fragen wir uns, wann MAF Deutschland mal vorbeikommt….
Sonntag Morgen kam auch Mandys Schwester in Wewak an, nachdem sie eine Nacht unfreiwillig in Port Moresby verbracht hat, weil ihr Flug am Samstagabend gestrichen wurde. Sie wird uns die nächsten 2 Monate auf Trapp halten und sicher viel von unserm Alltag mitbekommen. Nach einem Lunch in großer Runde gings gemeinsam zum Wom Beach. Immer auch eine attraktive Abwechslung für unsere einheimischen Familien auf dem Compound. Nach Schwimmen, Schnorcheln, Muscheln sammeln gings noch ein paar Kilometer weiter einer schmalen Straße der Küste entlang. Rechts und Links nur Kokospalmen, Sagopalmen und allerlei andere Bäume und Sträucher. Alles dicht verwachsen. Hoffentlich kommt uns kein Fahrzeug entgegen. Irgendwann dann eine Lichtung mit netten, relativ neuen Häusern. Zwischen Kokospalmen liegen dort wohl noch unzählige Bomben aus dem 2. Weltkrieg in der Erde. Die Japaner hatten hier wohl eines ihrer Lager. Ein altes verrostetes Maschinengewehr stand noch da. Im Sand vergraben lag auch ein Landungsschiff der Japaner.Schon ein komische Gefühl, wenn man da steht und jemand mit dem Spaten eine Bombe ausgräbt und nach noch weiteren in der Erde stochert. Der Mann sagte uns, dass sie die Bomben irgendwie aufbrechen, den Sprengstoff nehmen, in kleinen Portionen abpacken und für den Fischfang verwenden. Mitte September war Mathias schon einmal unterwegs mit ein paar MAF-Mechanikern, die hier in Wewak Urlaub machten. Joel, einer der Basemitarbeiter kennt die Plätze. In der Nähe vom Flugplatz haben sie alte Flugabwehrgeschütze gefunden. Dort sind sie noch in besserem Zustand. Dabei haben sie auch erfahren, dass auch noch Flugzeugwracks im Busch liegen. Eines zu finden würde allerdings eine längere Wanderung, inklusive Übernachtung im Busch bedeuten. So spontan waren sie dann doch nicht… Schon gewusst: Hier im Pazifik endete der 2. Weltkrieg erst im September 1945. Siehe Blogeintrag vom 13. September… In Wewak und um Wewak herum finden sich noch viele Zeugen dieser Zeit, z. B. Munitionstunnel, Bunker oder Flugabwehrgeschütze.
Urlaub auf dem MAF Compound
… und das kommt immer wieder vor. Da wir hier zzt. zwei leerstehende Pilotenhäuser haben, nutzen einige MAF-ler aus dem Hochland oder auch andere PNG-Missionare die Gelegenheit, hier in Wewak ein paar Urlaubstage zu verbringen.
Dr. Addy, eine Inderin, und Dr. Sharon, ein „Kiwi“, kamen vor kurzem für ein medizinisches Symposium und ein paar Urlaubstage nach Wewak. Sie arbeiten im Krankenhaus in Rumginae. Dort im südlichen Flachland hat MAF auch eine Außenstation mit zwei Piloten, die mit ihrem Flugzeug der Krankenwagen und versorgen ein Gebiet so groß wie Süddeutschland. Für uns ist es immer wieder interessant, andere Missionare, ihre Geschichte, ihre Vision und ihren Dienst in PNG kennenzuler-nen.Vor allem wird daran auch deutlich, wie wichtig und notwendig der Flugdienst von MAF ist, gerade in Bezug auf die medizinische Versorgung in Notfallsituationen, wie Geburtskomplikationen, Schlangenbisse, Verletzungen mit Buschmessern etc.
Wer mehr wissen will über das Krankenhaus in Rumginea, sei auf einen Blogeintrag des dort stationierten MAF Piloten verwiesen:
Haus Sik Rumginea
Mathias´ Vertretungspilot (wir hatten noch Urlaub) erzählte, wie hart es für ihn am vergangenen Dienstag war, als er die beiden Doktorinnen nach Telefomin flog, wo sie noch ein paar Tage in der kühleren Hochlandluft genießen wollen. Mit den beiden Ärtztinnen an Bord flog er über ein vom Unwetter zerstörtes Dorf, ohne helfen zu können. Er wusste, dass das Dorf einen Medevac angefordert hatte. Eine Frau hatte zum Beispiel mehrere Knochenbrüche. Er hatte für den Platz keine Landeerlaubnis… Die MAF Twin Otter kam erst zwei Tage später.
Wie gesagt, zzt. sind drei junge Männer hier zu Gast und kommenden Montag kommt eine Familie, die seit 20 Jahren im Dienst für MAF steht und noch einmal zu den Anfängen ihrer Zeit in PNG reisen will, bevor sie Mitte des nächsten Jahres zurück nach Neuseeland reisen. Damals war Colin Mechaniker und Wewak das Hauptquartier von MAF PNG. Heute sind sind in Mt. Hagen im Hochland stationiert und er arbeitet dort als Qualitätsmanager.
Und dieser „Gästebetrieb“ ist es, der v.a. Mandys Alltag mitbestimmt. Sie muss die Anfragen mit Mt. Hagen koordinieren, die Häuser und schlussendlich den gesamten Compound sauber halten. Aber glücklicherweise hilft da die Hausmeri kräftig mit bzw. tut die eigentliche Arbeit in den Häusern und auf dem Grundstück. Aber auch das will organisiert sein und diktiert dann auch stückweit den Tagesablauf:
Naomi kommt um 8 Uhr und mit einer kleinen Andacht auf Tok Pisin starten sie in den Tag, noch ein wenig Small Talk und dann gehts an die Arbeit. 10 Uhr ist Frühstückspause, Mandy kocht Kaffee und richtet einen kleinen Imbis. Nach einer Stunde Mittagspause wird um 13 Uhr der nächste Arbeitsauftrag erteilt. 15 Uhr ist noch mal eine kleine Pause, um 17 Uhr Feierabend. Dann bekommt Naomi 2 Kina für den Bus. Zahltag ist immer aller 14 Tage am Freitag. Das ist landesweit so üblich hier in PNG.
Heute vor 65 Jahren
14 km westlich von Wewak ist der Cape Wom International Memorial Park. Hier lässt sich noch der alte japanische Landestreifen erahnen und hier wurde Geschichte geschrieben.
Am 13. September 1945 haben hier die Japaner kapituliert. Der japanische Leutnant General Adachi hat hier wohl die Kapitulationsdokumente unterschrieben und symbolisch dazu auch sein Schwert dem australischen Major General Robertson übergeben.
Eine kleine Palmenallee führt zu einer kleinen Gedenkstätte mit einer Gedenktafel, die einen kurzen Eindruck vermittelt, wie und wo die Japaner und Australier hier an der Nordküste Papua Neuguineas gekämpft haben.
Jede Palme steht für eine japanische Kompanie, gekennzeichnet mit einem kleinen Gedenkstein.
Außerdem finden sich noch ein paar Geschütze auf dem Gelände.
Ab und an bekommt MAF Anfragen von japanischen Gruppen, die über die Kriegsschauplätze geflogen werden wollen, wo ihre Verwandten in erbitterten Kämpfen das Leben ließen.
Blättert mal zurück in unserm Blog zum Eintrag vom 13. Oktober 2009. Da findet ihr näheres zu solch einem Flug. Mathias war damals mit der Twin Otter unterwegs.
Zurzeit haben wir drei junge Männer zu Gast auf dem Compound, zwei Mechaniker von MAF und ein Mitarbeiter von CRMF (Christian Radio Mission Fellowship). Der Großvater einers dieser Männer war damals bei der Kapitulation dabei, als australischer Soldat. So sind die drei in ihrem Wewakurlaub ein wenig auf den Spuren der Vergangenheit unterwegs und haben mittels des Internet so manche Plätze ausgemacht, wo wohl noch Wracks abgestürzter Flugzeuge oder Geschütze im Busch zu finden sind. Wir sind gespannt, was sie entdecken. Da Mathias diese Woche fliegt, kann er leider nicht mit auf diese Abenteuertour gehen.
Uns zieht es auch regelmäßig zum Cape Wom. Zum Schwimmen und Schnorcheln. Hier ist das Riff am schönsten und der Strand bietet schöne schattige Plätze unter großen Bäumen.
Gut geeignet auch zum Grillen bzw. für ein BBQ am Strand.