Wewak

Wartezeit


Gestern kam also unser erster Besuch aus Deutschland. Gegen 17 Uhr sollte die Maschine in Wewak landen. Wir wunderten uns, dass noch keine Autos am Flugplatz waren, schließlich passen in so eine Foker 100 ja doch eine ganze Menge Leute rein. Wir fragen also das Sicherheitspersonal am Flugplatz, wann denn die Maschine landen wird. Okay, noch eineinhalb Stunden Zeit. Was tun? Zurück zum Compound fahren? Oder die Zeit nutzen, den sog. Airport Beach zu erkunden? Letzteres war natürlich die attraktivere Option. So fuhren wir also noch ein Stück der Straße weiter, eine Teerstraße, die wirklich direkt am Meer entlangführte, auf der anderen Seite oft Sumpfland. Wann die wohlgebaut wurde? Irgendwann haben wir eine geschickte Parkbucht gefunden, um noch einen Spaziergang am Strand entlang zu machen. Wir staunen nicht schlecht, als sich ein verrostetes Fahrzeugwrack ans andere reiht. Schweres Gerät, Baumaschinen, Kettenfahrzeuge. Komplett mit Motorenblöcken. Alles reihenweise am Ufer entsorgt. Wir fragen uns, ob das noch aus der Zeit des 2. Weltkriegs stammt, als die Japaner hier an der Nordküste stationiert waren, Landeplätze gebaut haben und eventuell auch diese Uferstraße. Anscheinend haben sie sie dort entsorgt, um gleichzeitig die Straße vor den Wellen zu schützen…Am Ende ist noch immer ein Militärstützpunkt. Mittlerweile einer von PNG Militär. Unser Besuch landete dann auch irgendwann. Sie haben noch einen kleinen PNG-Küstenrundflug gemacht: von Port Moresby ging es nach Madang, dann nach Vanimo und dann nach Wewak. Von der Landung in Vanimo wussten wir nichts, auch unsere zwei Männer nicht. Sie sind nämlich in Vanimo schon mal ausgestiegen und wunderten sich, dass alles so anders aussah wie auf den Googlebildern, die Landebahn anders augerichtet war… Da mussten sie dann doch mal nachfragen und – sind wieder eingestiegen ;o)

Einbruch

Wir hatten schon den ersten – und hoffentlich letzten – Einbruch in unser Haus in Wewak! Aber das waren wir in dem Fall selbst, weil gleich am Sonntag nach dem Gottesdienst haben wir uns ausgesperrt ;o) Wir wussten nicht, dass ein Türschloss defekt war, welches wir des Nachts besonders gut gesichert hatten ;o)Aber dass der Einbruch so leicht war, verunsichert dann doch etwas. Nun ja. Hoffen wir, dass der Nachtwächter immer schön wacht und nicht schläft, ebenso die ganzen Hunde auf dem Compound … Noch ein kleines „Bau- bzw. Reparierprojekt“ mehr … Die Werkstatt ist zumindest nun einsatzfähigm nachdem der Schmutz der letzten eineinhalb Jahre ausgefegt ist!
Auch in der Wohnung ist das meiste geputzt und verräumt. Wobei fertig ist man bzw. frau hier mit dem Putzen nie. Die Hauptstraße vor dem Haus und die zündelnden Nachbarn sorgen täglich für eine dünne Staubschicht, da man ja die Lamellenfenster des Luftzugs wegen aufhat und auch eh nie richtig dicht zukriegt. Ja, für jeden Luftzug sind wir dankbar, ist es hier ja doch recht heiß und drückend. Und so wirds auch bleiben übers Jahr …

Koordinaten

Wer uns mal besuchen will – und sei es auch nur via Google Earth…

3°33’52.07″S und 143°37’27.07″E

Vier gewinnt

Da nun endlich wieder das Internet funktioniert, kommt hier endlich der erste Blogeintrag aus unserm neuen Zuhause in Wewak!
4 Wochen … dauerte es, bis wir unsere PNG-Sachen in 8 Tonnen und 2 Alukisten verpackt hatten. 4 Monate … dauerte es, dass sie von Europa nach PNG verschifft und MAF sie aus dem Zoll bekommen hat. 4 Stunden … dauerte es, bis alle Tonnen und Kisten ausgeräumt und leer waren! 4 Tage … wird es wohl noch dauern, bis wir alles so einigermaßen ordentlich verstaut haben. 4 Monate … wird es sicher dauern, bis wir unser Haus durchrenoviert haben. 4 Leute haben schon einen Flug Deutschland-PNG gebucht, uns zu besuchen. Wir freuen uns! Morgen ist bereits Tag 4 von Mathias Flugtraining im Sepikgebiet. Davon demnächst mehr… Hier fürs erste nur ein paar Eindrücke von letztem Samstag. Kurz vor dem Abflug in Mt.Hagen: Das war Mathias 2. Flug als Pilot in Command under Supervision von Mt.Hagen nach Wewak. Und für mich war das der erste Flug überhaupt mit dem Airvan.

So siehts aus, wenn Mathias über den Sepik fliegt. Mittlerweile konnte man auch wieder den Boden sehen. Über die Highlands war nur dicke Suppe und ich hab mich gefragt, ob wir überhaupt ankommen. De Piloten sind da echt gefordert, die Wolken zu lesen und dabei zu wissen, wo sie sind.

So sieht unser Compound von oben aus. Ihr erkennt die ehemalige Landebahn von Wewak, die mittlerweile zu einer gut befahrenen Hauptstraße geworden ist (leider…). Der MAF-Compound ist links von der abbiegenden Straße und das erste Haus, was quer steht, ist unseres.

So sieht die neue Landebahn aus…

Und so unsere Küche beim ersten Versuch, all die Sachen aus den Tonnen zu verstauen…

Diesen Blick hat man vom Essbereich aus. Und wir ihr im Hintergrund seht, ist eine Tonne bereits schon wieder voll ;o)

Der Ehrgeiz ist da, auch gleich noch das Trimmdichrad zusammen zu basteln. Aber ohne entsprechendes Werkzeug musste Mathias auf halbem Weg pausieren. Aber dennoch schwitzen wir hier die ersten bzw. letzten 4 Tage schon genug! ;o)

Höhen und Tiefen


Mathias hatte am vergangenen Mittwoch seinen erster Flug mit der GA8 von Mt. Hagen nach Wewak. Vom Tiefflug bis zum Höhenflug war alles dabei… Wewak meldete leichten Regen und ein Gewitter südöstlich vom Flugplatz. Wir wählten eine Ausweichroute an der Küste entlang, bei der wir in 200 Meter über dem Wasser fliegen konnten. Wie erwartet wurde die Sicht im Regen immer schlechter, aber wir konnten durch den Regenschleier die Brandung an der Küste sehen und so der Küste folgen. Als wir gerade aus dem Regenschauer herausflogen, war der Flugplatz von Wewak genau vor uns. Die Landung war keine Schwierigkeit mehr. Auf dem Rückflug von Wewak nach Mt. Hagen demonstrierte mir mein Fluglehrer den Einfluss von dünner Höhenluft. In 5.300 Metern atmete mein Fluglehrer Sauerstoff aus der Flasche, während ich ohne blieb und flog. Nach zwanzig Minuten bekam ich ein Blatt mit verschiedenen Aufgaben, die ich lösen sollte. Die Rechenaufgaben gingen schnell von der Hand und die Namen meiner Geschwister konnte ich auch noch aufschreiben. Aber das Aufschreiben der Notfallprozeduren aus dem Kopf hat Ewigkeiten gedauert. Bei der Nachbesprechung am Boden war alles kein Problem. Es war sehr interessant, die Auswirkungen von weniger Sauerstoff im Blut selbst zu erfahren. Dabei waren wir noch nicht in den Höhen, in denen der Sauerstoffdruck gefährlich niedrig ist. Mit Passagieren fliegen wir generell tiefer als während unseres Demonstrationsfluges.

Weihnachten in Wewak


Sommer, Sonne, Strand, Schnorcheln, Swimmingpool, Schwitzen, Schlemmen, Sonnenbrand, Second Hand Shopping … und das sind mal nur die tollen Dinge mit „S“ am Anfang… Wir freuen uns, Ende Januar dann richtig nach Wewak umzuziehen und unser erstes „eigenes“ Häuschen zu beziehen. Aber wie es so ist, gibt es auch einiges zu tun am, im und ums Haus. Wer kommt zum Renovieren?

Kurzbesuch in Wewak

Heute war Mathias‘ erster Flugtag nach dem Urlaub – die Goroka-Twin Otter war in der Wartung und wir auch ein paar Tage weg… Die Flugplanung ließ es zu, dass Mandy mit an Bord war und die Möglichkeit hatte, unser zukünftiges Häuschen kurz zu inspizieren. Mathias unterdessen hatte das Flugzeug voll Japaner – dazu mehr im nächsten Blogeintrag. Als mich Claudia, die Frau des dort stationierten deutsche MAF-Pilots, vom Flugplatz abholte und wir entlang der Küste und des Strands zum Compound fuhren, dachte ich nur: „Wow, hier darf ich demnächst wohnen!“ Die Nähe zum Strand (10 Minuten Fußweg vom Compound) macht die Hitze dort auf Dauer wohl wieder wett. Wir sind gespannt, wie wir uns vom angenehmen Hochlandklima auf das schwülwarme Küstenklima umgewöhnen. Aber die Aussicht, dort endlich längerfristig Zuhause zu sein, ist sehr motivierend! Und auf die tolle Veranda, gebaut von einem Schweizer Pilot, der dort einst wohnte, freuen wir uns auch schon riesig. Fehlt bloß noch das passende Möbel zum Relaxen…