Wewak

Noch mal Handwerker aufm Compound


Schon lang geplant: Wassertankaustausch. Bislang hatten wir einen großen Metalltank und einen Kunststofftank, um das Regenwasser aufzufangen. Auf dieses sind wir angewiesen, wenn das Stadtwasser mal wieder abgeschaltet wird, was ziemlich regelmäßig vorkommt (natürlich nie planbar…). Der Metalltank hat seine besten Jahre gesehen und die Wasserqualität war nimmer zumutbar: leichte Braunfärbung des Wassers und diverse UFOs kamen auch aus der Leitung, vom Geruch ganz zu schweigen… Reinigung war über die Jahre hin nicht möglich, weil der komplette Tank zugeschweißt ist. Ein Eigenbiotop gewissermaßen… Ein anderes Pilotenhaus wartet schon seit über einem halben Jahr auf einen größeren Wassertank, denn die Erfahrung zeigte, dass man mit 5000 Litern und einer vierköpfigen Familie schnell ans Ende kommt in der Trockenzeit, wenn Stadtwasser und Regen einige Zeit ausbleiben… Nun war es endlich soweit und die Tanks wurden ausgetauscht. Wir erhielten einen zweiten 5000 Liter Kunststofftank und das andere Familienhaus einen großen 8000 Liter Kunststofftank. Diese sog. Tuffa Tanks rosten zum einen nicht und zum andern lassen sie sich gut reinigen, da man den kompletten Deckel abnehmen kann.
Zusätzlich wurden bei uns auch gleich noch ein Teil der Rohrleitungen ausgetauscht, da diese teilweise auch schon durchgerostet waren. Unser Wassertankvorrat ist gleichzeitig auch Wasserzapfstelle für eine einheimische Familie, da an deren Haus kein Wassertank angebunden ist.

Und bevor der Deckel auf unsern neuen Tank wieder drauf kommt, hat Mathias schnell noch mal gründlich sauber gemacht. Jetzt warten wir auf neuen Regen. Und wenn sich der Tank dann einigermaßen gefüllt hat, sollten wir uns um den anderen Kunststofftank kümmern: Wasser ablassen und ebenfalls mal gründlich ausputzen. Das hat wohl seit mindestens 2 Jahren auch keiner mehr gemacht… Und der alte Wassertank? Verwandte meiner Hausmeri haben gerade ein neues Grundstück gepachtet. Wie so oft gibt es dort keinen Wasseranschluss und so waren sie froh und dankbar, den alten Metalltank zu bekommen. Hoffentlich folgen sie auch unserer Anweisung, den Deckel loszutrennen und alles gründlichst auszubürsten und neu zu streichen. Soviel sollten sie schon investieren! Das passiert immer wieder, das meine Hausmeri hier ausrangierte Dinge gern für ihre Familie mitnimmt. So auch derletzt Teile des alten Fliegengitters. Selbst leere Kunststoffflaschen sind heiß begehrt – als Wasservorratskanister. Ebenso alte Zeitungen oder die harten Teile der herunterfallenden Kokospalmenblätter – als Brennmaterial.

P.O.Box

Sommerzeit, Urlaubszeit, Postkartenzeit? Oder ist das „out“ in Zeiten der e-Cards?
Schreibt uns doch mal! Die Adresse findet ihr auf unserm Rundbrief im Kleingedruckten!
Aber wie funktioniert das hierzulande? Eine Christl von der Post, die die einzelnen Haushalte zu Fuß, per Rad, Mofa oder Auto erreicht, würde hier an den Haus- und Compoundtüren vergeblich nach kleinen Kästen mit Schlitz schauen. Hier holt man seine Post nämlich bei der Post.MAF hat an jeder Base wiederum eigene Postfächer für die verschiedenen Landeplätze, die von der jeweili Eine komplette Fassadenfront der Post von Wewak ist mit zig kleinen Fächern ausgestattet, alle fein säuberlich nummeriert. Die Nummern korrespondieren mit der P.O.Box, die auf dem Empfängerfeld einer Postsendung angegeben ist – jedenfalls sofern auch der Postcode der Stadt stimmt.

Zu Mandys Job gehört es, immer mal wieder die P.O.Box von MAF Wewak zu leeren (und zzt. auch die der Pacific Island Mission, da bis November keine Missionare in Wewak sind, die dies tun könnten). Viele Buschdörfer nutzen für ihre Korrespondenz die Postbox von MAF, z. B. für ihre Schulen oder Kirchengemeinden. Der offizielle Postweg endet inPNG nämlich in größeren Städten.MAF hat an jeder Base wiederum eigene Postfächer für die verschiedenen Landeplätze, die von der jeweiligen Base aus angeflogen werden. So gelangt ein Teil der Post in den Busch. Die Post fliegt MAF übrigens als kostenlosen Service in die Buschdörfer.So hat Mathias also neben seinem Pilotenjob auch den Job eines Buschpostboten :o)Das passiert natürlich nicht immer mit Handschlag. Dieses Bild entstand Anfang Juli in Brugam. Da Brugam nun schon mehrere Jahre am Highway angeschlossen ist, war der Landestreifen nicht mehr gepflegt und entsprechend geschlossen. Nun hat das Dorf neues Interesse gezeigt, den Landestreifen wiederzueröffnen und MAF fliegt wieder regelmäßig ins Dorf, vor allem neue und alte Missionare.Manchmal kommen auch Leute persönlich vorbei, die gerade mit dem PMV (Public Motor Vehicle) in der Stadt sind, und holen die Post für ihr Dorf bei MAF am Flugplatz ab.Unsere persönliche Post jedoch kommt über MAF Mt. Hagen und wird uns wöchentlich via MAF zugestellt bzw. zugeflogen. Wann ist mal ein Brief von dir dabei?

Handwerker an der Base


Anderer Schauplatz, andere Firma. Die Baumaßnahmen am Hanger in Wewak kommen leider nur schleppend voran.Zwischen den beiden Aufnahmen liegen Wochen! Mittlerweile ist knapp die Hälfte des Hangars neu überdacht. Zwischenzeitlich haben auch irgendwelche Leute die Löcher im Dach genutzt, mal einzusteigen des Nachts. Gut, dass wir so einen schlafenden und abwesenden Nachtwächter haben… Angefangen wurde mit der Abdeckung des Hangars schon vor Monaten… Naja. Gut Ding will Weile haben. Hoffentlich hält das ganze dann auch wieder 50 Jahre….

Handwerker auf dem Compound



Ein seltener Anblick: drei Arbeiter, die auch wirklich arbeiten. Ihre Aufgabe ist es, die Fliegengitter an einem der Pilotenhäuser zur erneuern. Friends in Action ist eine amerikanische Organisation, die vor allem Missionen und Hilfsorganisationen bei handwerklichen Vorhaben zu guten Konditionen hilft. An ihrer Arbeitsmoral merkt man, dass sie Christen sind.Heute werden sie fertig. Feine Sache!Nur zu dumm, dass schon wieder die nächsten Baustellen warten und die leider an eine andere Firma vergeben wurden, die gleiche wie am Hangar… Entsprechend hab ich gestern mal wieder vergebens auf die Handwerker gewartet. Wollte eigentlich in den Meri Lotu (Frauengottesdienst)…

Bombenalarm und andere Überraschungen

Ist man mal paar Tage nicht da, begrüßt einen der Compound mit so allerlei Überraschungen: mit kaputttem Wasserrohr am Gästehaus, einer Flohinvasion in zwei Häusern, nicht funktionierendem Telefon und Internet und all so´n Zeug, auf das man gern verzichten kann…

Was tun? Das kaputte Wasserrohr hat Lupo noch genauer inspiziert. Mit dem Ergebnis, dass die Warmwasserversorgung (Solar aufm Dach) vorerst abgeschaltet ist und wir die Handwerker bestellen müssen. Wir haben ständig Probleme mit der Telikom hier und spielen täglich das Spiel „1, 2 oder 3“. Das sind die Nummern der Pilotenhäuser hier aufm Compound und jedes hat eine Telefonleitung (die wir auch fürs Internet nutzen) und es ist täglich neu spannend, welche denn funktioniert… Und was tun gegen die Flöhe? Zum einen den Hund shampoonieren mit Spezialmittel, Großputz in den Häusern und ständig die eigenen Klamotten nach den kleinen blutrünstigen Viechern absuchen. Und dann noch Bomben zünden! Jawohl! Mathias war zum jährlichen Medical gestern in Mt. Hagen und konnte Flobomben besorgen. Heute morgen hab ich dann so gut es ging die Fenster vom Gästehaus abgedichtet und 5 Flohbomben gezündet.
Schlussendlich sind das Giftsprays, die eine Weile lang das Zimmer einnebeln und ein paar Stunden einwirken müssen. Danach darf man alle Tierleichen aufsammeln bzw. zusammenfegen und alles gründlich putzen. Wie gut, dass morgen die Hausmeri wiederkommt! Am Samstag kommen nämlich schon wieder Übernachtungsgäste.

Dicke Brummer

… kreisen die Tage des öfteren über Wewak.

Zurzeit macht das australische Militär mal wieder ein paar Übungen in PNG. Als wir anfangs in Goroka waren, haben wir die Black Hawks auch schon gesehen.

Hier in Wewak ist ein kleiner Militärstützpunkt von PNG, und zwar genau auf der dem Flugplatz vorgelagerten Halbinsel. In der Platzrunde bzw. im Endanflug kreist man da einmal drumherum. Ist also in dem Sinn kein Sperrgebiet.

Ein etwas anderer Gottesdienst

Wir waren eingeladen zu einem Festgottesdienst der katholischen Kirche zum St. Benediktstag auf dem Campus der Divine University, einer Lehrerausbildungsstätte. Das Motto St. Benedikt´s war wohl: Arbeite und bete. Auf dem Plakat hinter der Kanzel wurde es dem Unialltag angepasst: Arbeite, studiere, bete.

Außerdem erhielt die Kirchengemeinde des Campus an diesem Tag eine neue Garamut. Das ist eine Trommel, mit der zum Gottesdienst eingeladen (getrommelt bzw. geläutet…) wird.
Der Gottesdienst und die Übergabe der Garamut waren begleitet von traditionellen Sing Sing Prozessionen verschiedener Provinzen, aus denen die Studenten kamen. So wurde die Garamut von ihrem Hersteller durch ein Schwein, Buai-Dolden und Kulaus „abgekauft“ und sogar noch darüber hinweg getragen. Während des Gottesdienstes wurde sie geweiht, besprochen und benamt (nun ja, etwas seltsam irgendwie…). Einzelne Gottesdienstelemente wurden auch durch Prozessionen umrahmt, so zum Beispiel wurde die Bibel von einer Sing Sing Gruppe zum Altar vorgesungen bzw. -getragen; ebenso das Opfergeld.
Was uns wirklich auch beeindruckt hat und was wirklich Spaß gemacht hat, war die Musikband, die in typisch südländischem Rhythmus die Anbetungslieder begleitet hat.

Umlagert

Da sitzen wir Samstagmorgen gemütlich am Frühstückstisch und sehen, wie ein großer PMV-Truck nach dem anderen vor unserm Compound hält und von jedem zig Frauen herunterspringen und sich schön sortiert vor unserm Compound sammeln. Sortiert nach Farben ihrer Kleidung: alle tragen sie die für PNG-Frauen typische Meriblaus, ein weit geschnittenes Kleid mit Puffärmeln. Sie tanzen und singen und wir hören, dass es christliche Lieder sind, die sie da aus voller Kehle singen. Irgendwann hält es uns nicht mehr bei unserm Hefezopf und wir gehen vors Gate, um genauer su schauen, was denn der Grund für diese Menschenansammlung ist, denn die Plakate können wir aus der Distanz und durch die Moskitonetze vor unseren Fenstern nicht entziffern. Es stellt sich heraus, dass sich die Frauen der Assembly of God-Gemeinden aus den beiden Sepikprovinzen für eine Woche in Wewak getroffen haben. Und nun sammeln sie sich, um den Namen Jesu in den Straßen von Wewak auszurufen. Bis alle versammelt sind, vergehen gut eineinhalb Stunden. Dann startet der scheinbar endlose Zug in Richtung Innenstadt, eskortiert vorn und hinten von der Polizei. Wir schätzen, dass es sicher über 1000 Frauen waren. Sehr beeindruckend! Und wir fragen uns: Welche Gemeinde in Deutschland wäre so mutig, den Namen Jesu durch die Straßen der eigenen Stadt in einem fröhlichen Marsch zu tragen? Und das sogar bei Regen…

Millions against Malaria


Einmal um die ganze Welt mit einem Airvan für einen guten Zweck. Und MAF profitiert davon! Letzte Woche Dienstag sind sie nach 14 Stunden Flug von den Philippinen in Wewak gelandet. Danach ging es noch über Telefomin nach Port Moresby und zurück nach Australien. Mehr Infos auf deren Homepage

Alles neu macht der Mai

Auch wir waren die letzten beiden Wochen dabei, den Eingangsbereich unseres Häuschens in Wewak zu renovieren. Bausubstanz mussten wir so gut wie keine austauschen. Auch haben wir den Vorteil, drei Baumärkte in der Stadt zu haben.

Wir haben nur zwei der über die Jahre sehr verdreckten (und anscheinend asbesthaltigen) Außenwände gestrichen; in der Hoffnung, dass die Schimmelbildung dadurch auch etwas aufgehalten und eingedämmt werden kann. Für die anderen Wände des Hauses haben wir kein OK vom MAF PNG Hausverwalter bekommen. Leider… Danke, Wolfgang und Manuela! Ihr habt uns die insgesamt 15 Farbe, 3 Liter Terpentin und die Pinsel finanziert, die dabei draufgegangen sind! Gestern Nachmittag, während alle vom Compound mal wieder am Wombeach schnocheln waren, haben wir die letzten Wände und Ecken unseres Häuschens gestrichen.Morgen sind dann nur noch zwei Türrahmen blau zu streichen. Em tasol. Wir sind echt froh, dass dieses Projekt nun abgeschlossen ist und unser Häuschen zumindest an all den weitläufig überdachten Seiten frisch und weiß erstrahlt, ausgenommen die Fenster- und Türrahmen. Die sind blau.Bis zum Abend hatten wir die Veranda von allen Renovierungsspuren beseitigt und in ein Compound-Open-Air-Kino verwandelt, mit Popcorn und Softdrinks. Da war es auch gar nicht schlimm, dass die Kinoleinwand nur 14 Zoll in der Diagonale hatte. Der Sound hat gepasst und der Film war auch gut. Cool Runnings stand auf dem Programm. Was haben wir gelacht!Mal schaun, wann es die nächste Vorstellung geben wird!

Kapi war auch jeden Tag zur Stelle und hat fleißig mitgeholfen. Er war wesentlich mutiger wie unsereins, auf die zum Teil doch recht wackeligen Gerüstkonstruktionen und Leitern zu klettern und die Wand zu streichen.

Kapi ist der Cousin eines Base-Mitarbeiters, der dankbar ist für diese Abwechslung und wirklich ein engagierter Arbeiter. Er ist sozusagen als „Hausboy“ mit der Familie seines Bruders hier. Morgens bringt er i.d.R. die älteste Tochter in die Schule, holt sie mittags wieder ab; schaut auch nach den beiden kleineren Kindern, hilft bei Gartenarbeiten auf dem Compound. Und da ist in letzer Zeit wirklich viel passiert!Er war auch zur Stelle, als uns ein Stück Wiese eingefallen war. Das durchlöcherte Abflussrohr unserer Waschmaschine hat den Boden weggespült. Anscheinend wird das Abwasser hier nur irgendwie in ein Kiesbett im Boden geleitet und versickert dann. Nicht gerade sehr umweltfreundlich und mit unseren deutschen Standards nicht zu vergleichen. Kläranlagen gibt es hier nicht. In der Regel hat jedes Haus – zumindest hier im Stadtgebiet – einen Septiktank untendrunter.
So gibt es wirklich immer was zu tun, am und ums Haus. Und auch an Mathias flugfreien Tagen wird ihm nicht langweilig. Jetzt da Familie Köhler für sechs Monate in Deutschland ist, ist es nun unsere Aufgabe, die drei Pilotenhäuser auf dem Compound in Schuss zu halten und auch die Außenanlagen drumherum zu pflegen. Da sind wir echt dankbar, dass wir ein Hausmädchen zum Putzen haben und auch die neue Familie aus dem Hochland sich so investiert. Mittlerweile wachsen zusätzlich zu den Papayas und Ananas auch Erdnüsse und Melonen auf dem Compound. Hier ist im Vergleich zu Deutschland das ganze Jahr über Pflanz- und Erntezeit.
Wir wünschen euch und uns, dass neben den essbaren Früchten unser Alltag immer mehr auch geistliche Früchte zum Vorschein bringt, die anderen Menschen zur Stärkung dienen. In diesem Sinne auch euch eine ertragreiche Pflanz- und Erntezeit!