Wohnen

Frauenfrühstück

Eigentlich plante ich, das Frauenfrühstück Anfang Februar mit dem Packen für Segenstüten zu verbinden. Aber da ich keine Zeit für eine Inventur der sich über die vergangenen Monate angesammelten Spenden hatte um zu schauen, was noch zu besorgen war, entschloss ich mich, die Impulskarten mit dem pinken Badewannen Sehfahrer für eine Gesprächsrunde zu nutzen. Bei so einer großen Runde von Frauen war der Austausch so vielfältig wie die Karten: Manche Frauen, frisch auf dem Missionsfeld angekommen, stecken voller Freude und Energie, in den Ozean der Möglichkeiten zu springen. Andere sind vom Alltag und seinen Herausforderungen müde und erschöpft. Die, die zum letzten mal dabei waren, schauen unterschiedlich in die Zukunft, entweder mit oder ohne klarem Kurs…

 

 

 

Alles auf einmal

Letzte Woche hat uns die Telikom ziemlich geärgert bzw. deren Kundenservice, der im Endeffekt keiner ist. Im Nachhinein wurden uns nämlich die Gespräche zu einer als kostenlos ausgeschriebenen Servicenummer doch in Rechnung gestellt. Kompensation, wie sonst bei allem üblich hier im Lande? Keine Chance. Man bekommt freudlich einen neue Servicenummer mitgeteilt, die mittlerweile die alte abgelöst hat. Aber dass noch tausende Top Up Karten mit der alten unterwegs sind im Land, interessiert reichlich wenig…
Und gestern war auch wieder so ein Tag. Unsere Dusche hat schon seit den Weihnachtstagen geleckt und nun sind die Handwerker da. Irgendwann hatten wir dann das Problem, dass, obwohl alle Tank- und Stadtwasserleitungen abgedreht waren, immer noch Wasser aus den Leitungen schoss. Das hat dann noch mal ne Stunde gekostet, bis die Leitungen still waren. Aber so richtig kapiert, warum so lang Wasser kam, hat keiner…
Irgendwann kurz vorm MIttag, als der Chef dann noch mal persönlich vorbeigeschaut hat, wurde beschlossen, eine komplette neue Duschzuleitung zu besorgen. Das dauerte dann weitere 2,5 Stunden. Und dann sollte in anderthalb Stunden theoretisch Feierabend sein und sie sollten alles fertig und betriebsbereit machen. – Natürlich mussten sie ncoh mal wiederkommen heute… Nun ja. Wir hoffen, sie schlampern nicht und das ganze hält mal wieder für ein paar Jahre.
Aber das ist soooo typisch und gegen all unsere deutschen Vorstellungen und Gewohnheiten. Natürlich gibt es keine Zeichnungen vom Verlauf der Rohrleitungen und Kabel. Man spekuliert einfach drauf, dass der Mitarbeiter, der das vor paar Jahren mal installiert hat, immer noch in der Firma ist und bei Problemfällen abrufbar ist.
Wenn man da an einer Ecke von einem Haus was aufreißt, findet man natürlich gleich die nächste Baustelle… So wars ganz gut, dass nun gleich ein paar abenteuerliche Elektroleitungen auch noch geflickt werden konnten und ein mysteriöser Lichtschalter im Untergeschoss nun wieder zwei Lampen zum Glühen bringt, wir Licht haben in unserer Waschküche…

Dann hab ich eine Holzschnitzerei vor einigen Wochen gekauft, die ich eigentlich über eine Schweizer KontainerSendung nach Deutschland schicken wollte. Nun hat sich rausgestellt, dass das Holz noch feucht war und dadurch ist der Lack aufgequollen. Bis ich den Schnitzer gefunden habe und er wiederkam, dauerte es nun so lange, dass es nimmer für den Kontainer reicht, aber richten muss er es trotzdem. Da ists einfach nur nervig, wie er sich aus seinen Fehlern rausredet und noch Geschäfte rausschlagen will. Sagt mir, er schenkt mir als „Sori“ zwei kleine Krokodile und will dann Geld von mir. Grrrrrrrrrrr! Mit ihm hab ich das letzte Mal ein Geschäft gemacht!
Dann, am gleichen Nachmittag, habe ich eine Kurierfahrt zur Base gemacht und aufm Rückweg sind zwei Warnlampen angegangen… Wahrscheinlich ist unser Compoundbus nun auch mal wieder außer Gefecht.
Und zu allem Überfluss war gestern von 10 Uhr morgens bis heute Nacht gegen 2 Uhr der Strom weg. Also tagsüber auch kein Ventilator, nix. Und eben kein Wasser bei uns im Haus. Das war nicht wirklich lustig. Und man merkt, wie man davon anhängig ist und diese Wasser- und Stromversorgung als selbstverständlich sieht. Die meisten Papua Neuguinesen haben weder das eine noch das andere. Wasser kommt vom Himmel oder aus dem nächsten Gewässer; Strom ggf. von Batterien bzw. man behilft sich mit Kerosinlampen.

Mathias stand den ganzen Tag mit diversen Unterbrechungen auf der Leiter und hat die Decke im Arbeitszimmer gestrichen. Schön tapfer mit dem Pinsel, weils mit der Rolle irgendwie nicht funktionierte. Anschließend hab ich mich um die Fenster gekümmert.

Und sonst, wenns mal normal läuft… Mathias fliegt zzt nicht so viel, ist eher an der Base. Aber die zwei Wochen vor unserem Urlaub wird sichs evtl. ändern. Martin geht nach Australien. Er wird zum Route and Strip Pilot ausgebildet, sodass er mit Neulingen verschiedene Einweisungsflüge im Sepik machen kann. Kommende Woche ist auch Philipp wieder da für 3 oder sogar 4 Wochen, um den neuen australischen Piloten, Richie Axon, ins Sepikgebiet einzuweisen. So sind dann in Wewak 2 Flugzeuge stationiert. Mal schaun, ob das Flugprogramm dann auch so viel hergibt, dass beide 4 Tage pro Woche in der Luft sein können.
Ich hoffe, dass, wenn die Handwerker mal wieder fort sind, das Haus wieder gepputzt ist, ich mich unterm Ventilator pädagogisch-kreativ an meinen Fernschuljob setzen kann. Letzte Woche habe ich seit langen mal wieder was gemacht und es lief auch echt gut. Wenn man mal wieder anfängt, läufts in der Regel auch. Aber diese Woche kam schon wieder alles anders… Ich will gern noch vorm Urlaub den Jahreskurs für Sachunterricht Klasse 3 abschließen und nach Deutschland schicken. Wär cool, wenn das klappt.

Zuwachs

Vergangener Montag war einer der hektischsten Tage für die Wewak-Base. Ludmer war schon im Urlaub, nur John war noch an der Base. Da zusätzlich zum Wewak-Airvan-Programm auch noch die Twin Otter und die Caravan relativ zeitgleich abgefertigt werden mussten, brachte Joel noch einen weiteren Gehilfen mit. Grund des ganzen: Großumzug zweier Familien nach Wewak:

Die Axons aus Goroka (Pilotenfamilie aus Australien, mit einem Kind) inklusiver ihrer 8 Tonnen und noch jeder Menge anderem Gepäck und die Malesas (einheimischer Mitarbeiter, 6 Kinder), die von Hagen nach Wewak kamen. Mathias hatte flugfrei und so half er mit, das ganze Gepäck auf den Compound zu fahren. Insgesamt waren 6 Busladungen für alle Leute und alles Gepäck notwendig… Abends hatten wir dann mal wieder eine volle Veranda: Willkommens-Bungkai für Familie Axon und für Familie Malesa, die beide nun das MAF-Wewak-Team ergänzen werden.
Spannend wird die Einarbeitungsphase, da zzt. beide anderen einheimischen Mitarbeiter in Urlaub sind. Das bedeutet auch, das Mathias demnächst mehr im Office sein wird als in der Luft. MAF war so nett und hat die offiziellen Weihnachtsfeiertage für die Mitarbeiter auf die Woche gelegt. So sind diese Woche Montag, Dienstag und auch Freitag frei. Feine Sache. Mittwoch und Donnerstag sind also die letzten Flug- und Arbeitstage für 2010. Bei zwei Piloten fliegt also einer und der andere arbeitet :o) Martin wird fliegen, Mathias wird im Büro sein. Billi, unser neuer Basemitarbeiter kennt sich noch nicht aus, Ludmer ist für 2 Monate in seinem Buschdorf und John ist bei seiner Familie im Hochland, wird erst im Januar nochmal für ein paar Tage nach Wewak kommen, um Billi einzuarbeiten. Eine etwas herausfordernde Situation am Jahresende und Jahresanfang also… So sind wir gespannt, wie alles werden wird in nächster Zeit. Das Flugtraining bzw. die Einweisung in die Sepikregion für Richie wird erst Mitte Januar beginnen. Zeit genug, dass sich die Familie hier in Wewak einrichten kann und auch den ein oder anderen handwerklichen Einsatz an ihrem Häuschen tun kann. Bei unsern alten Häusern hier gibts immer was zu tun. Und ihr Haus ist das baufälligste… Sori tru. Aber sie scheinen motiviert und auch ganz geschickt zu sein im Umgang mit diversen Werkzeugen.

Abschied

Heute werden uns die Ipi´s verlassen. Sie gehen zurück ins Hochland. John bleibt allerdings noch eine Woche hier und kommt auch nach Neujahr noch einmal nach Wewak, um Billi einzuarbeiten. Wir werden sie alle vermissen. John und Rhoda sind echt feine Leute! Immer freundlich und engagiert, sei es auf der Base, auf dem Compound oder in der Kirchengemeinde. Vergangenen Samstag haben wir auf unserer Veranda noch einmal mit allen Wewak-MAF-Familien ein Bungkai gemacht. Reichlich Essen und nette Unterhaltung…

Ascheregen

Nein, kein Vulkanausbruch in der Nähe, wenngleich es hierzulande einige davon gibt, die auch noch immer aktiv sind. Den Ascheregen hat uns Samstagmorgen ein Brand in der Nachbarschaft beschert. Nicht etwa, dass da eine Hütte aus Unachtsamkeit beim Kochen über dem offenen Feuer „gekocht“ wurde. Nein. Drei Hütten wurden von einer Sippe angezündet aus Rache nach einer Messerstecherei, bei der einer ihrer jungen Männer ziemlich böse mit dem Buschmesser verletzt wurde. Vergeltung – So funktioniert Gerechtigkeit hier im Land…
Da wundert es dann auch nicht, warum das Land nicht vorwärts kommt. Dieses Vergeltungsverhalten und damit verbunden sogenannte Kompensationsforderungen stecken so tief in der Kultur hier drin. Ein anderes Beispiel. Mt. Hagen letzte Woche. Zwei Parteien geraten in Streit in der Nähe vom Flugplatz. Der Kampf treibt immer mehr Richtung Flugplatz, wo gerade ein ziemliches Polizeiaufgebot herrscht, da der Präsident für eine Veranstaltung erwartet wird. Es kommt zu einem Schusswechsel, bei dem ein junger Mann von der Polizei mit zwei Schüssen verletzt wird. Ein paar Tage später fordern dessen Verwandte Kompensation vom Staat: 1,5 Millionen Kina. Als Druckmittel besetzen sie kurzerhand den Flugplatz, sodass keinerlei FLugbetrieb stattfinden kann. Nach drei Stunde Verhandlung mit der Polizei räumen sie das Gelände, drohen aber mit einer erneuten Besetzung und Schließung des Flugplatzes und anderer staatlicher Einrichtungen wir Krankenhaus, Schulen etc., wenn sie binnen 2 Wochen keine vernünftigen Antwort von Staatsseite erhalten… Was soll man nun dazu sagen? Wie kann dieses Land jemals aus seiner Rückständigkeit rauskommen?

Noch mal Handwerker aufm Compound


Schon lang geplant: Wassertankaustausch. Bislang hatten wir einen großen Metalltank und einen Kunststofftank, um das Regenwasser aufzufangen. Auf dieses sind wir angewiesen, wenn das Stadtwasser mal wieder abgeschaltet wird, was ziemlich regelmäßig vorkommt (natürlich nie planbar…). Der Metalltank hat seine besten Jahre gesehen und die Wasserqualität war nimmer zumutbar: leichte Braunfärbung des Wassers und diverse UFOs kamen auch aus der Leitung, vom Geruch ganz zu schweigen… Reinigung war über die Jahre hin nicht möglich, weil der komplette Tank zugeschweißt ist. Ein Eigenbiotop gewissermaßen… Ein anderes Pilotenhaus wartet schon seit über einem halben Jahr auf einen größeren Wassertank, denn die Erfahrung zeigte, dass man mit 5000 Litern und einer vierköpfigen Familie schnell ans Ende kommt in der Trockenzeit, wenn Stadtwasser und Regen einige Zeit ausbleiben… Nun war es endlich soweit und die Tanks wurden ausgetauscht. Wir erhielten einen zweiten 5000 Liter Kunststofftank und das andere Familienhaus einen großen 8000 Liter Kunststofftank. Diese sog. Tuffa Tanks rosten zum einen nicht und zum andern lassen sie sich gut reinigen, da man den kompletten Deckel abnehmen kann.
Zusätzlich wurden bei uns auch gleich noch ein Teil der Rohrleitungen ausgetauscht, da diese teilweise auch schon durchgerostet waren. Unser Wassertankvorrat ist gleichzeitig auch Wasserzapfstelle für eine einheimische Familie, da an deren Haus kein Wassertank angebunden ist.

Und bevor der Deckel auf unsern neuen Tank wieder drauf kommt, hat Mathias schnell noch mal gründlich sauber gemacht. Jetzt warten wir auf neuen Regen. Und wenn sich der Tank dann einigermaßen gefüllt hat, sollten wir uns um den anderen Kunststofftank kümmern: Wasser ablassen und ebenfalls mal gründlich ausputzen. Das hat wohl seit mindestens 2 Jahren auch keiner mehr gemacht… Und der alte Wassertank? Verwandte meiner Hausmeri haben gerade ein neues Grundstück gepachtet. Wie so oft gibt es dort keinen Wasseranschluss und so waren sie froh und dankbar, den alten Metalltank zu bekommen. Hoffentlich folgen sie auch unserer Anweisung, den Deckel loszutrennen und alles gründlichst auszubürsten und neu zu streichen. Soviel sollten sie schon investieren! Das passiert immer wieder, das meine Hausmeri hier ausrangierte Dinge gern für ihre Familie mitnimmt. So auch derletzt Teile des alten Fliegengitters. Selbst leere Kunststoffflaschen sind heiß begehrt – als Wasservorratskanister. Ebenso alte Zeitungen oder die harten Teile der herunterfallenden Kokospalmenblätter – als Brennmaterial.

Handwerker auf dem Compound



Ein seltener Anblick: drei Arbeiter, die auch wirklich arbeiten. Ihre Aufgabe ist es, die Fliegengitter an einem der Pilotenhäuser zur erneuern. Friends in Action ist eine amerikanische Organisation, die vor allem Missionen und Hilfsorganisationen bei handwerklichen Vorhaben zu guten Konditionen hilft. An ihrer Arbeitsmoral merkt man, dass sie Christen sind.Heute werden sie fertig. Feine Sache!Nur zu dumm, dass schon wieder die nächsten Baustellen warten und die leider an eine andere Firma vergeben wurden, die gleiche wie am Hangar… Entsprechend hab ich gestern mal wieder vergebens auf die Handwerker gewartet. Wollte eigentlich in den Meri Lotu (Frauengottesdienst)…

Bombenalarm und andere Überraschungen

Ist man mal paar Tage nicht da, begrüßt einen der Compound mit so allerlei Überraschungen: mit kaputttem Wasserrohr am Gästehaus, einer Flohinvasion in zwei Häusern, nicht funktionierendem Telefon und Internet und all so´n Zeug, auf das man gern verzichten kann…

Was tun? Das kaputte Wasserrohr hat Lupo noch genauer inspiziert. Mit dem Ergebnis, dass die Warmwasserversorgung (Solar aufm Dach) vorerst abgeschaltet ist und wir die Handwerker bestellen müssen. Wir haben ständig Probleme mit der Telikom hier und spielen täglich das Spiel „1, 2 oder 3“. Das sind die Nummern der Pilotenhäuser hier aufm Compound und jedes hat eine Telefonleitung (die wir auch fürs Internet nutzen) und es ist täglich neu spannend, welche denn funktioniert… Und was tun gegen die Flöhe? Zum einen den Hund shampoonieren mit Spezialmittel, Großputz in den Häusern und ständig die eigenen Klamotten nach den kleinen blutrünstigen Viechern absuchen. Und dann noch Bomben zünden! Jawohl! Mathias war zum jährlichen Medical gestern in Mt. Hagen und konnte Flobomben besorgen. Heute morgen hab ich dann so gut es ging die Fenster vom Gästehaus abgedichtet und 5 Flohbomben gezündet.
Schlussendlich sind das Giftsprays, die eine Weile lang das Zimmer einnebeln und ein paar Stunden einwirken müssen. Danach darf man alle Tierleichen aufsammeln bzw. zusammenfegen und alles gründlich putzen. Wie gut, dass morgen die Hausmeri wiederkommt! Am Samstag kommen nämlich schon wieder Übernachtungsgäste.

Umlagert

Da sitzen wir Samstagmorgen gemütlich am Frühstückstisch und sehen, wie ein großer PMV-Truck nach dem anderen vor unserm Compound hält und von jedem zig Frauen herunterspringen und sich schön sortiert vor unserm Compound sammeln. Sortiert nach Farben ihrer Kleidung: alle tragen sie die für PNG-Frauen typische Meriblaus, ein weit geschnittenes Kleid mit Puffärmeln. Sie tanzen und singen und wir hören, dass es christliche Lieder sind, die sie da aus voller Kehle singen. Irgendwann hält es uns nicht mehr bei unserm Hefezopf und wir gehen vors Gate, um genauer su schauen, was denn der Grund für diese Menschenansammlung ist, denn die Plakate können wir aus der Distanz und durch die Moskitonetze vor unseren Fenstern nicht entziffern. Es stellt sich heraus, dass sich die Frauen der Assembly of God-Gemeinden aus den beiden Sepikprovinzen für eine Woche in Wewak getroffen haben. Und nun sammeln sie sich, um den Namen Jesu in den Straßen von Wewak auszurufen. Bis alle versammelt sind, vergehen gut eineinhalb Stunden. Dann startet der scheinbar endlose Zug in Richtung Innenstadt, eskortiert vorn und hinten von der Polizei. Wir schätzen, dass es sicher über 1000 Frauen waren. Sehr beeindruckend! Und wir fragen uns: Welche Gemeinde in Deutschland wäre so mutig, den Namen Jesu durch die Straßen der eigenen Stadt in einem fröhlichen Marsch zu tragen? Und das sogar bei Regen…

Alles neu macht der Mai

Auch wir waren die letzten beiden Wochen dabei, den Eingangsbereich unseres Häuschens in Wewak zu renovieren. Bausubstanz mussten wir so gut wie keine austauschen. Auch haben wir den Vorteil, drei Baumärkte in der Stadt zu haben.

Wir haben nur zwei der über die Jahre sehr verdreckten (und anscheinend asbesthaltigen) Außenwände gestrichen; in der Hoffnung, dass die Schimmelbildung dadurch auch etwas aufgehalten und eingedämmt werden kann. Für die anderen Wände des Hauses haben wir kein OK vom MAF PNG Hausverwalter bekommen. Leider… Danke, Wolfgang und Manuela! Ihr habt uns die insgesamt 15 Farbe, 3 Liter Terpentin und die Pinsel finanziert, die dabei draufgegangen sind! Gestern Nachmittag, während alle vom Compound mal wieder am Wombeach schnocheln waren, haben wir die letzten Wände und Ecken unseres Häuschens gestrichen.Morgen sind dann nur noch zwei Türrahmen blau zu streichen. Em tasol. Wir sind echt froh, dass dieses Projekt nun abgeschlossen ist und unser Häuschen zumindest an all den weitläufig überdachten Seiten frisch und weiß erstrahlt, ausgenommen die Fenster- und Türrahmen. Die sind blau.Bis zum Abend hatten wir die Veranda von allen Renovierungsspuren beseitigt und in ein Compound-Open-Air-Kino verwandelt, mit Popcorn und Softdrinks. Da war es auch gar nicht schlimm, dass die Kinoleinwand nur 14 Zoll in der Diagonale hatte. Der Sound hat gepasst und der Film war auch gut. Cool Runnings stand auf dem Programm. Was haben wir gelacht!Mal schaun, wann es die nächste Vorstellung geben wird!

Kapi war auch jeden Tag zur Stelle und hat fleißig mitgeholfen. Er war wesentlich mutiger wie unsereins, auf die zum Teil doch recht wackeligen Gerüstkonstruktionen und Leitern zu klettern und die Wand zu streichen.

Kapi ist der Cousin eines Base-Mitarbeiters, der dankbar ist für diese Abwechslung und wirklich ein engagierter Arbeiter. Er ist sozusagen als „Hausboy“ mit der Familie seines Bruders hier. Morgens bringt er i.d.R. die älteste Tochter in die Schule, holt sie mittags wieder ab; schaut auch nach den beiden kleineren Kindern, hilft bei Gartenarbeiten auf dem Compound. Und da ist in letzer Zeit wirklich viel passiert!Er war auch zur Stelle, als uns ein Stück Wiese eingefallen war. Das durchlöcherte Abflussrohr unserer Waschmaschine hat den Boden weggespült. Anscheinend wird das Abwasser hier nur irgendwie in ein Kiesbett im Boden geleitet und versickert dann. Nicht gerade sehr umweltfreundlich und mit unseren deutschen Standards nicht zu vergleichen. Kläranlagen gibt es hier nicht. In der Regel hat jedes Haus – zumindest hier im Stadtgebiet – einen Septiktank untendrunter.
So gibt es wirklich immer was zu tun, am und ums Haus. Und auch an Mathias flugfreien Tagen wird ihm nicht langweilig. Jetzt da Familie Köhler für sechs Monate in Deutschland ist, ist es nun unsere Aufgabe, die drei Pilotenhäuser auf dem Compound in Schuss zu halten und auch die Außenanlagen drumherum zu pflegen. Da sind wir echt dankbar, dass wir ein Hausmädchen zum Putzen haben und auch die neue Familie aus dem Hochland sich so investiert. Mittlerweile wachsen zusätzlich zu den Papayas und Ananas auch Erdnüsse und Melonen auf dem Compound. Hier ist im Vergleich zu Deutschland das ganze Jahr über Pflanz- und Erntezeit.
Wir wünschen euch und uns, dass neben den essbaren Früchten unser Alltag immer mehr auch geistliche Früchte zum Vorschein bringt, die anderen Menschen zur Stärkung dienen. In diesem Sinne auch euch eine ertragreiche Pflanz- und Erntezeit!