Land und Leute
Samarie’s Geschichte
Am 22. März 2024 brachte Samarie in ihrem Heimatdorf Mengamenau Zwillinge zur Welt. Die Geburt ihres ersten Zwillings, Sanda, verlief ohne Komplikationen. Doch als der zweite Zwilling, Jared, zur Welt kam, blieb seine Plazenta in Samaries Gebärmutter zurück. Ihr Dorf erkannte den Ernst der Lage und rief um Hilfe. Der Gesundheitshelfer aus dem Nachbardorf Mengau wollte helfen, konnte aber nicht kommen, weil er den Fluss Yuat nicht überqueren konnte.
Nach vielen Hilferufen und Gebeten konnte drei Tage später ein Flugzeug von Mission Aviation Fellowship Samarie und ihre Zwillinge abholen und ins Krankenhaus nach Kompiam bringen. Das war wirklich ein Wunder, denn es war das erste Mal seit vielen Jahren, dass ein Flugzeug in dem Dorf Mengamenau landete.
Samarie kam im Distriktkrankenhaus von Kompiam in einem sehr schlechten Zustand an. Samarie hatte viel Blut verloren und war septisch, da die Plazenta zurückgehalten wurde und sich nun zersetzte. Noch schlimmer war, dass der kleine Jared dieser Infektion ausgesetzt war, da er noch durch die Nabelschnur mit Samarie verbunden war.
Trotz aller Bemühungen des Krankenhauspersonals starb der kleine Jared an seinem fünften Lebenstag an dieser Infektion. Samarie erholte sich zwar, aber sie trauert sehr um ihren Sohn. Samarie verbrachte mehrere Tage im Distriktkrankenhaus von Kompiam, wo sie bereitwillig ihre Geschichte erzählte (mit und durch ihre Schwiegermutter Yabame, die als Übersetzerin fungierte und sie nach Kompiam begleitete). Samarie und Yabame sprachen offen über die Notwendigkeit einer Brücke über den Yuat-Fluss und betonten die positiven und enormen Auswirkungen, die eine einfache Brücke auf ihre Gemeinde haben würde.
Samarie, Baby Sanda und Yabame kehrten am 18. April 2024 wohlbehalten nach Mengamenau zurück – wieder mit einem MAF Flug. Nur wenige Wochen nach ihrer Ankunft erkrankte Baby Sanda an einer Atemwegserkrankung. Da es keine Brücke gab, konnten sie nicht medizinisch behandelt werden. Eine Woche später verstarb die kleine Sanda.
Die große Trauer über den Verlust eines Kindes ist für Samarie nichts Neues. Sie ist Mutter von fünf Kindern, von denen heute nur noch eines lebt. Das liegt daran, dass sie keinen Zugang zu Gesundheitsdiensten hatte. Wir glauben, dass die Babys Jared und Sanda heute noch leben würden, wenn es eine Brücke über den Yuat-Fluss gegeben hätte.
Dieser Kurzfilm erzählt die Geschichte von Samarie, die den herzzerreißenden Verlust ihrer Zwillinge erlebt hat. Er zeigt, wie wichtig der Bau einer Brücke über den Yuat-Fluss ist. Wir möchten euch ermutigen, das Video anzusehen und darüber nachzudenken, wie ihr Samarie und ihrem Dorf eure Liebe zeigen könnt. Wir bitten euch, zu spenden, zu beten und diese Geschichte mit euren Familien, Freunden, Gemeinden und Kollegen zu teilen.
Bitte helft mit, diese Brücke zu bauen.
Weitere Informationen findet ihr auf der Baby Jared Bridge Website.
Die Brücke wird von AT Projects gebaut, einem Bauunternehmen mit Sitz in Goroka, Papua-Neuguinea. AT Projects ist darauf spezialisiert, mit ländlichen Gemeinden zusammenzuarbeiten, um deren Lebensqualität durch Bauprojekte wie dieses zu verbessern. Dieses Projekt wird von mehreren gemeinnützigen Organisationen unterstützt, darunter das Kompiam District Hospital, die Enga Baptist Union und AT Projects.
Für Updates folget dem Projekt auf Facebook oder Instagram unter @babyjaredbridge
Ohne Moos nix los, ohne Flugbenzin auch nicht…
MAF in Papua-Neuguinea (PNG) sieht sich – wie jeder andere Flugdienstbetreiber im Land – derzeit mit einem kritischen Mangel an JetA1 (Flugbenzin) konfrontiert, was unsere Flugoperation vor eine große Herausforderung stellt.
Puma Energy, PNGs einziger Flugkraftstofflieferant, befindet sich seit zwei Jahren in finanziellen Schwierigkeiten und teilte Mitte Februar mit, dass er die Luftfahrtindustrie nicht weiter mit Kraftstoff beliefern kann und seinen Betrieb einstellen wird, sobald die Vorräte aufgebraucht sind.
Dies führte zu einer landesweiten Unterbrechung der Treibstoffversorgung, was MAF dazu veranlasste, unseren Flugbetrieb strategisch zu reduzieren und Notfalleinsätzen Vorrang einzuräumen, um unsere Einsatzfähigkeit so lange wie möglich zu erhalten.
MAF in PNG hat immer einen Treibstoffvorrat für 6-8 Wochen, um die Situation wie diese zu managen.
Vergangenen September hatten wir schon mal eine Spritkrise und haben darüber HIER berichtet.
Da es keine kurzfristige Lösung für den derzeitigen JetA1-Kraftstoffmangel zu geben scheint, bemüht sich das MAF um die Beschaffung alternativer Kraftstofflieferanten. Die praktikabelste Option war der Kauf von Treibstofffässern aus Neuseeland, was allerdings die doppelten Kosten im Vergleich zu den bislang lokalen Preisen verursacht.
Dies stellt eine weitere Herausforderung für unseren Betrieb dar und führt dazu, dass wir ab Montag, dem 11. März 2024, einen Treibstoffzuschlag auf unsere normalen Sitzplatztarife und Charterpreise erheben müssen.
Wir sind uns darüber im Klaren, dass dies eine zusätzliche finanzielle Belastung für unsere Kunden darstellt, insbesondere für diejenigen in den abgelegenen Gemeinden. MAF tut alles, was möglich ist, um die Auswirkungen zu minimieren, und prüft alle Möglichkeiten, billigeren Treibstoff zu beschaffen.
Brad Venter, General Manager Aviation bei MAF in PNG
MAF hofft auf eine rasche, kostengünstige und v.a. langfristige Lösung der Treibstoffkrise. Sollte sich die Treibstoffsituation im Land stabilisieren und die Treibstoffpreise auf ihr früheres Niveau zurückkehren, wird dieser Treibstoffzuschlag abgeschafft werden.
Die landesweite Treibstoffknappheit wird durch allgemeinere Probleme verschärft, die PNG betreffen, darunter ein Misstrauensvotum gegen den derzeitigen Premierminister aufgrund der Unruhen und Aufstände Anfang des Jahres (Artikel Tagesschau). Darüber hinaus verdeutlichen Stammesauseinandersetzungen in der Provinz Enga (Artikel in Zeit online, Audio Beitrag Tagesschau) und die Entführung eines australischen Hubschrauberpiloten und zweier Telekommunikationsunternehmer (Focus Online) die erhöhten Sicherheitsrisiken in der Region.
MAF PNG arbeitet sorgfältig an der Umsetzung von Notfallplänen, um Störungen zu minimieren. Dazu gehören die Reduzierung der Flugstunden, die Priorisierung kritischer Flüge und die Optimierung der Routen zur Maximierung der Kapazität. MAF ist nach wie vor bereit, medizinische Evakuierungen vorzunehmen und Gesundheits- und Bildungsgüter sowie Personal in und aus abgelegenen Dörfern in PNG zu transportieren.
MAF in PNG ist zwar zuversichtlich, was unsere Reaktion angeht, bittet jedoch um Gebete für eine nachhaltige Lösung der Krise. Wir bitten um Gebete für eine schnelle und nachhaltige Lösung des Treibstoffmangels in PNG, für die Menschen, die davon betroffen sind, insbesondere für diejenigen in den abgelegenen Gemeinden, die auf den Flugdienst der MAF angewiesen sind.
Babys warten (nicht) auf Weihnachten – MAF Medevacs während der Weihnachtszeit
Vielerorts feierten Menschen mit Familie und Freunden Weihnachten. So auch wir.
Gleichzeitig, irgendwo tief im Busch von Papua-Neuguinea brauchte jemand Hilfe, um in dieser Welt zu leben oder zu überleben.
Wir danken Gott für mehrere erfolgreiche medizinische Evakuierungsflüge (Medevacs) über die Weihnachtsfeiertage, die durch MAF möglich werden konnten, um Menschenleben zu retten.
Heilig Abend – Ein Kind wird uns geboren
Am Heiligabend erhielt die MAF Zentrale einen Hilferuf vom Krankenhaus aus Balimo für eine Mutter, die schon mehrere Tage in den Wehen lag. Die MAF Zentrale beschloss, das Telefomin-Flugzeug zu starten.
Mathias und ich waren am zuvor mit Freunden für unseren Weihnachtsurlaub in Telefomin, einer MAF Außenstation im westlichen Hochland unweit der indonesischen Grenze, angekommen. Mathias fliegt gern in dieser bergigen Gegend! Und so war er auch bereit, am Morgen des Heilig Abend noch eine Runde zu fliegen: Versorgungsgüter nach Tumolbil und Pastoren zurück nach Telefomin. Und dann kam der Medevec! Zwei andere Telefominpiloten waren bereits in anderen Gegenden verplant und im Norden unterwegs.
Balimo liegt über eine Flugstunde südlich von Telefomin. Noch vor dem Mittag konnte Mathias die Mutter in Balimo abholen und nach Daru fliegen, der Provinzhauptstadt im südlichsten Zipfel der Western Provinz. Der 36-minütige Flug von Balimo führt über riesige Sümpfe und der Lufttransport ist die einzige Möglichkeit, diese werdende Mutter in das Provinzkrankenhaus in Daru zu bringen, um hoffentlich beide Leben zu retten, die hier an Heilig Abend auf dem Spiel standen.
In Daru wartete der Krankenwagen bereits auf die Ankunft des MAF-Flugzeugs.
Am Tag darauf erhielten wir den entlastenden Bericht des Balimo-Krankenhauses: „Frohe Weihnachten! Vielen Dank an das gesamte Team für die Unterstützung beim gestrigen Medevac. Die Mutter ging direkt in den Operationssaal in Daru. Sowohl der Mutter als auch dem Baby geht es gut.“
Heilig Abend – Ein weiteres Kind ist uns geboren
Die Geburt unseres Herrn und Heilands Jesus Christus ist der wahre Grund für diese Festtage. Eine Zeit, um innezuhalten und über Gottes Liebe zu dieser Welt nachzudenken. Jesus, geboren in rauen Verhältnissen: Seine Eltern sind unterwegs, um den Regeln der Regierung zu gehorchen, Fremde in einer fremden Stadt ohne Übernachtungsmöglichkeit. Aber sie finden Ruhe und Zuversicht in Gottes Versprechen, dass er sich um sie kümmern wird. Und Gott tat es!
Sie fanden einen warmen Raum, wenngleich es auch nur ein Stall war, um ihren Sohn zur Welt zu bringen und ihn dann, in Tücher gehüllt, in eine Krippe zu legen – eine Praxis, die im damaligen Bethlehem normalerweise für neugeborene Lämmer verwendet wurde, die von den Priestern geopfert wurden.
Jesus – das Lamm Gottes.
Jesus – unser Retter.
Jesus – der Grund, warum MAF existiert, um Hilfe, Hoffnung und Heilung zu den Menschen in den entlegensten Winkeln dieser Welt zu fliegen.
Frauen, die im abgelegenen PNG ihre Kinder zur Welt bringen, sind oft mit rauen Umständen konfrontiert. Entweder sind sie weit von professioneller medizinischer Versorgung entfernt oder die grundlegenden Gesundheitseinrichtungen, auf die sie zugreifen können, haben weder personelle noch materielle Ressourcen, um auf Komplikationen bei der Geburt zu reagieren.
Wenn der zweite Weihnachtsfeiertag nicht so läuft, wie erwartet!
„Heute Morgen, während des Gottesdienstes, wurde Piet für einen medizinischen Evakuierungsflug angefragt. Wie besonders, gerade heute so die Liebe Jesu ausstrahlen zu können!“ sagte Piets Frau Marijke am Ende des Tages.
Irgendwo da draußen im Busch von PNG kämpften noch drei weitere Leben. Deren Geschichte entfaltete sich bereits ein paar Tage zuvor.
Sally Lloyd und ihr Ehemann Ian tauschen derzeit ihr Leben in der Metropole Brisbane gegen einen einfachen Lebensstil im abgelegenen Mougulu, einem abgelegenen Dorf in der Strickland Bosavi Gegend im Nordosten der Western Province. Reisebeschränkungen aufgrund der Pandemie zwangen sie dazu, über Weihnachten dort zu bleiben. Für sie ist diese Zeit gut angelegt, um weiterhin in die Infrastruktur der Region und Sallys PNG-Familie dort zu investieren. Sallys Eltern waren Missionare und sie investiert weiterhin Liebe, Ressourcen und Arbeitskraft in diese abgelegene Gegend. Im Fokus steht in letzter Zeit der Bau weiterer Lehrerhäuser für das in 2021 neu gegründetes Gymnasium.
Weihnachten 2021 in Mougulu wird für die Lloyds sicherlich ein weiteres unvergessliches Erlebnis sein. Am Weihnachtstag berichtete Sally in den sozialen Medien:
„Babys warten nicht auf Weihnachten und Notfälle auch nicht…
Wir hoffen, dass diese neugeborenen Zwillinge und ihre Mutter, die einige Komplikationen hat, es sicher und schnell schaffen können, durch die Nacht in unsere Gesundheitseinrichtung getragen zu werden. Ihr Dorf liegt etwa 5 Stunden Fußmarsch entfernt.
Wir freuen uns über Gebete für die Sicherheit unserer Dorfgesundheitshelfer-Azubis, das unterwegs ist, den Trupp mit Mutter und Babies zu treffen.“
Sallys Social-Media-Post in den frühen Morgenstunden des zweiten Weihnachtstages sorgt für Erleichterung:
„Nichts sieht so gut aus wie das flackernde Licht in der Dunkelheit, das nach einem langen Spaziergang signalisiert, dass eine Mutter es zur Gesundheitsstation geschafft hat!
Gestern Nachmittag liefen die Dorfgesundheitshelfer-Azubis los, um die Gruppe zu treffen, die die Mutter zu unserer kleinen Klinik trug. Heute Morgen, kurz vor 5 Uhr morgens, sind die Träger angekommen. Mutter und Babies sind hier alle in Sicherheit,
Möglicherweise müssen sie in ein Krankenhaus. Zwei süße Babies – eines wiegt 1500g, das andere 1800g. Ins Krankenhaus geht es nur mit dem Kleinflugzeug – wir sind eine Woche zu Fuß vom nächsten Krankenhaus entfernt. Danke, dass ihr diese kleine Familie in Gedanken behaltet.
Sally fährt fort: „Wir müssen ein Wartehaus bauen und Mittel für einige Rationen finden, damit Mütter wie diese in der Nähe bleiben können, wenn der Geburtstermin nahe rückt. Hier im Dorf gibt es kein Essen und keine Geschäfte, um Essen zu kaufen. Diese Mutter kam am Mittwoch (22. Dezember) in die Klinik zur Kontrolle und ging zu Fuß zurück ins Dorf, wo sie dann am Donnerstag (23. Dezember) ihre zwei Jungs zur Welt brachte. Es gibt viel zu tun!“
In Mougulu erhielt die Mutter intravenöse Flüssigkeiten und Antibiotika, um sie zu stabilisieren. Die Hauptsorge galt jedoch der noch im Mutterleib hängenden Nachgeburt. Mittlerweile waren es vier Tage seit der Geburt der Zwillinge.
Sallys Weihnachtsmorgen war gefüllt mit vielen Telefonaten und WhatsApp-Nachrichten zwischen Ärzten, in denen verschiedene Möglichkeiten diskutiert wurden. Kann der Mutter vor Ort geholfen werden? Kann das Team des Gesundheitszentrums Mougulu versuchen, die Plazenta zu entfernen? Aber da ist die Gefahr, dass die Mutter dabei verblutet. Das alles würde das Risiko für die Mutter nur erhöhen.
Es schien ein Kampf um die richtigen Entscheidungen in jeder Hinsicht zu sein, um die Zwillinge und die junge Mutter bestmöglich zu versorgen.
„Es ist gut, dass sie sie letzte Nacht hergebracht haben – die Mutter hatte einen septischen Schock und die Babys hatten seit ihrer Geburt am Donnerstag nichts getrunken! Jetzt trinken sie – kleine Schritte in die richtige Richtung.“
Am zweiten Weihnachtstag morgens war auch unser MAF COM-Team informiert und in Bereitschaft, ein Flugzeug für einen potenziellen Medevac für Mutter und Zwillinge zu starten – deshalb erhielt Piet während des Gottesdienstes die Nachricht vom MAF-Betriebsleiter.
Nachdem ein anderer Arzt vom Gesundheitsamt der Provinz die Berichte überprüft hatte und die Mutter aufgrund eines septischen Schocks wieder Fieber bekam, wurde schließlich beschlossen, einen Medevac zu fliegen, um die Mutter in das Provinzkrankenhaus nach Kiunga zu bringen.
Piet erhielt jedoch weder eine Folgenachricht noch eine Startbestätigung. So genossen er und seine Familie weiterhin die Gemeinschaft mit den Gläubigen nach dem Weihnachtsgottesdienst bei guten Gesprächen und Erfrischungen.
Der Handyempfang an unserer abgelegenen Telefomin-Basis erschwerte die Kommunikation mit Piet, der Medevac Bereitschaftsdienst hatte. Der Anruf ging schließlich zu einer anderen Gruppe von MAF-Mitarbeitern durch, die ein spätes Weihnachtsfrühstück genossen und Sallys Social Media Einträge verfolgten und sogar mit ihr per WhatsApp in Verbindung standen. Wir waren alle irritiert, dass es scheinbar so lange dauerte, eine Entscheidung zu treffen und das Flugzeug zu schicken.
Als die Medevac-Bestätigung endlich eintraf, war das Frühstück nun wirklich beendet. Mathias ging zur Basis, um alle technischen Vorflugkontrollen durchzuführen, während Ryan zur Kirche lief, um Piet Bescheid zu geben.
Als Piet am Flugzeug ankam, war das Flugzeug gecheckt und Ryan fast fertig, den benötigten Treibstoff von Hand in die Tragflächen zu pumpen. Was für eine Teamleistung!
Etwa eine Stunde später gab Sally in den sozialen Medien ein Update: „Dank unserem Gesundheitspersonal, dem Gesundheitsamt der Western Provinz und MAF ist unsere Mutter mit ihren Zwillingsbabys im Schlepptau jetzt endlich auf dem Weg zum Krankenhaus.“
„Diese gemeinsame Anstrengung ist ein großartiges Beispiel für die Herausforderungen, denen wir uns gegenübersehen, um die Frauen oder jeden, der zusätzliche Pflege benötigt, zu versorgen, aber es zeigt auch, dass wir in der Zusammenarbeit gute Ergebnisse erzielen können.
Schlechte Kommunikation, keine lokale medizinische Einrichtung, viele Stunden anstrengender Fußmarsch zum nächsten Gesundheitsposten, Medikamentenmangel, Evakuierung mit dem Flugzeug, und endlich schafften es diese Mutter und die neugeborenen Babys heute Nachmittag ins Krankenhaus – vier Tage nach ihrer Geburt und mit Komplikationen.
Um solche Ergebnisse zu erzielen, braucht es eine Menge Ressourcen, Teamarbeit und Zeit für die Organisation – aber die Ergebnisse werden es lohnen!“
Abschließend erwähnte Sally einige zusätzliche Segnungen, die in den Ereignissen dieses Medevac verborgen waren: „Fauwana, auf den Fotos in einem blau gestreiften Hemd zu sehen, ist einer der ersten überlebenden Zwillinge in unserer Gegend. Er ist jetzt selbst medizinischer Mitarbeiter und hat heute dieser Frau und ihren Babys geholfen. Ich war bei der Geburt von ihm und seiner Zwillingsschwester dabei, als ich ein Teenager war, und es hat ziemlich viel Aufsehen erregt. Jetzt gibt es viele Zwillinge. Damals haben so viele nicht überlebt, aber mittlerweile sind so viele gerettet worden.“
„Manche Leute denken aber auch an alles! – MAF hat noch Medevac-Segenstüten für die Mutter für die Babys mitgeschickt – sie haben nichts. Und wir wurden von einigen MAF-Ladies sogar noch mit selbst gebackenen Weihnachtsleckereien verwöhnt. Das hast Ians Weihnachten komplett gemacht!“
Am dritten Weihnachtstag – Medevac mit doppeltem Foul-Spiel
Ein weiterer Medevac wurde am dritten Weihnachtstag, dem 27.12., von Telefomin aus geflogen. Die ersten Infos enthielten sehr dramatische Details. Jemand, der einen möglichen Nackenbruch hatte, aber ins Telefomin-Krankenhaus geflogen werden wollte – wo eine medizinische Versorgung für eine solche Verletzung überhaupt nicht möglich wäre.
Dennoch, die Piloten von Telefomin taten sich erneut zusammen, um das Flugzeug für den potenziellen Medevac vorzubereiten.
Nach einigen Nachforschungen und der erfolgreichen Suche nach einem Gesundheitsmitarbeiter aus Telefomin, der den Flug begleiten kann, um dann die Verletzungen des Patienten vor Ort zu beurteilen, startete das Flugzeug. Wir Zurückgebliebenen waren allerdings immer noch verwirrt, den Patienten in Telefomin zu empfangen. Der Gesundheitsmitarbeiter muss entscheiden, ob der Pilot den Patienten nach Telefomin oder doch eher nach Kiunga ins Provinzkrankenhaus fliegen soll, um die Verletzungen bestmöglich zu versorgen.
Es stellte sich heraus, dass es einen Faustkampf gab und die Verletzungen eher gering waren, was einen Notflug eigentlich nicht wirklich rechtfertigte; es ging nicht wirklich um Leben oder Tod… Trotzdem wurde der Patient zusammen mit einem Vormund und einigen anderen Personen nach Telefomin geflogen. In Telefomin angekommen, stellte sich dann heraus, dass die Leute nach Telefomin fliegen wollten, um beim jährlichen Min-Turnier für Fußball, Volleyball und Basketball dabei zu sein. – Der Pilot war verständlicherweise ziemlich frustriert bei diesen Entdeckungen, dass er an seinem freien Tag gerufen wurde und MAFs Medevac Service von den Leuten so ausgenutzt wurde.
Am vierten Weihnachtstag – Rettung für eine verwundete Seele
Irgendwo in der Gulf Provinz hatte sich ein anderer Notfall ereignet. Eine echte Tragödie. Eine junge Mutter eines 5 Monate alten Babys wurde brutal vergewaltigt, als sie um Mitternacht zur Toilette ging und nicht nur ein psychisches, sondern auch ein körperliches Trauma erlitt, das operiert werden musste.
Kurz darauf wurde sie 3 Stunden durch die Nacht mit dem Kanu zum Kikori Krankenhaus gebracht. Dort vermuteten sie jedoch, dass ihre innere Wunden zu kompliziert seien, um vor Ort eine Operation durchzuführen. Deshalb fragten sie MAF für einen Medevac nach Port Moresby an.
So erhielt ein weiterer Pilot am vierten Weihnachtstag, dem 28. Dezember, während eines Charterflugs von Goroka, Eastern Highlands, nach Wabo, in der Gulf Provinz, die Nachricht via V2track, dem MAF internen Flugverfolgungs- und Kommunikationssystem, anschließend weiter nach Süden zu fliegen. Kikori ist nur 17 Minuten Flugzeit von Wabo entfernt. Wie gut, dass das Flugzeug schon in der Nähe war!
Der ursprüngliche Flugplan für den Tag wurde angepasst und das Flugzeug wurde umgeleitet, um dieser jungen und verwundeten Seele zu helfen, medizinische Versorgung zu erhalten. Es wurde beschlossen, sie nach Mt. Hagen ins Provinzkrankenhaus zu bringen. Damit war gewährleistet, dass MAF auch ihren Rückflug besser organisieren kann.
Laut einem unserer Mitarbeiter, der sie im Krankenhaus besucht und mit ihr gebetet hat, erholte sich die Frau von ihren körperlichen Wunden. Die Heilung ihrer Seele wird jedoch Zeit brauchen. Gut ist, dass die Täter bereits im Gefängnis sitzen.
Am fünften Weihnachtstag – Drei weitere Patienten erhalten Hilfe
Die Piloten von Telefomin wurden wieder gerufen, weitere Medevacs zu fliegen, um Menschenleben zu retten. Am 29. Dezember holte Piet eine weitere Frau mit Geburtsschwierigkeiten ab. Die andere Patientin war eine junge Studentin, die mit ihrem Vater fünf Stunden lang zum Flugplatz von Bak lief, in der Hoffnung, ins Krankenhaus geflogen zu werden. Das Mädchen litt seit zwei Wochen unter starken Kopfschmerzen und anderen inneren Schmerzen.
Noch am selben Tag flog Piet einen weiteren Medevac von Eliptamin nach Telefomin, an Bord sehr besorgte Eltern mit einem neugeborenen Jungen, die sich Sorgen um die starke Schwellung in seiner kleinen Brust machte.
Am sechsten Weihnachtstag – Noch zwei Medevacs
Es sieht so aus, als könnte man die Weihnachtstage mit MAF Medevacs weiter zählen.
Richie Axon, ein weiterer in Telefomin stationierter Pilot, hat am 30. Dezember zwei weitere Medevacs nach Telefomin geflogen. Von Duranmin holte er eine Mutter mit einem 4 bis 5 Tage alten gesunden Baby ab; auch sie hatte eine Plazenta-Retention.
In Mianmin holte er zwei ältere Frauen ab. Eine von ihnen litt unter Schmerzen im Brustkorb und musste liegend auf der Trage transportiert werden, die andere zeigte Symptome, die ebenfalls eine stationäre Behandlung erforderten.
Frohe Weihnachten: Hilfe, Hoffnung und Heilung für die Menschheit – damals und heute
Gott schickte seinen Sohn in diese zerbrochene Welt, um den Menschheit Hilfe, Hoffnung und Heilung zu bringen.
MAF ist da, um in ähnlicher Weise zu helfen. Unsere Mitarbeiter sind von der Liebe Jesu getrieben und fühlen sich berufen zum Dienst bei MAF, um durch die Luftfahrt Hilfe, Hoffnung und Heilung für diejenigen zu bringen, die sonst übersehen, verloren und vergessen würden. Das ist Weihnachten – damals, heute und morgen.
Ein einziger Flugtag
So war Mathias heute in der Luft, hat erst ein MAF Team nach Goroka geflogen, weil ein Airvan inspiziert werden musste, da das falsche Flugbenzin getankt wurde. Das bekommt dem Motor nun mal gar nicht gut. Anschließend ist er noch eine Runde ins Erdbebengebiet geflogen. Mandy war im Büro und hat eine neue MAF Geschichte veröffentlicht. Und sie dann noch für euch ins Deutsche übersetzt: Mathias langer Flugtag von letzter Woche Montag. Da konnte Mathias 14 Landungen und 270 Flugminuten in sein Logbuch eintragen und hat dabei einiges erledigt:
– Hilfsgüter ins Erdbebengebiet geflogen
– Passagiere transportiert, die aus ganz unterschiedlichen Gründen einen MAF Flug brauchten
– seine Pilotenkompetenz erweitert.
Viel Spaß beim Mitfliegen bzw. Lesen der Details!
Solarlampen und Zeltplanen, Bibeln, Gitarren und Tamburine, Fußbälle und Volleybälle, Scharniere, Vorhängeschlösser, Sägen und Schraubenschlüssel sind alles nützliche Gegenstände, um nach der Zerstörung, die durch die massiven Erdbeben verursacht wurde, den Wiederaufbau von Kirchengebäuden und persönlicher Gemeinschaft zu unterstützen. Die deutsche Liebenzeller Mission hat eine lange und starke Verbindung zur Evangelischen Kirche in der von dem Erdbeben betroffenen Region und fühlte sich daher gerufen, in dieser Zeit der Not ganz praktisch zu helfen. Geldspenden deutscher Liebenzeller Gemeinschaften wurden an die Missionare Gerhard und Brigitte Stamm weitergegeben. Brigitte verbrachte einen halben Tag in Mt Hagen um diese Vielfalt an nützlichen Utensilien in verschiedensten Geschäften zu erwerben. Genug, um die Kirchengemeinden von drei Dörfern zu segnen und zu ermutigen. Die Kirchen in Dodomona und Walagu erhielten ihren Anteil am 14. Mai.
An Bord der MAF Caravan befanden sich an diesem Morgen außerdem zwei schwere Kisten aus der SIL Druckerei, die das Johannesevangelium in der Edolo-Sprache enthielten, sowie 10 große Schachteln mit medizinischen Artikeln, um den Vorrat des Gesundheitspostens in Dodomona aufzustocken.
Zu guter Letzt stiegen drei Männer in das Flugzeug, um nach Walagu zu fliegen. Alle drei waren Patienten, die aus dem Mt. Hagen Krankenhaus entlassen wurden.
Wirklich sinnvolle Fracht, um eine neue Flugwoche zu beginnen, um Menschen, die an abgelegenen und schwer erreichbaren Orten leben, Hilfe, Hoffnung und Heilung zu bringen!
Mathias saß am Steuer der Caravan, P2-MAF. Luke Newell saß auf dem rechten Sitz. Luke ist einer unserer erfahrenen Caravan-Trainingspiloten, der diesen Flugzeugtyp seit ungefähr drei Jahren fliegt, nachdem er seine MAF PNG Pilotenlaufbahn vor fünf Jahren mit dem GA8 Airvan begonnen hat. Mathias, der in seinen 11 Jahren bei MAF PNG viel Flugerfahrung mit der Twin Otter und dem Airvan gesammelt hat, hat Anfang diesen Jahres mit dem Caravantraining begonnen. Momentan wird er in anspruchsvollere Landepisten eingecheckt, Landepisten, die kurz und/oder steil sind.
8:29 Uhr, die Vorflugkontrolle der Caravan P2-MAF war erledigt, das Flugzeug beladen und betankt, die Passagiere angeschnallt und die Sicherheitsbelehrung gegeben, der Motor hochgefahren und die Caravan war startbereit.
Der Rest des Tages entwickelte sich mal wieder anders als geplant. Zusätzliche Landungen waren wegen Sicherheitstoleranzen und einem unerwarteten Medevac erforderlich.
9:19 Landung in Muluma
Die erste Landung sollte in Walagu sein. In der Platzrunde sahen die Piloten jedoch, dass die Landebahn für eine sichere Landung mit einem voll beladenen Caravan zu nass war. So flogen sie weiter nach Muluma, einem nur 5 Flugminuten entfernt gelegenen Landeplatz. Dort mussten die drei Passagiere für Walagu aussteigen, ebenso wurden die Spenden für die Kirchengemeinde ausgeladen. Später am Morgen sollten Passagiere und Fracht wieder abgeholt werden.
9:40 Start in Muluma
9:50 Landung in Dodomona
Die Landung in Dodomona war die erste so genannte „Advanced Airstrip Training Landing“ und gleichzeitig ein Check-out für Mathias an diesem Tag. Souverän landete er die Caravan mit maximaler Last auf der 481m kurzen und flachen Piste, mit nur 1% Steigung.
Die Medikamente, Kirchenspenden und SIL-Kisten wurden entladen. Drei Mitarbeiter von Care International, die in Dodomona Erdbebenhilfe geleistet hatten, bestiegen das Flugzeug, um nach Mt Hagen zurückzukehren.
10:23 Start in Dodomona
10:47 Landung in Tari
Das Personal von Care International musste für einen späteren Weiterflug hier in Tari warten.
Das Flugzeug wurde betankt für einen außerplanmäßigen Flug in Richtung Norden von Tari. Die MAF Station in Tari hatte einen Funkspruch für einen Medevac erhalten. In Waiki kämpfte eine Frau mit Geburtsschwierigkeiten und wollte Hilfe im Gesundheitszentrum Wanakipa bekommen. Leerflüge werden vermieden und so wurde das Flugzeug mit Vorräten für einen lokalen Ladenbesitzer in Waiki gefüllt.
11:20 Start in Tari
11:49 Landung in Waiki
Dies war eine weitere Trainingslandung für Mathias. Die Herausforderung bei Waiki ist, dass die 451 Meter lange Landebahn eine raue und unebene Oberfläche und eine Steigung von 9% aufweist. Die Landebahn ist relativ neu, nur 3 Jahre alt, und der Boden muss sich noch vollends setzen.
Jung und Alt halfen mit, das Flugzeug schnell zu entladen.
Während Mathias den Papierkram mit dem örtlichen MAF-Agenten aussortierte, wurde er von lauten Ruflauten hinter seinem Rücken abgelenkt. Eine ältere Frau tanzte um das Flugzeug, juchzte und wedelte dabei mit einem Büschel Grünzeug. Der MAF Agent erklärte, dass dies nur ein Ausdruck der Freude sei, ein Flugzeug wieder in ihrem Dorf zu sehen. Es muss wohl schon eine Weile her sein, seitdem ein MAF Flugzeug in Waiki gelandet ist.
Nachdem die Formalitäten abgeschlossen waren, stiegen die schwangere Frau, begleitet von einer weiteren jungen Mutter und ihrem Baby, für den kurzen Flug nach Wanakipa ein.
12:07 Start in Waiki
12:15 Landung in Wanakipa
Die Frauen stiegen aus dem Flugzeug aus.
Ein Student kam an Bord, um nach Mt Hagen zu fliegen. Mathias hatte ihn am Freitag davor zurücklassen müssen, weil nicht genug Platz für ihn war.
12:27 Start in Wanakipa
12:52 Landung in Tari
Der Student musste sich den anderen drei Passagieren anschließen, die in Tari auf den Rückflug nach Mt Hagen warteten.
Denn bevor es zurück nach Mt Hagen geht, musste südlich von Tari noch Arbeit geleistet werden. Die drei zurückkehrenden Patienten und die Spenden für Walagu warteten immer noch in Muluma …
Wiederum pumpte das Bodenpersonal Kraftstoff in die Tanks, die sich in den Flügeln des Flugzeugs befinden.
Tari befindet sich am Highlands Highway und dient daher auch als Basis für die Verteilung von Hilfsgütern in die vom Erdbeben betroffenen Gebiete. So wurde nun das Flugzeug mit Hilfsgütern für Huya, Dodomona und Walagu gefüllt, ungefähr 300kg für jeden Bestimmungsort, unter anderem 20kg Säcke Reis, Kleidung, Werkzeug wie Hämmer, Spaten und Nägel.
13:31 Start in Tari
13:50 Uhr in Huya
Huya gehört auch zu den kurzen und flachen Landeplätzen und qualifiziert sich deshalb als weiterer Trainingslandeplatz für Mathias.
Wegen den Gewichtsbeschränkungen bei der Landung in Dodomona wurde nicht nur die Fracht für die Gemeinde in Huya entladen, sondern auch die für Walagu.
14:08 Start in Huya
14:17 Landung in Dodomona
Die Hilfsgüter wurden schnell entladen und das Flugzeug war in weniger als 10 Minuten wieder in der Luft, um zurück nach Huya zu fliegen.
14:25 Start in Dodomona
14:31 Landung in Huya
Mit Hilfe einiger Einheimischer wurde die 300 kg schwere Fracht für Walagu schnell wieder in die Caravan geladen, das meiste davon in die Frachträume unter dem Flugzeugbauch.
14:46 Start in Huya
14:55 Landung in Muluma
Nachdem sie seit dem Morgen mehr als fünf Stunden in Muluma gewartet hatten, waren die drei Männer sehr erleichtert, das Motorengeräusch der Caravan in der Platzrunde zu hören. Nachdem die Spenden der Liebenzeller Mission verstaut wurden, die drei Männer angeschnallt waren ging es nun endlich nach Walagu.
15:09 Start in Muluma
15:17 Landung in Walagu
Das war Mathias letzter Flugplatz-Check für den Tag. Der Anflug auf Walagu muss sehr präzise sein und das Flugzeug auf der Mittellinie gehalten werden, da diese Landebahn extrem rutschig sein kann sobald man von der Mittellinie abkommt. Alles ging gut. Dies bedeutet, dass Mathias nun selbständig nach Walagu, Huya, Dodomona und Waiki fliegen kann. Damit erhöht sich die Anzahl der Landepisten, für die unsere MAF-Flugplaner ihn in Zukunft einsetzen können.
Die drei zurückkehrenden Patienten stiegen aus dem Flugzeug aus und waren froh, gesund und sicher nach Hause gekommen zu sein.
Es gab wieder viele freiwillige Helfer, um die Hilfsgüter von Tari und die Spenden auszuladen.
Zwei weitere Care International Mitarbeiter und noch ein Passagier warteten bereits seit dem Morgen, um das Dorf zu verlassen und konnten nun endlich in das Flugzeug steigen.
15:34 Start in Walagu
15:47 Landung in Mougulu
Die beiden Care International Mitarbeiter stiegen aus, um ihre Arbeit in Mougulu fortzusetzen. In weniger als 10 Minuten war das Flugzeug wieder in der Luft, um die wartenden Leute in Tari abzuholen.
15:54 Start in Mougulu
16:15 Landung in Tari
Zum dritten Mal an diesem Montag pumpte unser Bodenpersonal Treibstoff in die Tanks. Genug, damit das Flugzeug und die fünf Passagiere sicher zurück nach Mt Hagen fliegen konnten.
16:47 Start in Tari
Nach langen Stunden des Wartens in Tari und Walagu wurden die Passagiere mit einem schönen und ruhigen Flug zurück nach Mt. Hagen belohnt, große Gewitter mit Blitz und starkem Regen konnten sie aus sicherer Entfernung beobachten.
Um 17:17 Uhr setzte P2-MAF sanft auf dem Kagamuga Flugplatz im Mt. Hagen auf, etwa 9 Stunden nach dem Start am Morgen. 14 Landungen und 270 Minuten in der Luft durch die Menschen in abgelegenen Gebieten vielfältig geholfen werden konnte.
Ein einziger Flugtag!
Sehet und schmecket die Freundlichkeit des Herrn …
… oder Auf Umwegen zum Telefomin Markt
Es ist ein atemberaubend klarer und sonniger Morgen hier in Telefomin. Ein paar Wolken steigen langsam die Hügel zwischen den meinem Blick verborgenen Schluchten empor. Die perfekte Zeit für einen Morgenspaziergang, die Schönheit der Landschaft aufzusaugen und zu versuchen, sie mit meiner Kamera festzuhalten! Außerdem will ich zum Markt. Über ein paar Umwege kam ich dann irgendwann auch dort an…
Umweg Nr. 1: Die Twin Otter
Ich filme den Start der Twin Otter. Mit Passagieren startet sie nach Tabubil, dem Telefomin nächstgelegenen größeren Versorgungszentrum. Hier endet die Straße, die alle Fracht den Fly River herauf bringt und wo die nächsten Passagiere bereits an der MAF-Basis auf ihren Flug nach Tekin warten. Von Tekin geht der Flug weiter nach Bak und von dort mit Passagieren nach Mt Hagen, die die erste Hälfte der Ladung dieses Bak-Mt Hagen-Charters bilden. In Bak fragt der Pastor die Piloten, ob sie Bibeln hätten, die er kaufen könne. Leider nicht, aber sie versprechen, eine Kiste von Mt Hagen zurückzubringen. In Mt Hagen werden die 20 Sitze der Twin Otter hoch geklappt um Platz zu schaffen, ein mobiles Sägewerk für den Rückflug nach Bak zu laden. Das Flugzeug ist die einzige Möglichkeit, um Geräte wie diese in dieses zwischen den Bergen gelegene Dorf zu transportieren. Während später das Sägewerk in Bak wieder entladen wird, kauft der Pastor 40 Buk Baibels, also Bibeln in der Handelssprache Tok Pisin.
Von Bak fliegt die Twin Otter wieder nach Tabubil, an Bord ein paar Passagiere und viel Gemüse, das die Leute später auf dem Markt dieser Goldminenstadt verkaufen werden. Frisch betankt fliegt die Twin Otter indes weiter nach Tumolbil, einem Dorf in einem engen Tal an der indonesischen Grenze. An Bord ist u.a. eine kranke Frau mittleren Alters, die vor zwei Wochen auf einem Medevac-Flug nach Tabubil gebracht wurde. Aber sie kam zu spät, viel zu spät. Diagnose Brustkrebs, im Endstadium. Es gab nichts, was das Krankenhaus für sie tun konnte, also schickte man sie zurück nach Tumolbil, begleitet von einer Krankenschwester und beatmet mit einer Sauerstoffmaske. Zurück nach Hause zu ihren Angehörigen, um in deren Mitte zu sein, wenn das Leben bald zu Ende geht.
In Tumolbil holt das Flugzeug u.a. Deo Mondo ab, einen Techniker, der die letzten zwei Nächte in diesem Buschdorf verbrachte, um eine neue Langwellenfunk-Antenne für die kleine Gesundheitsstation zu installieren. Die Krankenschwester fliegt ebenfalls mit zurück nach Tabubil, ebenso ein paar Dorfbewohner. Eine letzte Betankung und die Twin Otter wirft zum siebten Mal an diesem Tag ihre Turbinen an, startet für den letzten 15 Minuten Flug zurück zu ihrer Heimatbasis in Telefomin. Ein langer Arbeitstag für die Piloten, ca. 10,5 Stunden, inklusive 5,5 Flugstunden.
Umweg Nr. 2: Die Überreste eines alten Segelflugzeugs
Nachdem die Twin Otter in den azurblauen Himmel aufgestiegen war um das Telefomin-Tal hinter sich zu lassen, beschloss ich, einfach weiter zu laufen, um das morgendliche Licht auszunutzen und markante Szenen der Telefomin-Landschaft zu fotografieren. Den Anfang machten die Überresten eines alten Segelflugzeugs, das einst in Telefomin landete und dessen Gedenkstein mir die Anfänge der Luftfahrtgeschichte in Telefomin erklärt.
Als ich danach den Flugstreifen überquere, kommt mir eine kleine, alte Frau entgegen, gebeugt unter einer vermutlich recht schweren Last in ihrem Bilum. „Guten Morgen,“ grüße ich sie, „du gehst zum Markt, nicht?“, stelle ich fragend fest und wünsche ihr einen guten Tag.
Umweg Nr. 3: Die Baustellen der Sekundarschule
Ich setzte meinen Spaziergang in Richtung der Telefomin Sekundarschule fort und komme an der Baustelle der neuen Aula bzw. Basketball-Halle vorbei. Es hat sich einiges getan, seitdem ich das letzte Mal vor 6 Monaten hier war. Ich plaudere mit einigen der Bauarbeiter, die gerade die Aufgabenverteilung für den Tag besprechen: Beton gießen für einen weiteren Bereich des Bodens. Die Arbeiten gehen langsam voran. Handarbeit und fehlende Maschinen sind ein Grund, fehlende finanzielle Ressourcen der andere. Gestern wurden 30 Zementsäcke aus Tabubil mit der Twin Otter gebracht. Die wollen die nächsten Tage verschafft werden. Ich gehe weiter, treffe eine weitere Gruppe, die an einem anderen Gebäude beschäftigt ist. Die Männer erklären mir, dass sie an den letzten Kleinigkeiten eines neuen Schlafsaals für 40 Jungen arbeiten, Fliegengitter anbringen bzw. mit dem Innenausbau beschäftigt sind. Und ja, MAF gehört zum Dorf dazu. Ohne MAF hätten sie all das Baumaterial gar nicht.
Umweg Nr 4: Im Gespräch mit dem Rektor der Sekundarschule
Ich treffe auf den Rektor der Sekundarschule und wir beginnen zu plaudern. Es ist sein zweites Jahr als Schulleiter. Auch er betont den wichtigen Dienst von MAF für die Schule. Ohne MAF würde die Schule nicht funktionieren, denn sie sind von unserem Flugdienst abhängig, u.a. für die benötigten Lebensmittel für die ca. 400 Internatsstudenten, alles Lehr- und Lernmaterialien und alle Baustoffe, um die Infrastruktur der Schule zu verbessern. Für viele der Internatsschüler und ein Drittel der Lehrer fungiert das MAF-Flugzeug auch als „Schulbus“, nicht täglich, aber zum Beginn und Ende des Schuljahres, gelegentlich auch zu den Semesterferien.
Umweg Nr. 5: Eine Unterrichtsstunde in der 12. Klasse
Ich folge dem Schulleiter zu seiner nächsten Unterrichtseinheit. Mit einer polierten 20 Toea Münze in seiner Hand lehrt er den Schülern eine einfache, aber wichtige Lektion. „Was ist der Wert dieser Münze? – Was, wenn die Münze auf dem Boden liegt, was ist ihr Wert dann? – Und was, wenn sie richtig verdreckt ist,“ und reibt sie unter seinem Schuh auf dem staubigen Holzboden. „Der Wert bleibt gleich“, antworten die Studenten in Übereinstimmung. Dann überträgt er seine Münzen-Illustration auf den persönlichen Wert der Schüler. „Egal, wie du aussiehst, egal ob du morgens geduscht hast oder nicht, wie sauber deine Kleider sind, egal von welchem Dorf du bist, du bist wertvoll, so wie du bist. Der Wert einer Münze ist gegeben durch ihre Prägung, egal ob sie glänzt oder schmutzig ist, – und genauso auch du.“ Nun erklärt er den Schülern vier Lebensprinzipien, mit denen sie den Wert ihres Lebens steigern können und ihre persönlichen Ziele erreichen können. Die vier Ds des Erfolges: Entschlossenheit, klare Ziele, Hingabe und Disziplin (engl: Determination, Desire, Dedication, Discipline). Dann fordert er die Schüler auf, diese vier Wörter mit Inhalt zu füllen und aufzuschreiben, was sie für sie persönlich bedeutet und wie sie praktisch werden können.
Leider bleibt keine Zeit für eine Diskussion darüber, was die Schüler geschrieben haben, da mein Gespräch mit dem Schulleiter über die Schule und MAFs Einfluss dazu geführt hat, dass er zu spät in die Klasse kam und nur 15 Minuten für die Unterrichtsstunde übrig blieben. Also fasst der Schulleiter seine kurze Lektion zusammen, verweist am Ende die Schüler auf die Leistungen der Zehntklässler der Oksapmin Sekundarschule im Vorjahr, im ca. 60 km entfernten Tekin. „Sie haben diese vier Ds wirklich umgesetzt und kamen auf Platz fünf der besten Schulen in ganz Papua-Neuguinea. Wir können das auch schaffen, wenn wir diszipliniert sind, angefangen mit Selbstdisziplin. Dann werden wir Ergebnisse sehen. Dann wird unsere Leistung steigen, als Schule, als Individuum und als Klasse. Von unseren Zwölftklässlern haben im vergangenen Jahr ein Drittel, also über 25 Schüler Plätze in weiterführenden Bildungseinrichtungen bekommen. Können wir diese Zahl erhöhen?“ Mit dieser Herausforderung entlässt er die Klasse.
Was für eine kurze und kraftvolle Lektion! Auch für mich ist diese Lektion eine gute Erinnerung, dass jeder Mensch in Gottes Augen wertvoll ist, unabhängig von Hautfarbe und Herkunft, Bildungschancen und Lebensumständen. Und diese vier Ds sind Lebensprinzipien, die sich auch individuell in jeder Lebenslage definieren lassen. Wie spiegeln sie sich in meinem Leben wieder?
Lasst uns hoffen und beten, dass viele dieser Schüler ihren Gott gegebenen Wert erkennen und diesen auch im Leben ihrer Mitschüler wahrnehmen, und dass sie die Herausforderung annehmen, diese vier Ds auf ihrem Bildungs- und Lebensweg umsetzen.
Wieder auf dem richtigen Weg: Auf zum Markt
Ich verlasse das Schulgelände, gehe zurück zur sog. Telefomin Station, überquere die Landebahn, komme wieder am Segelflugzeug vorbei bzw. dem, was davon übrig geblieben ist und gehe nun zielstrebig zum Markt. Manchen verkaufen hier Produkte aus ihrem eigenen Garten, andere verkaufen Waren, die sie in Tabubil oder Vanimo gekauft wurden, Öl, Brühwürfel, löslicher Kaffee in Portionstütchen, Taschenlampen, Kleidung, Schuhe, Nägel und manches mehr.
Ich steuere auf drei Frauen zu, die Blattgemüse in dicken Bündeln, Pitpit (eine Art Bambus) und mir unbekannte Wurzelknollen anbieten. Also frage ich nach, was das denn für Wurzelknollen sind.
„Tapioka.“
„Und wie kocht man Tapioka?“
„Ganz normal wie Kaukau (Süßkartoffeln) oder Taro im Topf oder im Feuer. Oder man hobelt die Wurzel und brät sie als eine Art Fladen in der Pfanne. Man kann noch anderes unter die Tapioka-Raspel mixen, wie Frühlingszwiebeln, Tomaten, ein Dosenfleisch oder Thunfisch. Hauptsache, man hat genug Öl in der Pfanne. Tapioka ist richtig durstig.“
Ich lasse mich drauf ein, etwas Neues auszuprobieren und kaufe eine der kleineren Tapioka-Wurzeln für 50 Toea. Die Frauen freuen sich.
Ich flaniere weiter über den Markt und nähere mich einigen Frauen, die im Schatten unter dem neuen Marktgebäude sitzen. Ich kaufe immer gern Dinge von verschiedenen Frauen, so dass mehrere ein kleines Geschäft machen können. Das wird überall wertgeschätzt.
Als nächstes kaufe ich eine Gurke und ein Bündel Frühlingszwiebeln für je 1 Kina von zwei verschiedenen Frauen und frage nach einigen anderen Wurzelknollen, die sie im Angebot haben. Taro und Taro Konkong. Ich verspreche, sie ein anderes mal zu kaufen. Wir sind nur zur zweit, wir brauchen nicht viel und ich muss nicht auf Vorrat kaufen, da der Markt täglich abgehalten wird und da diese verschiedenen Wurzeln das Hauptnahrungsmittel der Leute in diesem Hochlandtal ausmachen, sind sie auch täglich auf dem Markt zu haben.
Und dann sehe ich sie wieder, die alte Frau, der ich vor zwei Stunden auf der Landebahn begegnet bin. Nun sitzt sie unter ihrem verblassten Regenschirm, hat auch einige Tapioka-Wurzeln, eine Staude Bananen und drei kleine Tomaten im Angebot, ausgebreitet auf ihrem Bilum. Ich kaufe alle ihre Bananen, 10 Toea pro Stück, insgesamt also 80 Toea. Mit zittrigen Händen bietet sie mir ihre Tomaten an, auch je 10 Toea. Natürlich kann ich nicht widerstehen! Ich zahle insgesamt 1,10 Kina, umgerechnet 0,33 Euro!
Ich fühle mich unwohl. Es ist so billig! Ich frage mich, was diese alte Frau im Gegenzug für die wenigen Kina kaufen kann, die sie von ihrem Tag auf dem Markt verdient. Da alles in Telefomin eingeflogen werden muss, sind die Dinge teuer, ein Kilogramm Reis kostet 15 Kina, umgerechnet 4,40 Euro, das Dreifache von dem, was ich in Mt Hagen dafür bezahle.
Tapioka Fladen
Als ich wieder daheim bin, befolge ich die Anweisungen der Frauen vom Markt. Und hier ist meine Bildergeschichte von meinem Telefomin-Tapioka-Fladen.
Leider kann ich euch keine definitiven Mengenangaben für die Zutaten anbieten. Ich habe eben genommen, was ich gekauft habe, zusätzlich noch ein wenig frischen Ingwer und Knoblauch, Salz und Pfeffer.
Es hat echt gut funktioniert! Ich gutes und sehr füllendes Mittagessen. Von der Gurke und einigen der Bananen machte ich mir einen Smoothie, fügte nur ein bisschen hausgemachtes Joghurt und gefiltertes Wasser hinzu…
Und ich werde auf jeden Fall wieder auf den Markt gehen und eine dieser anderen Wurzelknollen kaufen, und sicher auch wieder Tapioka!
Was für ein toller Morgen, an dem ich Gottes wunderbare Schöpfung sehen und schmecken durfte als auch den Einfluss von MAFs Flugservice für diese abgelegene Region so hautnah erleben konnte. Ich freue mich, dass ich ein Teil diese Ganzen bin, weil Gott mich liebt und mich in diese abgelegene Ecke der Welt gestellt hat.
Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn traut!
Lutherbibel 1912