Tiere

Fernsehtipp

Lost Land of the volcano… So heißt die dreiteilige BBC Dokumentation über Papua Neuguinea. Wir haben sie am 1. Adventnachmittags nonstop geschaut. Genial! Und wir leben hier in diesem Land. Schade nur, dass wir vieles so gar nicht sehen, was es hier an Naturschätzen und -wundern zu bestaunen gibt. Aber Dank BBC…

Wollt ihr auch staunen? Dann kommt entweder auf nen Besuch bei uns vorbei oder schlagt euch die Nacht zum zweiten Weihnachtsfeiertag um die Ohren. Denn da kommt auf NDR um 0:40 ein Teil der BBC Dokumentation.
Viel Spaß beim Schauen!

Hier der Link zur Sendung:
http://www.bbcgermany.de/GERMANY/dokumentationen/genre11/sendung_901.php

Das hat hier jeder!

Ein Bilum

Es gibt Federbilums, Naturfaserbilums, Wollbilums, große Bilums, kleine Bilums, schöne Bilums, hässliche Bilums, stinkende Bilums, Kaskasbilums*, Plastikfadenbilums, Reissackbilums, Babybilums …
Man sieht Frauen sogar beim Spazierenlaufen an ihren Bilums arbeiten. Verkauft werden sie auf den Märkten und für unsereins ist es ein wenig beschämend für wie wenig Geld man sie kaufen kann gemessen an der Arbeit.



*Kaskas … Wolle aus dem Fell von Baumkängurus

Mahlzeit!

Was es da wohl zum Abendessen gibt?

Baumkängurus und manches mehr

Wir hatten mal wieder Besuch aus Deutschland! Lupo, eine „Flugplatzbekanntschaft“ von Mathias, und dessen Tochter. Ein Höhepunkt für uns alle war ein kleiner AusFLUG nach Lumi, einem Dorf in den Torricelli Mountains. Dort fliegt MAF regelmäßig hin. Vor allem das Tenkile Projekt ist auf den Flugdienst von MAF sehr angewiesen, insbesondere in der Regenzeit.
Mehr zum Tenkile Projekt und der Vision von Jim und Jean Thomas findet ihr hier.
Im Folgenden ein paar Highlights unseres Aufenthalts.Da wären zuallererst natürlich die Baumkängurus. Zurzeit sind es acht auf der Station. Weltweit gibt es wohl 14 verschiedene Arten.Dieser hier ist ein

GRIZZLED TREE KANGAROO

Mehr Infos über ihn und seine Art auf der Homepage

Und dieser hier ist ein

WEIMANG TREE KANGAROO

In seinem Beutel trägt er noch ein kleines. Laut Jim ist das das erste Mal, dass ein Weimang in Gefangenschaft ein Junges bekommen hat. Sie sind alle mächtig stolz.
Ziel des Projektes ist es, den Buschbewohnern das Jagen abzugewöhnen und ihnen andere Proteinquellen nahe zu bringen, als da wären Hühner und Hasen, wobei letztere einfacher zu halten sind, da kein Zusatzfutter gekauft werden muss und alles ja im Busch wächst…
Mehr zum Weimang findet ihr hier.
Freitagmorgen ist immer Markttag in Lumi.

Um den oberen Teil der Landebahn sitzen unzählige Leute und verkaufen ihre Waren. Teilweise das, was der Busch hergibt oder eben Waren aus der Stadt. Natürlich mit entsprechendem Aufschlag um die Tansportkosten…
Wir kaufen Vanille von diesen Herren hier. Buschabnahmepreise. Richtig günstig und doch auch sehr gute Qualität.
Und dann suchen wir den Markt nach der „Coca Cola“ des Busches ab: Nach einer frischen Kulau, also einer unreifen Kokosnuss. Ein sehr schmackhaftes und isotonischen Getränk von gut einem Liter. Und zudem auch noch steril verpackt. Lecker!
Vom Markt aus machen wir mit Jean Thompsen einen Spaziergang in ein kleines Dorf, wo einige ihrer Arbeiter und Wachmänner leben.
Wir haben das Glück, dass heute eine Frau Saksak gemacht hat. Zwar war sie mit dem ganzen Prozess (Palme fällen, Mark heraushacken und auswaschen) schon fertig, aber voller Freude hat sie sich noch einmal in die bereits ausgehöhlte Palme gesetzt und munter mit der Axt drauflosgehackt, um uns zu zeigen, wie das eben funktioniert.

Und dieses nette Lächeln habe ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen!
Und noch mehr Kinderlächeln!
Am Spätnachmittag machen wir noch einen kleinen Spaziergang auf dem Sepikhighway entlang. Oder sollten wir sagen „Schotterpiste“?
Vorbei kommen wir wieder an einigen Buschhütten, am Krankenhaus und an einer Vocational School der Regierung.

Nach zwei Nächten, guter Erholung, netten Begegnungen und leckerem Busch- und Dosenessen gings am Samstagmorgen wieder zurück nach Wewak.Mathias war eine Weile beschäftigt mit den Daily Check, beobachtet von einigen Dorfleuten und im Speziellen von den Polizisten. Diese haben nämlich die Tage auf das Flugzeug aufgepasst. Aber der Hammer war: Sie wollten über 800 Kina für ihren Dienst. Frechheit! Wir haben sie zumindest noch auf 300 runterhandeln können, was immer noch wesentlich zu viel war. Das nächste Mal wird vorher ein Vertrag gemacht und unterschrieben! Jaja, so zahlt man sein Lehrgeld…Im Weggehen haben wir sie noch reden gehört, dass sie nun jede Menge Bier kaufen können. Wie traurig! Nichts wird wohl bei Frau und Kindern davon ankommen, nur ein stockbesoffener Mann. Leider ist das hierzulande gängige Praxis, dass das Gehalt sofort versoffen wird von vielen. Der Wohlstand hat seinen Preis, aber selbst zu Zeiten des Alkoholverbots gibts genug Betrunkene, denn dann wird vermehrt Selbstgebrautes getrunken.Da ist es immer wieder ein Lichtblick, wenn man zwischendurch doch auch vernünftige Papua Neuguinesen trifft, wie zum Beispiel die Mitarbeiter in Lumi oder auch die Angestellten bei MAF oder Leute in der Gemeinde. Aber der Schritt, der Versuchung zu erliegen, ist leider nur ein kleiner. Betet mit, dass es immer mehr Leute in PNG schaffen, aus den Fängen des Alkohols rauszukommen und sich um ihre Familien sorgen sowie für ihr Land einstehen.

Es stinkt nach Fisch!



Mathias kam einen Tag später in Wewak an, da er gleich in seine Pilotenuniform einsteigen musste und für die ausgefallene Caravan einen Teil des Flugprogramms übernehmen musste. So musste er eine Nacht in Telefomin verbringen. Auf seinem Flugprogramm stand u.a. eine Gruppe sog. Doktoren, die die Fische sammeln und nach Schweden schicken, um die Wasserqualität der Flüsse zu bestimmen. Nächste Woche sind weitere Flüge geplant, um aus anderen Dörfern noch Fisch- und Wasserproben abzuholen. Warum der Aufwand? In PNG lagern viele wertvolle Rohstoffe wie Gold und Kupfer, die von großen Firmen abgebaut werden und dies zum Teil ohne dass auf die Umwelt und die Menschen in ausreichendem Maße Rücksicht genommen wird: Abfälle, werden in den nächsten Fluss geleitet, dessen Wasser für Menschen und Tiere wirklich Lebenselexier ist. Da ändert die Regierung sogar gern auch mal ein Gesetz, um es den Firmen umweltschutztechnisch leichter zu machen. Hauptsache, es fließt Geld in die Staatskassen oder doch auch in Privatkassen? – Das weiß hier keiner so genau …

Zur Feier der Stunde – Erdnüsse im Cockpit

Seit langem hatte Mathias, da er ja nun einziger Wewak-Pilot ist, mal wieder eine volle Flugwoche. Vergangenen Montag gabs den wöchentlichen Hagen-Flug und am Nachmittag gings nach Lumi. Mit an Bord Jim, sein Mitarbeiter und ein kleines Baumkänguruh! Letzteres stak in einem Sack und musste auch in den Cargopot während des Flugs. Aber es war noch ganz munter hinterher.

Mandy war wieder Copilot, da wir uns Lumi und das Baumkänguruh-Projekt mal kurz genauers anschauen wollten. Jetzt wissen wir, dass es insgesamt 165 verschiedene Beuteltiere gibt… Mit unserm nächsten Besuch aus Deutschland wollen wir nämlich mal längers in Lumi bleiben, um noch mehr über die Baumkänguruhs zu erfahren. Die gibt es nämlich nur in Australien und PNG.Jetzt brauchen wir nur noch das OK vom Chefpiloten, dass wir das Flugzeug dort zwei Nächte stehen lassen können.Auf dem Rückflug waren wir allein an Bord und Mathias entschied sich für den Weg entlang der Küste. Auf dem Hinflug sind wir nämlich an einem riesigen Gewittergebiet, dass im Küstengebirge festhing, geflogen. Fünf Minuten vom Flugplatz Lumi entfernt dachten wir alle, dass wir wohl umdrehen mussten. Aber Mathias flog vorsichtig weiter um die Wolken herum und fand tatsächlich eine Lücke, um unter die Wolken zu tauchen. Und siehe da: Lumi war frei, die Wolken standen neben der Landebahn und nicht davor. Und sogar die Sonne schien!Im Rückflug flog Mathias seine hundertste Stunde als GA8-Pilot. Das musste natürlich gefeiert werden und so wurden Erdnüsse vom Kabinenpersonal serviert, was bei den MAF-Flügen eigentlich unüblich ist ;o)Außerdem nutzten wir die Gunst der Stunde, etwas vom direkten Kurs abzuweichen und über die Wewak vorgelagerten Inseln zu fliegen. Wow! Sah das toll aus! Da gibt es noch viele Riffe, die es schnorchelnd zu entdecken gibt!

Umschwärmt

Das ist Koki. So heißt dieses bunte Federvieh immer hierzulande. Aber ob es der richtige Name dieses Wesens wirklich ist, das mögen wir mal stark bezweifeln. Vielleicht kann uns ja jemand aufklären… Jedenfalls gehört Koki zu Moropote und ist immer dort, wo was los ist. Landet ein Flugzeug, ist er da. Mathias hat immer Angst, Koki landet irgendwann mal im Propeller… Sitzen die Dorfbewohner vorm Radiohaus und schnacken miteinander, hat Koki auch immer einen Kommentar auf Lager.

Sitzen wir mit Luke, Ester und den Kindern im Haus Win, auch da ist Koki da und wirft ab und an mal einen Kommentar ein. Wenn er Glück hat, fällt für ihn auch kulinarisch was ab, zum Beispiel ausgelutschtes Zuckerrohr oder Bananen.Ab und an fliegt er auch, wie von einer Tarantel gestochen, plötzlich los und zwischen den Köpfen hindurch. Einmal um die Station und dann ist er schon wieder da. Sein eigentliches Zuhause ist wohl auf der anderen Seite der Landebahn, aber wahrscheinlich ist´s bei uns einfach interessanter…Wie schon gesagt, kommt ein Flugzeug, kommt Koki. So auch bei unserer Abreise. Von Mathias hat er sich dann sogar noch persönlich – oder sollte man sagen vögelich – verabschiedet.

Es liegt was in der Luft, …

… ein ganz besonderer Duft. – Es stinkt nach Fisch!!! Vor einigen Tagen, die Sonne schien mal wieder, ein leichter Wind wehte, Mathias war fliegen, trieb der Wind den Duft unzähliger getrockneter Sepik-Fische durch unser Häuschen. Bei den Nachbarn waren wohl Wantoks, also Verwandte der gleichen Sprachgruppe, zu Gast und die hatten jede Menge Fisch dabei. Jetzt sehe ich die Frauen morgens regelmäßig mit ihren gefüllten Körben zum Markt laufen. Dabei noch ein grünblättriger Zweig, damit dann auf dem Markt damit die Fliegen von den Fischen ferngehalten werden.
Für Karfreitag haben wir uns auch das erste Mal Fisch hier gekauft. Fangfrisch aus dem Pazifik. Auch hier sitzen die Frauen am Boden, der Fisch ausgebreitet auf Plastikfolien und stets umwedelt. Es gibt Snapper, Makrele, Red Emperor und noch so manch anderes. Es lag auch ein kleiner Tintenfisch zum Verkauf. Manchmal gibt es auch Schildkröten. Nun ja, diese lassen wir dann doch eher den Einheimischen zum Verzehr.

Reiche Ausbeute

Diese hatten wir diese Woche, als wir unsere neueste Flohbisse zählten: Insgesamt haben wir zusammen fast 30 Stück abbekommen. Das macht nicht wirklich Spaß! Und vor allem kann man bzw. frau nicht mehr als Wohnung putzen und Wäsche waschen. Aber wir kriegen die Plage einfach nicht dauerhaft los. Phasenweise haben wir Ruhe und dann, über Nacht, schlagen die Viecher mal wieder zu… Hat uns jemand einen Tipp!?

Schwein gehabt!

Am vergangenen Freitag flogen wir unsere Twin Otter von Mt.Hagen über zwei Zwischenstopps zurück nach Goroka. Ich war diesmal Flugbegleiter und saß in der Kabine. Im Cockpit waren die beiden Twin Otter Kapitäne aus Goroka zugange. Richard hatte die Woche über in Mt. Hagen im Büro gearbeitet und wollte am Freitag wieder zu seiner Familie nach Goroka zurück. Greg kam mit mir zusammen einen Tag zuvor in Mt. Hagen an und musste genau wie ich übernachten, da unser Flugzeug in die Wartung musste und das Ersatz-Flugzeug noch nicht fertig war. So flogen wir zuerst Mt. Aue an und landeten danach in Karimui, ein gut ausgebauter Landeplatz mit viel Kaffeeanbau. Ich vermutete, dass wir Kaffeesäcke einladen würden, aber diesmal lag ich falsch. An der Parkposition wartete eine Gruppe von 11 Passagieren mit einem ganzen Berg an Gepäck. Da es wie aus Eimern regnete, wollte ich das Gepäck so schnell wie möglich in den Gepäckräumen verstauen und die Passagiere auf die Sitze verteilen. Aber alles zog sich in die Länge und ich wurde immer nasser. Die Frachtpapiere mussten ausgefüllt werden, die Flugtickets mussten bezahlt werden und das Übergepäck musste gewogen werden. Einen Teil des Gepäcks fand seinen Platz in der Kabine und wurde dort verzurrt, wo wir die Sitze hochgeklappt hatten. Es war meine Verantwortung, die Passagiere auf die Sicherheitsausrüstung und Notausgänge des Flugzeuges hinzuweisen. Schon bei der Begrüßung der Passagiere fiel mir die außergewöhnlich ausgelassene Stimmung auf. Ich bekam ein fröhliches „Apinun“, was so viel wie „Guten Tag“ bedeutet, als Antwort und jeder hörte aufmerksam den Ausführungen zu. Einige lächelten sogar. Als ich wieder auf meinem Platz in der Kabine saß und den Kopfhörer aufsetzte, konnte ich dem Gespräch zwischen den beiden Piloten im Cockpit folgen und die Puzzleteile setzten sich zu einem Gesamtbild zusammen: Die Passagiere sind Gäste einer Hochzeit und auf dem Heimweg in ihre Herkunftsdörfer. Es stellte sich heraus, dass der Ehemann mit dem Brautpreis ein wahres Geschäft gemacht hat. Von ursprünglich 60.000 Kina für seine Frau konnte er seinen zukünftigen Schwiegervater bis auf 4.000 Kina (ca. 1000 Euro) herunterhandeln und war sehr gerne bereit, ein paar Schweine als Beigabe zu schlachten. Natürlich blieben beim eigentlichen Hochzeitsfest ein paar gekochte Schweineteile übrig und landeten in weißen Kaffeesäcken, eingebunden als Frachtstücke in unserer Kabine. „Schwein gehabt“, dachte ich mir und wünschte mir ebenfalls 30 kg gekochtes Schweinefleisch für unseren Kühlschrank.